Pfizer-Chef Albert Bourla rechnet beim Impfabo mit Jahresturnus

17. 11. 2021 | Updates: 19. 11. Wieler; 21. 11. Sahin | Der Trend geht zum Impfabo. Pfizer-Chef Albert Bourla meint, es werde wahrscheinlich genügen, sich einmal im Jahr gegen Covid impfen zu lassen, um seine Mitmenschen nicht unverantwortlich zu gefährden. Aber es könnte auch alle sechs Monate nötig sein, da will er sich nicht festlegen. Die wirtschaftlichen Perspektiven für seine Branche hält er für ausgezeichnet.

Das Folgende ist ein am 9. November veröffentlichtes Interview von Frederick Kempe, Präsident und CEO des Atlantic Council mit dem Pfizer-Chef. Es wurde am Tag vor der Verleihung eines Preises der Washingtoner Nato-Vorfeldorganisation an Bourla und andere interessante Preisträger geführt. Die Antworten erschließen sich auch ohne Kempes Fragen, deshalb hier nur was Bourla sagte. Weggelassen sind neben den Fragen nur wenige, nicht so interessante Sätze:

„Ich denke, wir werden die normalen Wellen des gesellschaftlichen Lebens erreichen, dass man ins Kino gehen kann, dass man in Restaurants gehen kann, dass man keine Maske tragen muss. Das wird ein Ende haben. Um das zu erreichen, müssen wir die große Mehrheit der Menschen mit einer vollständigen Serie von Dosen impfen, und wenn wir das tun, werden wir eine Herdenimmunität haben und das Virus auf der ganzen Welt reduzieren.

Das Einzige, was zwischen der neuen Lebensweise und der derzeitigen Lebensweise steht, ist, offen gesagt, das Zögern, sich impfen zu lassen, die Menschen, die Angst haben, sich impfen zu lassen, und das schafft nicht nur für sie Probleme. Leider beeinträchtigen sie das Leben anderer und, offen gesagt, das Leben der Menschen, die sie am meisten lieben, denn sie gefährden die Menschen, die sie umarmen, küssen [und] mit denen sie verkehren.

Ich denke, dass die Auffrischungsimpfung, die dritte Dosis, einen sehr, sehr hohen Schutz bietet, der höher ist als der ursprünglich erreichte Schutz, der mit den beiden Dosen bei 95 Prozent lag. Die Frage ist, wie lange dieser Schutz anhält. Wir wissen, dass die Immunität sechs Monate nach der zweiten Dosis nachlässt. Wir müssen sechs, sieben, acht, neun Monate nach der Auffrischungsdosis nachbeobachten.

Wenn ich eine Vorhersage treffen kann, weil wir diese Art von Impfkurven und die Immunogenitätskurven schon mehrfach gesehen haben, sieht es so aus, als würde die Immunität ein Jahr lang anhalten. Es sieht so aus, als ob die Chance besteht, dass dies zu einer jährlichen Wiederholungsimpfung wird. Aber ich bin in meinem Leben schon oft von Dingen überrascht worden, die wir in der Wissenschaft erwarten, und die dann doch nicht so eintreffen. Wir müssen abwarten und sehen. Aber das wahrscheinliche Szenario ist eine jährliche Wiederholungsimpfung.

Die Zukunft des Biowissenschaftssektors ist glänzend.“
(Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator)

Update 19.11.: Wieler: Ein schönes Abonnement

Auf der Bundespressekonferenz wurde RKI-Chef Lothar Wieler auf die Sorge mancher Impfskeptiker angesprochen, wenn sie sich impfen ließen, müssten Sie das wegen nachlassender Wirksamkeit regelmäßig wiederholen, also sozusagen eine Impf-Abo abschließen. Das treffe zu, sagte Wieler. Ein plausibles Szenario sei, dass zumindest Angehörige bestimmter „vulnerabler Gruppen“ sich künftig wie gegen Grippe jährlich gegen Covid impfen lassen sollten, und weiter:

„Dieses Abonnement ist ein schönes Abonnement, denn es ist kostenlos und es bewahrt Ihre Gesundheit.“

Update 21.11.: Ugur Sahin sagt dasselbe

Wenige Tage nach Pfizer-Chef Alfred Bourla hat der Gründer von Biontech, Ugur Sahin, sich die wesentlichen Aussagen seines Kooperationspartners im Interview mit der „Bild am Sonntag“ zu Eigen gemacht. Da er eine längere Wirksamkeit der Booster-Impfung als der Erstimpfung erwarte, rechnet Sahin nicht damit, dass man alle halbe Jahre zur Auffrischungsimpfung muss, sondern nur einmal im Jahr. Der Trend geht ganz klar zum quasi-verpflichtenden Impfabo.

Mehr

Der Impfstatus von Intensivpatienten soll nun erfasst werden – Mir schwant Übles

Print Friendly, PDF & Email