Was sie vom Weltgesundheitsgipfel in Berlin eigentlich nicht erfahren sollten

18. 10. 2023 | Von 15. bis 17. Oktober trafen sich in Berlin 4.000 Teilnehmer aus 100 Ländern zum World Health Summit.  Financiers sind neben Regierungen private Konzerne und deren Stiftungen. Die Teilnehmer zogen bizarr anmutende Lehren aus der Corona-Pandemie, hatten Neuigkeiten zum WHO-Pandemievertrag und trieben gefährliche Pläne voran. Alles offenbar zu unwichtig, um in den etablierten überregionalen Medien nennenswerten Niederschlag zu finden.

Ich habe mich zwar nur zu den Hintergründen der Veranstaltung informiert und eine gut einstündige Aufzeichnung des besonders prominent dargebotenen Panels zu den Lehren aus Covid-19 angeschaut (Youtube-Video). Aber schon daraus haben sich mir so viele Nachrichten und Informationen aufgedrängt, dass ich diese in kurzer Aufzählung voranstellen möchte, damit Sie den Überblick nicht verlieren. Ich habe gelernt:

  1. Die World Health Summits werden maßgeblich bezahlt von der Pharmabranche und deren Stiftungen und befördern deren Interessen, wofür sich Karl Lauterbach und Christian Drosten besonders engagieren.
  2. Der geplante WHO-Pandemievertrag steht auf der Kippe.
  3. Karl Lauterbach ist der Pandemievertrag wichtig, weil er helfen würde, weltweit die sozialen und sonstigen Medien zu zensieren.
  4. Christian Drosten möchte sogar, dass im Pandemiefall Listen von verlässlichen Wissenschaftlern erstellt werden, die sich zum Stand der Wissenschaft äußern dürfen.
  5. Drosten arbeitet wider besseres Wissen daran, die Theorie vom Laborursprung von SARS-CoV2 zu begraben.
  6. Aus der viel geringeren als versprochenen Wirksamkeit der Covid-Impfstoffe und den viel häufigeren und schwereren Nebenwirkungen wollen die Verantwortlichen keine Lehren ziehen. Sie schweigen das Thema tot, mit teils perfiden Mitteln.
  7. Die massive Zunahme psychischer Erkrankungen von Jugendlichen rührt angeblich nicht von den Lockdowns und der Angststrategie her, sondern vom Klimawandel.
  8. Bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens im Interesse der Konzerne muss Datenschutz auf Sonntagsreden beschränkt bleiben.

Sie werden, je nach Ihren Informationsquellen, nichts oder fast nichts davon mitbekommen haben. Und das, obwohl zum Beispiel der WHO-Pandemievertrag ein Aufreger erster Güte ist. Zu lesen war hier und da ein wohlwollender Bericht aus der und für die Gesundheitsbranche oder die IT-Branche, sowie ein Bericht im Neuen Deutschland, der sich immerhin um kritische Distanz bemühte. Letzterer hatte aber wegen der globalistisch naiv-linken Ausrichtung des Blattes nur an der Rolle der Konzerne etwas auszusetzen, nicht jedoch an den vielen anderen kritikwürdigen Aspekten der Veranstaltung.

Hier nun Belege und nähere Ausführungen zu den oben angeführten Erkenntnissen und Skandalen vom World Health Summit 2023.

1. Staatlicher Pharmalobbyismus

Seit 2009 wird der World Health Summit (WHS), das „einzigartige strategische Forum für globale Gesundheit“ jährlich von der Stiftung gleichen Namens ausgerichtet. Diese ist eine 100-prozentige Tochter der Charité in Berlin, wo unter anderem der Virologe Christian Drosten seine Wirkungsstätte hat. Maßgeblich mitfinanziert wird die Veranstaltungsreihe von Pharmafirmen, der IT-Branche und deren Stiftungen. Das Who-is-Who der Gesundheitspolitik und der Branchen des Gesundheitssektors im weitesten Sinne trifft sich hier, um die internationale „Gesundheitsarchitektur“ weiterzuentwickeln.

