Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat eine Rede vor Unternehmern gehalten. Darin gibt er den stabilitätsbewussten Notenbanker, der aufpasst, dass seine weniger stabilitätsbewussten Kollegen sich nicht allzu leicht von nichtsnutzigen, den Wähler fürchtenden Politikern drängen lassen, für diese die Kastanien aus dem Feuer zu holen und dabei die Stabilität zu gefährden. Es lohnt sich, die Rede genau zu lesen. Denn dem aufmerksamen Betrachter eröffnet sich eine wunderbare, nie gesehene
Auch DER SPIEGEL feiert in Sachen Geld den Aufstand gegen die Vernunft
So betitelt Buchautor Gero Jenner eine äußerst kritischen Analyse der These, die Banken würden Geld aus dem Nichts schaffen. Er nennt und kritisiert als Gläubige dieses „abenteuerlichen“ Gedankens unter anderem Bernd Senf und Joseph Huber. Er hätte auch Thomas Mayer, dem ehemaligen Chefvolkswirt der Deutschen Bank, nennen können. Anlass ist ein Bericht des Spiegel (2014/42; S. 81) der einigermaßen wohlwollend über die Geldreformer informiert. Jenners Missverständnisse sind typisch
Strukturreformen: Ein Wieselwort wird eingefangen
Wer sich einen Rest eigener Denkfähigkeit erhalten hat, wird sich gefragt haben oder irgendwann fragen, was denn gemeint ist, mit diesen „Strukturreformen“, die allseits gefordert werden, als eine Art Zaubermittel, damit in der Wirtschaft alles gut wird. So als wüsste jeder, was die richtige „Struktur“ und die richtige „Reform“ ist. So ist das aber nicht. Gemeint ist normalerweise der Arbeitsmarkt. An der alten Feststellung des derzeitigen IWF-Chefvolkswirt Olivier Blanchard, dass wir die riesigen Unterschiede der
Jean Tirole und der Ökonomie-Nobelpreis: Eine Geschichte in Widersprüchen
„Die Ökonomik ist die einzige Wissenschaft, in der sich zwei Menschen einen Nobelpreis teilen können, weil ihre Theorien sich gegenseitig widerlegen“, sagte Preisträger Joseph Stiglitz 2004 in einem Interview. Das war ein wichtiger Grund, warum Alfred Nobel die Wirtschaftswissenschaft nicht sonderlich schätzte und selbst keinen Preis dafür stiftete, sondern erst 1968 die Bank von Schweden. Jean Tirole, der Preisträger 2014 passt in die Tradition der sich gegenseitig widersprechenden Preisträger. Dass
Interview: „Alfred Nobel mochte die Wirtschaftswissenschaften nicht besonders“
9. 10. 2014 | Aus Anlass der Bekanntgabe der Gewinner des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises der Bank von Schweden am Montag 13.10. könnte dieses Interview von Interesse sein, dass ich vor der letzten Preisverleihung mit Prof. Avner Offer geführt habe. Offer, emeritierter Professor der Universität Oxford, hat die Geschichte des Ökonomie-Nobelpreises untersucht – in einem vom Institute of New Economic Thinking geförderten Projekt zusammen mit Philip Mirowski und Gabriel Söderberg.
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Ein Insider packt aus: Die fünfte Gewalt regiert
Josef Joffe unterliegt im Rechtsstreit mit der „Anstalt“
Zeit-Herausgeber Josef Joffe und Politik-Redakteur Jochen Bittner haben im Rechtsstreit mit dem ZDF-Satiremagazin „Die anstalt“ Schiffbruch erlitten. Das Gericht hob die einstweilige Anordnung auf, mit der Joffe dem ZDF untersagt hatte, zu behaupten, er sei Mitglied in acht transatlantischen Lobby-Organisationen. Bittner wollte ebenfalls die Behauptung unterbinden, er sei Mitglied in solchen Organisationen und er habe an einer außenpolitischen Rede für Bundespräsident Gauck mitgeschrieben. Joffe hat gerade wieder einen auffällig unkritischen Seite-1-Artikel zur US-Militärpolitik in der Zeit geschrieben. Video-Link zur inkiminierten Sendung.