Nicht bei allem, was die Autorin in dem Buch beschreibt, hat das Weltwirtschaftsforum eine herausragende Rolle. Wenn man allerdings das Weltwirtschaftsforum als Speerspitze und Interessenvertretung der Globalisten begreift, hängt alles durchaus hinreichend eng zusammen, dass es sinnvoll ist, es in diesem Buch zu versammeln.
Die Themen, die sie angeht sind technische Überwachung, Transhumanismus, Genom-Editierung, Monopolisierung der Agrarwirtschaft, der große Ernährungsumbruch und der finanzielle Neustart.
Auf der Ebene darüber geht es um Demokratie und wie das Weltwirtschaftsforum diese zugunsten eines heraufziehenden Technofeudalismus untergräbt.
Muhm erklärt das Prinzip der Disruption, mit dem das Forum so gern arbeitet. Es besteht darin, bestehende Strukturen und rechtliche Rahmen zu zerstören, insbesondere alles analoge und alles, was kleinen und mittlere Unternehmen mit lokalen Bezügen ermöglicht, nachhaltig zu wirtschaften und auskömmliche Gewinne zu erzielen.
In das durch die Disruption geschaffene Chaos können dann die international agierenden Großkonzerne stoßen und die alteingesessenen Unternehmen verdrängen oder zu Zulieferern degradieren. Insbesondere die großen, meist US-amerikanischen Konzerne aus den Branchen IT, Pharma und Nahrungsmittel- und Agrarwirtschaft sind dabei die Angreifer. Unterstützt werden sie und das Weltwirtschaftsforum dabei von der US-Regierung. Diese sieht sich in enger Interessenharmonie mit den amerikanischen Multis.
Der Great Reset (Großer Neustart), den das Weltwirtschaftsforum ausgerufen hat, hängt eng mit dieser Disruptionsstrategie zusammen. Corona, Krieg, Sanktionen und der Kampf gegen die Erderwärmung, alles wird genutzt, um bestehende Strukturen zu zerstören und eine von den US-Konzernen regierte Welt zu schaffen. So die These – jedenfalls in dem Teil der Welt, den Washington politisch und militärisch noch dominiert.
Wer regelmäßig diesen Blog liest, dem wird vieles in dem Buch vertraut sein. Muhm ist allerdings weniger zurückhaltend als ich, wenn es darum geht, Zusammenhänge zu postulieren. Das wird unvermeidbarerweise oft etwas spekulativ, ist aber zumeist recht plausibel.
Zum Ernährungsumbruch habe ich allerdings noch nichts geschrieben und mich auch noch nicht näher damit befasst. Das Kapitel war sehr lehrreich für mich und so nehme ich an, dass es die anderen Kapitel für Nicht-Experten auch sind.
Zum Abschluss noch eine kleine Leseprobe:
„WIE MDR AKTUELL berichtet, wird laut einer Oxfam-Studie das reichste ein Prozent der Menschheit bis 2030 für 16 Prozent des CO2-Ausstoßes weltweit verantwortlich sein.
Die FAO beziffert den CO2-Ausstoß der gesamten globalen Viehzucht aktuell auf 14 Prozent. Somit verschmutzt laut Oxfam- und UN-Daten das eine (!!) Prozent Superreicher mit einem CO2-Ausstoß von 15 Prozent (2015) die Atmosphäre genauso stark wie alle Viehzüchter der Welt zusammen – mit dem Unterschied, dass diese Menschen echte Lebensmittel für uns herstellen, während die reichen Eliten bedenkenlos CO2 in die Atmosphäre pusten, weil sie Spaß daran haben, mal kurz ins All zu düsen oder in Privatflugzeugen um die Welt zu jetten. (…)
Da kommt einem unwillkürlich die Redewendung „Wasser predigen und Wein trinken“ in den Sinn, denn hier wird offenkundig mit zweierlei Maß gemessen – und das unterminiert den Glauben an die hehren, stets als umwelt- und zukunftsorientiert präsentierten Vorhaben zum Besten der Menschheit, wie sie von Klaus Schwab und seinen Partnern und Freunden verkündet und vorangetrieben werden. Gibt diese Doppelmoral nicht berechtigten Anlass, ihre Agenda auch aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Die Propagandamaschine, die uns dazu bringen soll, Insekten in jeglicher Form zu essen (was der Elite hohe Gewinne verspricht), hat in Deutschland bereits einiges bewirkt. Während 2016 fast 60 Prozent der Deutschen auf keinen Fall Insekten essen wollten, waren es drei Jahr später nur noch 40 Prozent.“