Wie man Hassrede mit Baseballschlägern bekämpft (mit 3 Nachträgen)

Nachdem ich seine eifrige Arbeit als Informationsquelle genutzt hatte, um die Szene der Querfrontbeobachter zu beschreiben, und außerdem  Ken Jebsen von KenFM portraitiert hatte, zeigt mir Querfrontbekämpfer André Hüssy den Baseballschlager. Er ist ein eifriger Verbreiter der Nachrichten von Hassrede-Bekämpfern. Ob er da etwas falsch verstanden hat? Oder genau richtig?

Für den Blogbeitrag  „Putins Querflöten: Die Liste der Top 15 deutschsprachigen Verbreiter von Kreml-Propaganda“ griff ich auf die vielen Tweets des in der Schweiz residierenden André Hüssy zurück, der alles was friedensbewegt, natokritisch oder allzu links ist, mit den Adjektiven querfront-, antisemitisch, verschwörungstheoretisch und Ähnlichem belegt. Zu seinen wichtigsten Quellen gehören Anetta Kahane und die von ihr geleitete Amadeu-Antonio-Stiftung. Diese wird auch bevorzugt von Hüssy über querfrontlerische Umtriebe und Personen informiert.

Unser Justizminister Maas kooperiert mit der ehemaligen Stasi-IM Kahane und ihrer Stiftung bei der Bekämpfung von Hassrede im Internet. Umso erstaunlicher, dass ausgerechnet der Kahane so verbundene und sie immer so engagiert verteidigende Hüssy auf Twitter den Baseballschläger zeigt, wenn ihm etwas oder jemand missfällt.

Am 3. Dezember twitterte Hüssy erst fünf (1,2,3,4,5) kritische Beiträge zu dem von ihm und seinen Alliierten besonders intensiv verfolgten und verunglimpfen Ken Jebsen und meinem Blogbeitrag über Jebsen, fast unmittelbar gefolgt von einem Tweet, in dem er auf meinen Blogbeitrag zu Jebsen verlinkt, und dann unmittelbar zwei Tweets in denen Hüssy sich die Devise zu Eigen macht, mit Antisemiten dürfe man nicht reden, für diese sei der Baseballschläger das geeignete Instrument.

Ich fühle mich nicht etwa adressiert, weil ich mich für einen Antisemiten hielte, sondern weil Hüssy gern Tweets über mich mit Hashtags wie „#Antisemitism“ versieht (edit)und auf vielfältige andere Weise den Vorwurf insinuiert. Was Jebsen, mit dem er mich notorisch in Verbindung bringt, angeht macht er den Vorwurf auch ziemlich direkt.

Auf seinem Twitter-Account hat Hüssy gleichzeitig sein Titelbild geändert. Es zeigt jetzt einen schlägerschwingenden Baseballer mit dem Zitat, angeblich von Woody Allen (habe es nicht geprüft): „Diskutieren mit Antisemiten? Ich bevorzuge Baseballschläger.“

Da Ken Jebsen nach eigener Erzählung bereits Erfahrungen mit der Baseballschläger-Fraktion der Antifa gesammelt hat, mag ich derartige Dinge nicht auf die ganz leichte Schulter nehmen. Aber einschüchtern lasse ich mich davon natürlich nicht. Zumal ich ja zum Glück wenigstens die Möglichkeit habe, mich durch Herstellung von Öffentlichkeit zu verteidigen. Auch wenn Hüssy es geschickt vermeidet, die Drohung so deutlich und direkt auszusprechen, dass sie justiziabel ist, so muss ihm schon klar sein, dass sich das ändern könnte, wenn jemand von seinen Adressaten sich inspiriert fühlen sollte, danach zu handeln.