Zu den Geldgebern der höchsten Stufe, den „Strategischen Partnern“ gehören Pfizer, Johnson & Johnson, Abbott, Siemens Healtheneers, Bill and Melinda Gates Foundation, Youtube Health sowie die öffentlich-private Partnerschaft und Lobby für das Impfen Cepi. Cepi wird wiederum maßgeblich von der Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates und seiner geschiedenen Frau mitfinanziert.

Nach Aussagen der Charité gegenüber Neues Deutschland trägt keiner der Partner mehr als 4% der Gesamtkosten bei, zu deren Höhe sie sich aber nicht äußern will. Man kann damit davon ausgehen, dass allein diese acht Strategischen Partner mit enger Verbindung zu Konzerninteressen bis zu 32% der Kosten tragen. Man merkt das durchaus, wie noch zu sehen sein wird.

Hinzu kommen auf der nächsten Ebene mit etwas geringeren Kostenbeiträgen eine Trusted Health Ecosystems, die Gesundheitsdaten über eine nationale digitale Gesundheitsplattform ausbeuten will. Sie verbirgt auf ihrer Netzseite, dass sie ein Kind des Bertelsmann Konzerns ist. Außerdem die Pharmafirmen Sanofi, Daiichi Sankyo, Bayer, MSD, Organon und der internationale Pharmaverband IFPMA.

Auf einer dritten Ebene kommen schließlich auch noch Roche und Gilead, der deutsche Pharmaverband vfa, die Rockefeller Foundation und der Wellcome Trust hinzu. Damit dürfte über die Hälfte der Kosten der hochkarätigen Veranstaltung von Geldgebern mit direktem kommerziellem Interesse oder starkem indirekten Interesse finanziert werden. Mit indirektem Interesse meine ich zum Beispiel das starke und einflussreiche Drängen der Gates-Stiftung auf hohen Schutz geistigen Eigentums, ein elementares Interesse des Microsoft-Konzerns. Dazu gehören auch die vielfältigen Investments der Gates-Stiftung in Konzerne, die von den auf dem Gipfel besprochenen Politikbereichen profitieren können.

Als vermeintliches Gegengewicht sind auch Organisationen der sogenannten Zivilgesellschaft dabei. Ist der Ausdruck an sich schon fragwürdig, so ist dessen Nutzung beim Weltgesundheitsgipfel ein Witz. Als Zivilgesellschaft firmieren hier unter anderem so staatsferne Graswurzelbewegungen wie die Münchner Sicherheitskonferenz, die von Regierungen und konzernnahen Stiftungen finanzierte Impfallianz Gavi und die parteinahe, staatsfinanzierte Friedrich-Ebert-Stiftung.

Schon die Zusammensetzung des Panels zu den Lehren aus Covid-19 (Youtube-Video) zeigt eindringlich den Einfluss der kommerziellen Geldgeber. Diese Lehren ziehen durften durften neben Karl Lauterbach und Christian Drosten der Chef des Pharmaverbands IFPMA, Thomas Cueni, und die Chefin der Access to Medicine Foundation, Jayasree K Tyre, finanziert unter anderem von der Gates Stiftung. Sie vertrat ganz im Sinne dieser Stiftung und von Microsoft die These, dass Zugang zu Impfstoffen und Medikamenten für arme Länder im Pandemiefall vor allem über Impfstoffspenden herzustellen ist, und nicht etwa über zeitweise Einschränkung von Patentrechten.

Gesundheitsminister Lauterbach wurde noch deutlicher und erklärte jede Einschränkung von Patentrechten für inakzeptabel. Virologe Christian Drosten seinerseits drängte, ohne Offenlegung seiner kommerziellen Interessen als Akteur im Virentestgewerbe, auf massive Ausweitung der vorsorglichen Tests und der Laborkapazitäten. Der Pharmalobbyist in der Runde konnte dank dieser Vorarbeit sogar darauf verzichten, die kommerziellen Interessen seiner Mitglieder an unantastbarem Patentschutz selbst zu vertreten. Er beließ es bei wolkigen Appellen für öffentlich-private Partnerschaft bei der Pandemiebekämpfung und -prävention. Mit anderen Worten: Die Privatwirtschaft soll immer kräftig mitreden und mitverdienen dürfen, wie wir das in der Corona-Pandemie gesehen haben, wobei die großen Risiken und Kosten vom Staat getragen werden.

