Zusammen mit dem ebenfalls in den USA beheimateten Unternehmen Visa dominiert Mastercard global den Markt für Kredit- und zunehmend auch Debit-Karten. In einer Pressemitteilung von November 2024 kündigte Mastercard an, bis zum Ende des Jahrzehnts die manuelle Eingabe von Kartennummern und Passwörtern „zugunsten von Lächeln und Fingerabdrücken“ weltweit abzuschaffen.
Das Unternehmen setzt hinzu, dass es sich dabei nicht nur um eine auf das eigene Unternehmen bezogene, geschäftspolitische Entscheidung handelt. Vielmehr will es „so den Weg für eine Zukunft ebnen, in der nummernlose Karten der Standard sind“. Das dürfte auch gelingen. Visa arbeitet ebenfalls bereits an Pilotprogrammen in dieser Richtung. Wenn Biometrie für Kartenzahlungen Standard wird, bedeutet das, dass man in fünf bis zehn Jahren kaum noch etwas bezahlen können wird, ohne dabei eindeutige biometrische Spuren zu hinterlassen, die in den einschlägigen Datenbanken landen. Diese können von digital hochgerüsteten Geheimdiensten wie den US-amerikanischen in Echtzeit genutzt werden, um festzustellen, wer sich wo aufhält und was er tut, oder aber noch Jahrzehnte später zu diesem Zweck ausgewertet werden.
Denn bei alternativen digitalen Bezahlverfahren mit dem Smartphone, zum Beispiel per Apple-Pay und Samsungs Bezahllösung, ist biometrische Erkennung heute schon in weiten Regionen Standard. Und Bargeld wird, wenn es von der Allianz aus Regierungen, Finanzbranche und IT-Branche ungehindert weiter zurückgedrängt wird, in fünf oder zehn Jahen kaum noch eine Rolle spielen.
Der große Vorteil der Biometrie für die automatisierte Massenüberwachung liegt im eindeutigen, global anwendbaren, unveränderlichen und nicht weiterzugebenden Erkennungsmerkmal. Damit können alle Daten, die unter Erfassung dieses Merkmals anfallen, nahezu fehlerfrei in das Dossier über die jeweilige Person eingespeist werden. Für die Bürger ist die Unveränderlichkeit dagegen ein großes Problem. Wenn Hacker-Angriffe Erfolg haben und die biometrischen Daten erbeutet werden – verhindern lässt sich das nicht – können die Opfer nicht einfach ein Passwort ändern. Bisher gibt es dafür keine massentaugliche Lösung. Dennoch wird die zwangsweise Nutzung der Biometrie um sich auszuweisen vorangetrieben.
ID2020 im Hintergrund
Mastercard ist mit Microsoft, Rockefeller Foundation und der von der Gates-Stiftung finanzierten Impfallianz GAVI Mitglied der Initiative ID2020, die sich zum Ziel gesetzt hat, bis 2030 jeden Erdenbürger mit einer eindeutigen digital-biometrischen Identität auszustatten. Verkauft wird das als wohltätige Handlung, um marginalisierten Menschen Zugang zu den Segnungen der Zivilisation zu verschaffen. Groß angelegte Impfprogramme, finanziert oft von der Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates, werden erklärtermaßen im Sinne dieses Zieles genutzt, um von (annähernd) allen Kindern und ihren Eltern in armen Ländern deren biometrische Daten zu erfassen.
Seit 2020 kooperiert ID2020 eng mit der staatsfinanzierten Digital Impact Alliance zusammen. Diese wurde bisher von der US-Entwicklungshilfebehörde USAID gesponsert, die als verlängerter Arm der CIA gilt, sowie von der staatlichen deutschen Förderbank KfW, der Rockefeller Foundation und der Gates-Stiftung. Seit US-Präsident Donald Trump USAID den Kampf angesagt und die Mittel gestrichen hat, könnte diese Behörde als Financier ausfallen. In Anbetracht der tiefen Taschen von Rockefeller Foundation und Gates Foundation könnte das verkraftbar sein. Die Allianz arbeitet nach Selbstbeschreibung daran, global den politischen Willen für die entschlossene Digitalisierung zu erzeugen.
Die globale Abschaffung des für die Überwachungsagenda lästigen Bargelds betreiben die gleichen üblichen Verdächtigen, Gates Stiftung, US-Aid, Mastercard und andere mit Unterstützung der Bundesregierung unter anderem im Rahmen der Better Than Cash Alliance. Auch dies geschieht unter dem dünnen Vorwand, den Marginalisierten der Welt die Segnungen der Zivilisation und insbesondere der Finanzbranche zugänglich zu machen.