Fragt sich nur, warum jemand, der so eifrig alles liest und verbreitet, was die Hassrede-Wächterin Anetta Kahane von sich gibt, Botschaften aussendet, die im nicht allzu weiten Sinne als Hassbotschaften oder gar als Aufruf zu Gewalttaten zu interpretieren sind. Hat er etwas falsch verstanden? Oder genau richtig? Es wurde nämlich jüngst bekannt, dass eine Koautorin einer Anti-Hassrede-Broschüre von Kahanes Stiftung den Bewohnern einer deutschen Großstadt den Massentod wünschte und Politiker öffentlich als „Arschlöcher“ titulierte.  Hassrede, so lernten wir damals staunend, kann sich immer nur gegen als Diskriminierungsziel geeignete Minderheiten richten. Dazu zähle ich nicht. Jebsen mit seinem Migrationshintergrund schon eher. Aber so ganz klar macht Hüssy ja nicht, wen von uns beiden er meint, oder ob er beide meint.

Nachtrag (5.12.): Eine Stunde, nachdem ich diesen Artikel am Sonntag online gestellt hatte, twitterte Hüssy einen Link darauf mit dem Kommentar „Parnoia“. Ein anonymer Antifa-Verschnitt namens „antiba“ (@trotzdehm), der sich der Kritik „regressiver Kapitalismuskritik“ widmet, bot Hüssy auf Twitter daraufhin „Amtshilfe aus Deutschland an?“ an, und zwar so, dass ich eine Mitteilung davon geschickt bekam (@norberthaering), garniert mit dem griechischen Spruch „Gnothi seauton“, zu dem ich auf Wikipedia u.a. folgende Interpretation fand: „… betonte beispielsweise der römische Stoiker Seneca, es gehe darum, sich die körperliche und geistige Verletzlichkeit des Menschen zu vergegenwärtigen; nicht nur ein großer Sturm, sondern schon eine kleinere Erschütterung könne den Menschen wie ein zerbrechliches Gefäß in Scherben gehen lassen.“ Der Tweet mit dem Angebot gefiel Hüssy (Twitter-Like). Er fühlte sich allerdings nicht bemüßigt ein etwaiges Missverständnis aufzuklären. Ich nehme auch nicht an, dass ein Missverständnis vorliegt.

Nachtrag 2 (5.12.2016): Stellvertretend für viele aufmunternede E-Mails und Danksagungen, die ich für den Beitrag zu Ken Jebsen und diesem Vorfall bekam, mehr als auf jeden anderen Beitrag bisher, möchte ich folgende treffende Leserzuschrift zum Winken mit dem Baseballschläger von Hüssy und Antiba widergeben: „Unglaublich! Selbst wenn es nur Imponiergehabe sein sollte zeigt es eine explizit faschistische Denkweise gegenüber Kritik. Wenn man jemand erstmal ein Etikett angehängt hat braucht man keine Argumente mehr. Die neue Querfront zwischen Netanjahu-Verstehern und Neo-Nazis!? Fanatiker aller Länder vereinigt euch.

Nachtrag 3 (15.12.2016): Das Zitat Woody Allens mit den Baseballschlägern ist übrigens verzerrt widergegeben. Er spricht in der Szene in Manhatten von Nazis, nicht Antisemiten. Als Nazi haben mich Hüssy und seine Gefolgsleute noch nicht bezeichnet. Das ist schwerer als der Antisemitismusvorwurf, für den eine böse Bemerkung über Banken reicht. Aber die Stoßrichtung stimmt schon. Um so erstaunlicher, dass hier die Bemerkung eines scheinbaren Rassisten von vorgeblichen Rassistenhassern als Motto gewählt wird. Allen ließ Schwarze in seinen Filmen nur auftreten, wenn es unvermeidbar war.

Änderungshinweis: Die Aussage, Hüssy würde Tweets über mich mit dem Hashtag „#Antisemit“ versehen, war ungenau. Wie auf dem verlinkten Tweet zu sehen, lautet der Hashtag korrekt „#Antisemitism“. An zwei Stellen habe ich „droht mit dem Baselballschläger“ ersetzt durch „zeigt den Baseballschläger“, um klarzustellen, dass er keine ausdrückliche Drohung ausgesprochen hat, sondern nur implizit droht.

Print Friendly, PDF & Email

Antworten auf

  1. Pingback: site casino

Dieser Kommentarbereich ist geschlossen.