2. WHO-Pandemievertag auf der Kippe

Der von den etablierten Medien so gut wie totgeschwiegene, geplante WHO-Pandemievertrag scheint auf der Kippe zu stehen, weil dieser nach derzeitiger Planung die Autonomie ärmerer Regierungen zu sehr beschneidet, und weil die reichen Länder mit Ihren Pharmakonzernen jegliche Einschränkung von Patentrechten im Pandemiefall nicht akzeptieren wollen.

Der per Video zugeschaltete WHO-Generaldirektor Tedros Ghebreyesus sagte laut Ärztezeitung in seiner Eröffnungsansprache, er sei sehr beunruhigt, dass die Verhandlungen über das Pandemieabkommen stockten. Schon sonderbar, dass diese Tatsache vorher niemand für berichtenswert hielt und dass nicht einmal in Massenmedien darüber berichtet wird, wenn der WHO-Generaldirektor das auf so großer Bühne einräumt.

Karl Lauterbach sagte (ab min 31, übersetzt):

„Wenn wir keinen Pandemievertrag bis Mai bekommen, besteht die Gefahr, dass wir das Momentum der Pandemie verlieren. (..) Für Länder wie Deutschland und die meisten europäischen Länder ist klar, dass ein solches Abkommen nicht funktionieren wird, wenn es eine große Einschränkung der Eigentumsrechte gibt. Es ist Teil unserer DNA, dass wir internationale Eigentumsrechte brauchen, um in Impfstoffe, in Therapien, in Diagnostika und so weiter zu investieren. (…) Es ist klar, dass ein Abkommen, das die Rechte an geistigem Eigentum einschränkt, sehr unwahrscheinlich ist, erfolgreich zu sein.“

Etwas später schloss er dann sogar jegliche Einschränkung der Patentrechte aus, also auch geringfügigere.

Mit anderen Worten. Lauterbach machte den vielen offiziellen Vertretern der ärmeren Länder auf diesem öffentlich-privaten Gesundheitsgipfel unmissverständlich klar, dass Regierungen der Industrieländer sich als Lobbyisten der eigenen Pharmafirmen verstehen und die armen Länder sich daher mit unverbindlichen Angeboten von Impfstoff- und Arzneimittelspenden im Krisenfall bescheiden müssen.

Lauterbach räumte indirekt, aber sehr deutlich, erstmals ein, dass die bisher vorgesehenen Möglichkeiten der Entmachtung der Regierungen durch die WHO zu weit gingen und den Vertrag für die schwächeren Länder inakzeptabel machen. Denn diese müssen solche Entmachtung am ehesten befürchten. Lauterbach sagte in seinem Eingangsstatement auf dem Panel:

„Wir werden nicht in der Lage sein, ausländische Kräfte einzuschleusen, wenn es zu einem Ausbruch kommt. Das muss von diesen Ländern aus geschehen. Und die Unterstützung muss erbeten werden und darf nicht sehr aggressiv angeboten werden.“

In seinem zweiten Wortbeitrag (ab min 31) fügte er hinzu, es werde auch nicht klappen, wenn auch nur der Eindruck entstünde, dass durch die Vereinbarung die Entscheidungsautonomie (Executive power) der Regierungen beschnitten würde.

Die etablierten Medien haben die Verhandlungen zwar fast totgeschwiegen. Aber, wenn die Kritik in den sozialen Medien und auf Blogs wie diesem zu laut wurde, haben uns deren obrigkeitshörige Faktenchecker versichert, dass nichts dran ist an den Vorwürfen, dass er die Autonomie der Regierungen zugunsten des WHO-Generaldirektors beschneiden könnte. Als der Bundestag darüber debattierte, haben Vertreter aller Parteien der Regierungskoalition und der loyalen („demokratischen“) Opposition solche Vorwürfe ins Reich der Fabel und der Verschwörungstheorie verwiesen.

Nun räumt Karl Lauterbach erstmals ein, dass daran der Vertrag scheitern könnte, und wieder berichtet niemand darüber.

