Auf den englischsprachigen Seiten dieses Blogs habe ich (hier) meinen Vortrag zu Economics as Superstructure veröffentlicht, gehalten am 23. März in London bei einem Seminar zu Ökonomie und Macht, das Lord Robert Skidelsky in den altehrwürdigen Hallen des House of Lords veranstaltet hat. Dazu, wie der frühere oberste Finanzaufseher Lord Adair Turner dort der Finanzbranche die Leviten las, habe ich in der Ausgabe vom 25.3. im Handelsblatt geschrieben. James Galbraith nahm
Wie die Wirtschaftsweisen tricksen und täuschen: Teil 7 – TTIP nützt allen
In ersten Kapitel seines Jahresgutachtens mit den wirtschaftspolitischen Empfehlungen – welche abzugeben den Wirtschaftsweisen per Gesetz eigentlich verboten ist – schreibt der Sachverständigenrat in Ziffer 64: „Empirische Studien belegen insgesamt positive Wohlfahrtseffekte für TTIP, wobei die Unsicherheit der Schätzungen relativ hoch ist.“ In Kasten 6 auf Seite 40 lernen wir, dass Hauptquelle für diese Erkenntnis Gabriel
Jean Tirole und der Ökonomie-Nobelpreis: Eine Geschichte in Widersprüchen
„Die Ökonomik ist die einzige Wissenschaft, in der sich zwei Menschen einen Nobelpreis teilen können, weil ihre Theorien sich gegenseitig widerlegen“, sagte Preisträger Joseph Stiglitz 2004 in einem Interview. Das war ein wichtiger Grund, warum Alfred Nobel die Wirtschaftswissenschaft nicht sonderlich schätzte und selbst keinen Preis dafür stiftete, sondern erst 1968 die Bank von Schweden. Jean Tirole, der Preisträger 2014 passt in die Tradition der sich gegenseitig widersprechenden Preisträger. Dass
Interview: „Alfred Nobel mochte die Wirtschaftswissenschaften nicht besonders“
9. 10. 2014 | Aus Anlass der Bekanntgabe der Gewinner des Alfred-Nobel-Gedächtnispreises der Bank von Schweden am Montag 13.10. könnte dieses Interview von Interesse sein, dass ich vor der letzten Preisverleihung mit Prof. Avner Offer geführt habe. Offer, emeritierter Professor der Universität Oxford, hat die Geschichte des Ökonomie-Nobelpreises untersucht – in einem vom Institute of New Economic Thinking geförderten Projekt zusammen mit Philip Mirowski und Gabriel Söderberg.
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Der Ökonom als Menschenfeind
Ist das negative Menschenbild der Ökonomen so tief in dieser Wissenschaft verwurzelt, dass besseres Wissen ihm nichts anhaben kann? Der Hamburger Ökonom Sebastian Thieme hat in seinem sehr lesenswerten Büchlein mit dem Titel: „Der Ökonom als Menschenfeind? einiges „über die misanthropischen Grundmuster der Ökonomik“ zusammengetragen, was diese These stützen könnte.
Aufstand der jungen Ökonomen
5. 05. 2014 | Mit Freude habe ich heute Ihren Beitrag „Aufstand der jungen Ökonomen“ (HB S.1) im Handelsblatt gelesen (online link zu selben Thema). Heute noch wird an vielen Universitäten und Hochschulen auch in der Betriebswirtschaft bzw. Mikroökonomie mit Modellen gearbeitet, die durch viele unrealistische und teilweise sogar nicht explizit genannte Annahmen für die Praxis nicht relevant sind.
Das INET von George Soros – Instrument zur Weltverbesserung oder trojanisches Pferd der Finanzoligarchie?
Nehmen wir an, es gäbe eine Finanzoligarchie, die dank ihrer riesigen Gewinne über großen politischen Einfluss verfügt. Nehmen wir weiter an, eine solche Finanzoligarchie habe dank einer von ihr durchgesetzten Deregulierung aller Finanzmärkte ihre Geschäfte massiv ausgeweitet. Doch irgendwann in einer nahen oder fernen Zukunft breche ihr kunstvolles Finanzgebäude in sich zusammen, weil sich nicht mehr verbergen lässt, dass die aufgehäuften Ansprüche an die produzierende Wirtschaft nicht zu erfüllen sind. Wenn das einträte, würden sich die führenden Köpfe der Finanzoligarchie vielleicht daran erinnern, dass die Weltwirtschaftskrise