Was tun gegen dauerfunkende Verbrauchszähler?

14. 02. 2024 | Demnächst werden fernablesbare und fernsteuerbare, sogenannte „smarte“ Verbrauchszähler Pflicht. Die Geräte, die in Einsatz kommen, haben jedoch ein Problem. Sie senden viel öfter als nötig Daten – mutmaßlich unter Missachtung des Datenschutzrechts – und teils mit hoher, potenziell gesundheitsschädlicher Sendeleistung. Jörn Gutbier, Vorsitzender der Verbraucherschutzorganisation diagnose:funk, gibt Tipps, was man dagegen tun kann. 

Gutbier informiert in einem Interview mit dem Magazin Kompakt über die Problematik der unnötigen Dauersenderei. Hier nur die Handlungsempfehlungen:

Kompakt: Nochmals zusammengefasst: Ein Brief flattert ins Haus, mit der Ankündigung, in vier Wochen wird umgerüstet, was mache ich dann?

Jörn Gutbier: Legen Sie Widerspruch ein und stellen Sie Bedingungen, z.B. dass nur einmal im Monat sowohl vom Ablesegerät als auch vom Gateway (Sammler) gesendet wird. Beziehen Sie dazu den Datenschutzbeauftragten des Landes mit ein und fordern Unterstützung. Je mehr Kunden dies hartnäckig tun, desto größer ist die Chance, dass die Hersteller und Systemanbieter endlich funkarme und datenschutzkonforme Systeme anbieten. Es müssen nur sehr viel mehr Vermieter, Hausverwaltungen und Wohneigentümer(gemeinschaften) danach verlangen. Wehren Sie sich auch öffentlich wahrnehmbar z.B. über Lesebriefe gegen diesen Unsinn. Es ist einerseits technisch und organisatorisch gar nicht erforderlich, dass hier das ganze Jahr über die persönlichen sensiblen Verbrauchszähler Daten in die Welt gefunkt werden und andererseits geht es um Ihre persönlichen Daten, die nur zu abrechnungsrelevanten Zwecken überhaupt erhoben, gespeichert und versandt werden dürfen. Und wenn das bei jemanden noch kein Thema ist, sollte er/sie sich proaktiv um diese Angelegenheit kümmern und nicht erst warten, bis die Monteure vor der Tür stehen. Das kann allen Beteiligten sehr viel Stress ersparen.

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