3. WHO als Wahrheitsministerium

Warum der Pandemievertrag so wichtig ist, begründete der Trotz-seiner-vielen-Lügen-Immernochminister Lauterbach ausgerechnet damit, dass er nötig sei, um die Desinformation zu bewältigen. Er sagte (übersetzt):

„Hätten wir kein Abkommen, wären wir [bei der nächsten Pandemie] möglicherweise in einer schlechteren Situation. Denn, wie Professor Drosten sagte, ist die Fehlinformationspandemie, die jetzt weit verbreitet ist, eine ständige Pandemie. Wir befinden uns also in diesem Sinne in einer noch schwierigeren Lage als vor der Pandemie. Das Pandemie-Abkommen ist also ein notwendiger Schritt, um voranzukommen und sicherzustellen, dass wir besser vorbereitet sind.“

Damit dürfte er darauf anspielen, dass die WHO, die durch den Vertrag einen starken Machtzuwachs erfahren soll, in Sachen Zensur der sozialen Medien besonders einflussreich und umtriebig ist. Sie lässt von windigen Organisationen Listen mit angeblich besonders unzuverlässigen Netzseiten erstellen, die den Medienplattformen zur Zensur und für Werbeboykotte angetragen werden. Sie hat ihre Mitglieder eine Resolution zur Manipulation der öffentlichen Meinung mithilfe der Verhaltenswissenschaften verabschieden lassen. Sie arbeitet daran, die Welt mit einem Netz von Wahrheitswächtern zu überziehen.

Dabei gehören Lauterbach und die ihm unterstellten Behörden zu den größten Verbreitern gefährlicher Desinformation. Lauterbach hat mehrfach vor Millionenpublikum behauptet, die Covid-impfstoffe hätten praktisch keine Nebenwirkungen. Auch deren Wirksamkeit beim Schutz vor eigener Infektion und Weitergabe des Virus hat er oft und stark übertrieben. Er hat die Nicht-Geimpften für Lockdowns und Pandemiefortdauer verantwortlich gemacht und vieles mehr. Die ihm unterstellte Behörde Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung hat sogar noch im Dezember 2022 behauptet, eine Impfung gegen COVID-19 trage sowohl zum eigenen Schutz als auch zur Eindämmung der Pandemie bei.

Auch die Lauterbach-Behörden RKI und PEI haben vielfach gefährliche Falschmeldungen verbreitet oder wichtige Informationen unterdrückt.

4. Drosten-Totalitarismus

Der de-facto Oberste Staatsvirologe Christian Drosten verstieg sich sogar zu der Forderung, im Pandemiefall müssten die Wissenschaftsorganisationen Listen verlässlicher Wissenschaftler erstellen, die sich dann allein zum Stand der Wissenschaft in einschlägigen Fragen äußern dürften. Im (übersetzten) O-Ton:

„Sobald die politische Entscheidungsfindung durch Propaganda und Desinformation verzerrt wird, sind wir verloren. (…) Wir sollten nicht zulassen, dass jedweder, der irgendeinen akademischen Abschluss hat, mitten in einer Pandemie über den Kern des Problems spricht. Wir müssen uns an die Wissenschaftsinstitutionen wenden, um eine Auswahl zu treffen und Expertengremien einzurichten, die wirklich Experten sind und die sich nicht in die Medien drängen, sondern die irgendwie qualifiziert sind, den Stand des Wissens zusammenzufassen. Und das kann nur über die Institutionen der Wissenschaft geschehen. Diese Institutionen müssen diese Funktionen für die Gesellschaft anbieten.“

[Änderungshinweis v. 20.10..: „jemand, der einen akdademischen Abschluss hat“ geändert in „jedweder, der irgendeinen akademischen Abschluss hat“. Im Original: „anybody who has some academic degree“.)

Es war ja schon schlimm genug, dass die Nationale Akademie Leopoldina auf harte Lockdowns drängte, noch im Dezember 2020 die widerstrebenden Politiker zu weiteren Schulschließungen aufforderte und Maskenpflicht in Schulen propagierte, um dann im Folgejahr die Folgen von Schulschließungen zu geißeln und der Politik anzulasten. Es wäre ganz sicher kein Fortschritt, wenn solche Institutionen auch noch entscheiden dürfen, wer sich als Wissenschaftler überhaupt äußern darf. Der Vorschlag Drostens ist fast unverblümt totalitär.

