Aufstand der jungen Ökonomen

5. 05. 2014 | Mit Freude habe ich heute Ihren Beitrag „Aufstand der jungen Ökonomen“ (HB S.1) im Handelsblatt gelesen (online link zu selben Thema). Heute noch wird an vielen Universitäten und Hochschulen auch in der Betriebswirtschaft bzw. Mikroökonomie mit Modellen gearbeitet, die durch viele unrealistische und teilweise sogar nicht explizit genannte Annahmen für die Praxis nicht relevant sind.

Beispielsweise in der Asset-Allokation: Es ist immer noch unklar, wie Assetklassen fundiert voneinander abgegrenzt werden können. Es ist strittig, wie Risiko gemessen werden soll. Klassische Kennzahlen wie Volatilität sind jedenfalls nicht hilfreich.

Es ist unklar, wie Liquidität berücksichtigt werden soll. Es ist völlig unklar, wo verlässliche Prognosen herkommen sollen, die für fast alle Modelle benötigt werden. Trotzdem wird an Universitäten und in der Praxis viel optimiert. Doch wenn alle Annahmen offen gelegt würden, ergäben sich meines Erachtens oft mehr Fragen als Antworten. Kurzum: Auch die Betriebswirtschaft braucht neue Impulse in der Forschung und Lehre.  Es ist schön, dass sie mit ihrem heutigen Beitrag die Diskussion in Deutschland angestoßen haben.

Prof. Dr. Dirk Söhnholz
Sprecher der Geschäftsführung/Managing Director
Veritas Investment GmbH

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