Laut Pressemitteilung des Deutschen Ethikrates wurde die Empfehlung „Pandemie und psychische Gesundheit“ unter dem Eindruck seiner Herbsttagung im September 2022 verfasst. Zu dieser waren etwa 350 Schülerinnen und Schüler zu einem Austausch über ihre Erfahrungen in der COVID-19-Pandemie eingeladen.
Wer sich jetzt fragt, warum ein solcher Austausch nicht schon nach dem ersten Lockdown im Frühjahr 2020, also vor zweieinhalb Jahren stattfand, muss eine Antwort in der zu dieser Zeit stattfindenden politisch-medialen Gleichschaltung suchen. Auch der Ethikrat vermochte es nicht, sich dieser zu entziehen oder gar entgegenzustellen, wie es eigentlich seine Aufgabe gewesen wäre. Ganz im Gegenteil befleißigte sich die Mehrzahl der Mitglieder, Maßnahmen wie 2G oder eine Impfpflicht mit akademisch daherkommenden, aber viele Warnungen und Fakten ignorierenden Ethik-Empfehlungen zu untermauern.
Mitglieder des Ethikrates, insbesondere dessen Vorsitzende, bedienten sich dabei auch bewusst eines akademisch verbrämten, militanten Sprachstiles, wie „feuern aus allen Rohren was das Impfen anbelangt“ oder Maßnahmen „grundrechtsschonend (…) schrittweise hocheskalieren“ .
Die Nachdenkseiten haben das Versagen bzw. regierungskonforme Liefern des Deutschen Ethikrates im Detail nachgezeichnet: „Corona: Ethikrat wäscht die Hände in Unschuld“ .
Die Neue Züricher Zeitung stellt eine Unfähigkeit zum Schuldeingeständnis fest: „Corona: Niemand hat die Absicht, sich für irgendetwas zu entschuldigen„.
So belässt es dieser Beitrag bei zwei Videoausschnitten der Pressekonferenz vom 28.11.2022. Der gesamte Mitschnitt auf youtube.
„Das werden wir und werde ich im Moment ständig gefragt, das mit diesem Entschuldigen. Dazu würde ich gern etwas Prinzipielles sagen. Da steckt ja dahinter, man wäre schuldig geworden. Ich glaube, das ist ganz wichtig, dass man das einmal unterstreicht: Darum geht’s nicht. Da hätte man ja irgendwie vorher für die jungen Generationen über Schaden anrichten wollen. Und wir haben uns, wenn auch nicht ausreichend, so haben wir doch zumindest die jungen Generationen immer in den Blick genommen.“
Tatsächlich haben sie die jungen Generationen „in den Blick genommen“ und ihnen den guten Rat gegeben, sich impfen zu lassen, wenn sie am sozialen Leben teilnehmen wollten.
Schaden kann man aber nicht nur mit Vorsatz, sondern auch durch Fahrlässigkeit oder Verblendung anrichten und so auch ohne Vorsatz schuldig werden. Eigentlich das Einmaleins einer Ethikerin. Statt einer Entschuldigung kommt vollkommen deplazierter und an Hohn grenzender Dank für ein aufgezwungenes Opfer.
„Meine Damen und Herren, im Verlauf der Pandemie haben Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene besondere Belastungen erlebt. Sie haben erhebliche Freiheitseinschränkungen hingenommen und sich gleichwohl in hohem Maße solidarisch gezeigt. Die Gesellschaft, wir alle schulden Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen für diese Solidaritätsleistungen großen Dank und Respekt!“