Der Schweizer Historiker Caspar Hirschl hat es in der FAZ auf den Punkt gebracht:

„Die Nationale Akademie der Wissenschaften (hat sich) während der Pandemie als Institution der Politikberatung in eine Position manövriert, die weder wissenschaftlich noch demokratisch zu legitimieren ist.“

Man sollte dabei auch bedenken, wie schnell wir wieder „mitten in einer Pandemie“ sein können. Nach den umstrittenen neuen Regeln soll der WHO-Generalirektor Pandemien in alleiniger Machthoheit, von niemandem kontrolliert, ausrufen dürfen. Selbst mit seinen noch nicht so weitgehenden aktuellen Kompetenzen konnte er die Affengrippe zum globalen Gesundheitsnotstand erklären, ein kurzfristiges von der WHO mit Hilfe der Medien aufgeblasenes Ereignis ohne größere Relevanz. Fast niemand hätte etwas von diesem „Notstand“ mitbekommen, wenn er nicht überall in großen Lettern verkündet worden wäre.

5. Ablenken von der Virenforschung

Als hätte es die hitzige Debatte um einen möglichen Laborursprung des SARS-CoV2-Virus nicht gegeben, bei der Drosten selbst eine sehr fragwürdige Rolle spielte, behauptete dieser in Berlin, alle Atemwegspandemien seien über Nutztiere auf den Menschen übertragen worden. Er sagte (übersetzt):

„Um besser auf die nächste Pandemie vorbereitet zu sein, stehen für mich drei Dinge an erster Stelle. Erstens, woher das Virus kommt. Was oft ignoriert wird oder nicht die höchste Priorität genießt, ist die Tierhaltung. Alle Atemwegspandemien, die wir kennen, wurden in der Vergangenheit durch Viehbestände übertragen, und wir ignorieren diese Tatsache.“

Wenn sich ein Labormitarbeiter aus Wuhan beim Einsammeln von infizierten Feldermäusen angesteckt haben sollte, wäre das laut Drosten falsch. Es wäre auch falsch, wenn ein eingesammelter Virus später aus dem Labor entwichen oder sogar absichtlich freigesetzt worden wäre. Nichts davon ist auszuschließen. Das amerikanische FBI hält einen Laborursprung des Virus für wahrscheinlich, die WHO schließt ihn ausdrücklich nicht aus.

Wie kommt Drosten unter solchen Umständen dazu, steif und fest etwas zu behaupten, was die Laborthese ausschließt? Es könnte zum einen daran liegen, dass es ihm als Akteur im Testgewerbe zupass käme, wenn man seiner angeblichen Lehre aus Covid folgen würde und künftig alle Nutztiere ständig auf alle möglichen Viren testen würde.

Wichtiger aber wohl: Drosten gehörte zu den Unterzeichnern einer am 19. Februar 2020 in der Fachzeitschrift Lancet veröffentlichten Erklärung, in der diese „Verschwörungstheorien“ zu einem nicht natürlichen Ursprung des Virus „verdammten“. Diese Erklärung war entscheidend dafür, dass lange Zeit alle in der Öffentlichkeit geächtet wurden, die die Laborthese als ernst zu nehmende Möglichkeit vertraten. Trotzdem behauptete Drosten 2022, er habe nie die Möglichkeit eines Laborursprungs des Virus ausgeschlossen. Mit seinen jetzigen Thesen zur Rolle von Nutztieren bei allen Atemwegspandemien tut er es jedoch ein weiteres Mal.https://norberthaering.de/?p=28119&preview=true

Einer Recherche von Vanity Fair von 2021 zufolge blockierte das US-Außenministerium Untersuchungen zur Rolle des Wuhan-Labors, und dessen Arbeit daran, Viren gefährlicher zu machen, mit dem Argument, dass das unerwünschte Publizität für die Finanzierung solcher „Gain-of-Funktion“-Forschung durch die USA mit sich bringen würde. Man kann diese Forschung auch Biowaffenforschung nennen, wenn die Protagonisten das auch bestreiten würden.

Einer von Drostens Mitunterzeichnern der Erklärung, Peter Daszak, verteilte Geld der US-Regierung zur Finanzierung der wenigen Labore in den USA und China, wo Gain-of-Function-Forschung mit Coronaviren betrieben wurde. Laut Vanity Fair war er es, der die gemeinsame Erklärung organisierte. Einige der Unterzeichner hatten sich in E-Mails, die später öffentlich wurden, überzeugt von der Laborthese gezeigt, die sie aber wenig später in der gemeinsamen Erklärung als Verschwörungstheorie verdammten.

