Karl Lauterbach hat uns kürzlich versichert, dass er „frühzeitig“ und „ausreichend“ Impfdosen besorgt habe, für die am 18. September startende Herbst-Boosterkampagne. Dafür werden an die vorletzte Corona-Subvariante XBB.1.5 angepasste Impfstoffe verwendet, die laut Herstellern auch gegen die aktuelle Variante EG.5 wirksam sein sollen, jedenfalls bei Mäusen.
Das ist selbst für die Verhältnisse unseres Lügen- und Hochstapelministers eine ausgewöhnlich starke Untertreibung. 14 Mio. Dosen haben Pfizer und Moderna den Ankündigungen zufolge in den letzten beiden Wochen geliefert. Sie müssen mindestens reichen, bis in einigen Wochen ein tatsächlich an EG5 angepasster Impfstoff geliefert werden soll.
Diese Zeit zu überbrücken sollte gelingen. Bei knapp 100 Impfungen pro Tag würden die jüngst ausgelieferten 14 Mio. Impfstoffdosen für nicht ganz 400 Jahre reichen. Man darf einwenden, dass nur deshalb in letzter Zeit so wenig geimpft wurde, weil die Leute klug genug sind, auf die angepassten Impfstoffe zu warten. Das gilt allerdings nächste Woche auch wieder. Warum nicht gleich auf den an die aktuelle Variante angepassten Impfstoff warten?, werden sich viele fragen, obwohl Karl Lauterbach bereits geraten hat, diese Frage nicht zu stellen.
Die homöopathischen Zahlen der Impfwilligen stellen für die unentwegt vor sich hin impfenden Ärzte eine große Erschwernis dar. Denn die neuen Impfstoffe von Pfizer werden offenbar weiterhin nur in Fünferampullen ausgeliefert. Es gibt aber kaum noch einen Arzt, der regelmäßig fünf Impflinge gleichzeig zusammenbekommt.
Aber selbst wenn die Impfzahlen dennoch wieder auf 1.000 pro Tag hochschießen sollten, wie das letztmalig im April kurzzeitig der Fall war, würden die frisch gelieferten Impfstoffe mit ihrer kurzen Wirkungs-Halbwertszeit satte 40 Jahre reichen. Das ist tatsächlich eine auskömmliche Sicherheitsmarge, die der Gesundheitsminister da eingebaut hat.
Gemeinsam haben Karl Lauterbach und sein Vorgänger Jens Spahn genug Impfstoffe eingekauft, um jeden Bundesbürger sieben Mal zu spritzen. Schon ab der Viertimpfung gestaltet sich das als sehr schwierig. Nur gut 12 Mio. mal wurde diese an Mann, Frau und Kind gebracht. Bei der Fünftimpfung war es mit 1,2 Mio. nur noch ein Zehntel und bei der Sechstimpfung nochmals davon nur ein Zehntel. Nur 122.000 Unbeirrbare glaubten auch nach fünf Impfungen immer noch, dass die mRNA-Spritzen mehr Positives bewirken als sie an Risiko bringen.
Die jeweils aktuellen Daten zu den täglichen Impfungen gibt es beim RKI.
Fazit
Man kann einige die ganze Zeit und alle eine Zeit lang zum Narren halten; aber nicht alle die ganze Zeit.