Veranstaltungshinweis: Akademie Tutzing diskutiert Anstaltsthemen

11. 06. 2020 | Am Montag 15. Juni veranstaltet die evangelische Akademie Tutzing eine Online-Diskussion mit dem Autor der ZDF-Satiresendung Die Anstalt über das Corona-Virus und den Umgang mit Fakten und Verschwörungsphantasien, die Thema der letzten Sendung waren.

Die Teilnehmer können via Zoom mit Dr. Dietrich Krauß, dem Autor der Sendung, diskutieren, sowie mit Martin Becher, Politologe und Geschäftsführer des Bayerischen Bündnis für Toleranz, Demokratie und Menschenwürde. Das Bündnis wird getragen von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der Römisch-Katholische Kirche, Erzbistum München Freising, dem DGB-Landesbezirk Bayern, dem Bayerischen Staatsministerium des Innern und der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. Es will rechtsextremistischen, rassistischen und antisemitischen Tendenzen entgegentreten und für unser demokratisches und werteorientiertes Gemeinwesen werben.

Um teilnehmen und gesittet mitdiskutieren zu können, meldet man sich online an, und die Akadamie sendet einen Link zur Teilnahme. Auf dem YouTube-Kanal kann man die Veranstaltung passiv im Live-Stream verfolgen.

Das Video zur diskutierten Folge der Anstalt ist über diesen Link aufrufbar.

Die Akademie schreibt zur Anstalt:

„Kabarettisten sind die moderne Form der Hofnarren. Zu einer Zeit, als es noch keine unabhängige Presse gab, bildeten sie an den Höfen der Könige die einzige Instanz, die frei war, Kritik zu äußern. Allein der Hofnarr durfte dem Herrscher widersprechen – und konnte ihm den Spiegel vorhalten. Das war einerseits lustig. Lachen hat eine befreiende Funktion. Andererseits aber blieb einem manchmal das Lachen buchstäblich im Hals stecken, wenn die vorgebrachte Kritik die offensichtlichen Fehlentscheidungen und Fehlentwicklungen aufspießte. Während andere Untertanen durch ihre Kritik den Herrscherzorn auslösten und zu spüren bekamen, blieb der Hofnarr ungestraft – Sinnbild seiner Unabhängigkeit, die ihn geradezu unantastbar machte.

In demokratischen Staaten sind an die Stelle der Hofnarren eine unabhängige Justiz und unabhängige Medien getreten. Gott sei Dank! Hofnarren gibt es aber immer noch. Sie heißen heute Kabarettisten. Sie spüren auf, spitzen zu, mahnen und kritisieren. Satire wie „Die Anstalt“ nimmt in der Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen sogar einen Bildungsauftrag wahr. Jede Sendung widmet sich einem Thema. Und wer sich die Augen reibt vor lauter Verwunderung oder die Tränen vor lauter Lachen abwischt, der kann noch einmal nachlesen: „Die Anstalt“ bietet zu jeder Sendung den Faktencheck.

Max Uthoff und Claus von Wagner präsentieren zusammen mit anderen Kabarettistinnen und Kabarettisten die Recherchen, die Redakteur und Mitautor der Sendung Dr. Dietrich Krauß zusammengestellt hat.

Ich selbst werde zu der Zeit wohl auf der Heimreise von meinem Termin beim Europäischen Gerichtshof sein und nicht teilnehmen können. Aber ich habe ja bereit über eine Twitter-Diskussion mit Uwe Krüger, an der sich Dietrich Krauß beteiligte, einen Austausch gehabt.

Die Wahl der richtigen Verschwörungstheorie ist Vertrauenssache: Diskussion um Die Anstalt und die NachDenkSeiten

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