Es gibt eigentlich noch viel mehr zu diesem Skandal zu sagen, aber das reicht, um sicher zu sein, dass Drosten seine bestenfalls unbewiesenen Aussagen zu angeblich ausschließlich über Nutztiere auf den Menschen übertragenen Pandemien nicht leichtfertig machen konnte, sondern offenkundig ganz bewusst die Aufmerksamkeit von den Forschungslaboren und ihrer Gain-of-Function-Forschung weglenken will.

Dasselbe tut der vorgeschlagene und von Lauterbach und Drosten beworbene Pandemievertrag in seiner Entwurfsfassung von Juni. Dieser eröffnet der hochgefährlichen Biowaffenforschung mit Viren freie Bahn, indem er die ohnehin schon schwachen Sicherungen dagegen in früheren Entwürfen noch weiter verwässert hat.

6. Keine Lehren aus Impfdesaster

Lauterbach redete in seinem Eingangsstatement auf der Paneldiskussion relativ lange über Long-Covid, verlor aber kein einziges Wort über Impfschäden und die enttäuschende Wirksamkeit der Impfstoffe relativ zu den anfangs geschürten sehr hohen Erwartungen. Auch kein anderer der Teilnehmer des Panels zu Lehren aus der Pandemie verlor darüber ein Wort.

Wir haben ja inzwischen erfahren, dass Lauterbach und sein Ministerium und seine nachgeordneten Behörden die perfide Strategie verfolgen, Impfschäden zu Long Covid umzuetikettieren. Auf diese Weise kann man vermeiden, über die schweren Impfschäden bei jungen Menschen zu reden, die man zur Impfung getrieben hat, obwohl sie diese nicht gebraucht hätten. So kann man auch dauerhaft verhindern, dass vernünftige Daten zu Impfschäden erfasst werden.

7. Psychische Schäden nicht durch Corona-Maßnahmen

Zu den besonders dreisten Umdeutungen, die auf dem Weltgesundheitsgipfel präsentiert wurden, gehört die Einlassung der jungen ägyptischen Ärztin Omnia El Omrani vom Imperial College in London, das für seine extrem Covid-und Klima-Modellprognosen berüchtigt ist. Sie ist die Jugendbeauftragte des Global-Governance-Establishments für Post-Covid und Klima.

El Omrani sagte allen Ernstes, die massive Zunahme psychischer Erkrankungen bei Jugendlichen liege daran, dass die Jugend in Sachen Klimawandel nicht ausreichend gehört werde und deshalb frustriert sei – also nicht etwa daran, dass den Jugendlichen in einer sensiblen Phase ihrer Entwicklung absichtsvoll übertriebene Angst eingeflößt wurde, ihre Familienmitglieder anzustecken und damit umzubringen, und sie mit Schulschließungen, Masken, Kontaktsperren und Ausgangsverboten traktiert wurden.

Die Erfahrung lehrt, dass wir es mit dieser Argumentationslinie noch öfter zu tun bekommen werden: Klimapolitik als Mittel zur Wiederherstellung der geistigen Gesundheit der Jugend.

8. Gesundheitsdaten nicht anonymisieren

Karl Lauterbach, Jens Spahn und andere Werber für die angeblich so dringende Digitalisierung des Gesundheitswesens – auch gegen den Willen der Ärzte und Patienten – werden nicht müde, uns zu versichern, wie gut die Daten und die Privatsphäre der Patienten dabei geschützt würden.

Fernab der Öffentlichkeit, in den Tagungsräumen des Weltgesundheitsgipfels, klang das nach einem Bericht von Heise offenbar ganz anders. Dort traten eine Charitè-Vertreterin und andere dafür ein, Gesundheitsdaten von Individuen zusammenzuführen und nicht zu anonymisieren. Das sei auch international der Weg, der gegangen werde.

