Brief aus Athen: Wo sind die Schlangen an den Geldautomaten?

Von Markus Barth, Athen. Ich hab‘ heute morgen ein paar Bankgeschäfte zu erledigen. Die „Platia“ von Nea Smirni , einem Vorort Athens der nach der sogenannten „kleinasiatischen Katastrophe“ in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts von den aus dem heutigen Iszmir vertriebene kleinasiatischen Griechen begründet wurde, bietet sich dafür an. Alle Banken sind durch Filialen hier vertreten. Mal sehen wie die Stimmung ist. An den Zeitungskiosken sammeln sich die Passanten. Griechische Zeitungen mehr

Interview mit Jannis Miliós: Er hat keine Angst vor der EZB

Kurzfristig konnte ich ein einstündiges Interview mit Jannis Miliòs führen, dem marxistischen Ökonomieprofessor an der TU Athen, der als Architekt des Wirtschaftsprogramms der Syriza gilt. Das Interview steht (überwiegend hinter einer Bezahlschranke) auf Handelsblatt Online, und morgen im Handelsblatt. Gerüchte, dass Miliós möglicherweise als EU-Kommissar nach Brüssel geschickt werden könnte, bestätigte er nicht ausdrücklich, erklärte aber seine Bereitschaft, ein solches Amt

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Die SPD in Pasok-Panik – Double-Speak ist nicht der Ausweg

 Die griechische Schwesterpartei der SPD, die Pasok, die sich jahrzehntelang mit der Nea Demokratia die Pfründe der Macht teilte, hat es bei den letzten Wahlen nur noch knapp über die Dreiprozenthürde geschafft. Für die deutschen und europäischen Sozialdemokraten ist das ein Fanal. Denn der Erfolg der linken Syriza in Griechenland inspiriert überall die Menschen dazu, nicht mehr an die Alternativlosigkeit marktkonformer

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Update zum Game of Chicken Athen vs Paris 4.2. 13 Uhr

Update vom 4.2. (Link zu Was bisher geschah): Game of Chicken bedeutet: zwei halbstarke fahren aufeinander los. Wer zuerst ausweicht hat verloren. Wenn keiner rechtzeitig ausweicht, knallt es. So langsam wird deutlich, wer mitspielt, also im Auto sitzt, und wer von außen das eigene Team versucht auf der Spur zu halten. Auf der griechischen Seite ist schon länger klar, dass ein eingespieltes Zweierteam mit Alexis Tsipras am Steuer und Yanis Varoufakis als Beifahrer den Cinquecento lenkt. Auf der Gegenseite

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Brief aus Athen: Schulz‘ Behauptung, Tsipras spreche für eine Minderheit, zeigt seine Ahnungslosigkeit

Von Markus Barth, Athen. Vor gut einer Woche haben gut 36% der Griechen Syriza gewählt, knapp 5% Anel. Nicht wenige deutsche Kommentatoren machen daraus ein Legitimationsproblem. Auch Martin Schulz erklärt den Lesern des Spiegel im Interview vom Samstag: „36,3% haben für Syriza gestimmt. Zwei Drittel der Griechen teilen also nicht die Auffassung von Herrn Tsipras.“ Herr Schulz hätte sich vorher informieren sollen, bevor er nach Athen reiste, mehr

Lebwohl Troika, Schmuddelkind Europas, Du hattest Deine Rache

  EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker will die Troika abschaffen, nachdem Alexis Tsipras und Yanis Varoufakis ihre Abgesandten zu unerwünschten Personen erklärt haben. Kaum einer wird ihr nachweinen, außer natürlich unserem Finanzminister, der sich flugs wieder auf verlorenen Posten begeben und darauf bestanden hat, dass sie bleibt. Die Troika war von Anfang an Schmuddelkind der europäischen „Rettungs“-

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