Die Daten müssten dabei aber natürlich, so gut es in diesem Rahmen ginge, geschützt werden. Deutschland solle da den Vorreiter machen. Dass sich aber Daten, die in Datenbanken gespeichert sind, die an das Internet angeschlossen sind, nicht wirksam vor Hackern schützen lassen, haben diverse Hacks von Gesundheitsdaten der letzten Jahre gezeigt. Im Gesundheitswesen ist das Vorhaben, die Daten wirksam zu schützen, besonders schwierig, weil alle Gesundheitsdienstleister und Versicherer in Europa nach den verfolgten Plänen prinzipiell eine Zugriffsmöglichkeit haben sollen.

Mehr dazu finden sie im Bericht von Heise und in meinem Dossier zur Gesundheitsdigitalisierung.

Fazit

Selbst bei relativ kurzer Befassung mit dem, was auf dem World Health Summit vorging und wer dort die Fäden zieht, kann man wichtige und beachtenswerte Informationen und Erkenntnisse gewinnen, die das Schweigen im Blätterwald um so verdächtiger machen. Die wichtigste Erkenntnis ist, dass man auf keinen Fall dem  globalen und nationalen gesundheitspolitischen Establishment freie Hand und mehr Macht geben darf. Denn es ist aufs Engste mit den Interessen der großen Pharma- und IT-Konzerne verwobenen und stellt diese weit über die Interessen der Bevölkerung.

Nachtrag (28.11.) Pate Weltwirtschaftsforum

Im Rahmen einer anderen Recherche gewann ich Erkenntnisse zur Entstehungsgeschichte des Weltgesundheitsgipfels.

Seine wohl erste Erwähnung findet sich im 2009 erarbeiteten und 2010 veröffentlichen Bericht der Global Redesign Initaitive des Weltwirtschaftsforums. Darin heißt es auf Seite 354, private Stiftungen wie die Bill and Melinda Gates Foundation und der Wellcome Trust seien zu den bedeutendsten Akteuren in der globalen Gesundheitspolitik aufgestiegen, auf gleicher Ebene wie die Regierungen und internationalen Organisationen. Die Pharmakonzerne täten gleichzeitig Gottes Werk bei der Forschung und Entwicklung von neuen Medikamenten. Im Interesse vor allem der ärmeren Länder sei es wichtig die Tätigkeit dieser Akteure besser zu koordinieren. Und dazu:

„Ein jährlicher Weltgesundheitsgipfel, der ein breites Spektrum von Schlüsselakteuren aus Politik, Wirtschaft, Technik und Umsetzung zusammenbringt, sollte auf möglichst pragmatische Art und Weise Lösungen für einzelne Probleme finden.“

Wie es der Zufall will, wird ein solcher Weltgesundheitsgipfel seit 2009 jährlich in Berlin abgehalten. In den ersten beiden Jahren, 2009 und 2010, war das Weltwirtschaftsforum Mitveranstalter und Sponsor. Später zog es sich zurück und überließ das Feld denen, für die es die Veranstaltung vor allem konzipiert hat: Stiftungen wie der von Gates und dem Wellcome Trust, beide „strategische Partner“ des Gipfels, zusammen mit den größten Pharmakonzernen, der Charité und unserem Gesundheitsministerium.

Falls jemand Gefahr laufen sollte, den salbungsvollen Worten zum segensreichen Wirken der Konzerne und ihrer Stiftungen Glauben zu schenken, sei er darauf hingewiesen, dass im GRI-Bericht auch steht:

„Der Privatsektor muss als eigennütziger Partner und nicht als Philanthrop eingebunden werden.“

Denn ein Glaubenssatz des Weltwirtschaftsforums, der inzwischen von der UN übernommen und vielfach wiederholt worden ist, lautet, dass „nachhaltig“ nur ist, was den Konzernen Gewinne bringt. Denn sonst machen sie nicht auf Dauer mit.

Mehr

Ein hervorragendes Kompendium zum aktuellen Stand und den Hintergründen bei Pandemieabkommen und Änderung der Internationalen Gesundheitsvorschriften bietet Michael Rumpelt. Sie finden dort links zu den aktuell verhandelten Textentwürfen und Gegenüberstellungen mit früheren Versionen, sowie eine unaufgeregte, solide Kommentierung der Entwurfstexte im Hinblick auf seine offengelegte Vorstellung auf ein gutes Gesundheitssystem.

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Buchempfehlung mit Lese- und Hörprobe: „Meine Pandemie mit Professor Drosten“
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