Quacksalber und Friedensnobelpreisträger Muhammad Yunus in Bangladesch zu Haftstrafe verurteilt

2. 01. 2024 | In Bangladesch ist Muhammad Yunus, Aushängeschild der Mikrokredit-Mafia, wegen Missachtung von Arbeitsgesetzen in dem von ihm geleiteten und gegründeten Unternehmen Grameen Telecom zu einer Haftstrafe von sechs Monaten verurteilt worden. Rund 170 Politiker und Nobelpreisträger aus aller Welt hatten bei der Regierungschefin mit einem offenen Brief für ihn interveniert, darunter Barack Obama und der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-moon.

Während aktuelle Berichte in den deutschen Medien, etwa von tagesschau.de, den Eindruck erwecken, es handle sich hierbei um die politische Verfolgung eines Helden der Armutsbekämpfung, lässt ein Bericht der Deutschen Welle von 2020 zur Klageeinreichung durch die Mitarbeiter von Grameen Telecom gut durchscheinen, dass sowohl der Friedensnobelpreis von Yunus, als auch seine dadurch beförderte Fast-Heiligsprechung in den Medien unangemessen und unverdient waren.

Grameen Telecom ist eine Tochter der ebenfalls von Yunus gegründeten und bis zu seinem skandalbedingten Rücktritt geleiteten Grameen Bank. Die Grameen Bank ist auf die Vergabe sogenannter Mikrokredite spezialisiert. Yunus hatte, mit großem Rückhalt von der Weltbank und amerikanischen Finanzkonzernen, versprochen, mit der Vergabe von Mini-Krediten an arme Haushalte und Kleingewerbetreibende die Armut innerhalb einer Generation weltweit auszurotten.

Das gelang nicht nur nicht, sondern die enorm gewinnträchtige Expansion der Finanzkonzerne in vorher für sie unzugängliche Märkte in armen Ländern, führte sehr viele Menschen in den Ruin durch Überschuldung und nicht wenige sogar in den Tod aus Verzweiflung. Deshalb hatte ich an dieser Stelle angeregt, Yunus den Friedensnobelpreis wieder zu entziehen.

Die finanzielle Inklusion zeigt einmal wieder ihre hässliche Seite
3. 11. 2023 | Ich hatte geschrieben, dass man dem Mikrokredit-Guru und „Quacksalber“ Yunus den Friedensnobelpreis aberkennen sollte, weil seine Heilsversprechen nicht eingetroffen sind und eine Mikrokredit-Mafia stattdessen viel Leid über arme Menschen gebracht hat. Ein hochrangiger deutscher Mitarbeiter einer international agierenden Mikrokreditorganisation widersprach mir. Nun hat diese ein Untersuchungsverfahren wegen mutmaßlicher räuberischer Geschäftspraktiken am Hals.

Entgegen der marktradikalen Propaganda von Yunus, Weltbank und Finanzbranche ist es eben nicht vor allem der Mangel an Kreditzugang, der sehr arme Menschen arm hält. Zwar kann bei Einzelbetrachtung vielleicht eine arme Familie der größten Armut entkommen, wenn sie mit einem Mikro-Kredit ein Kleinstgewerbe im Straßenverkauf aufbaut. Die Propagandisten der Finanzbranche und ihre Alliierten in der Politik nennen das Finanzielle Inklusion. Aber aller Wahrscheinlichkeit nach gibt es dort schon Straßenverkäufer, denen die Kreditnehmer Kunden wegnehmen. Wenn die schon altansässigen Straßenverkäufer dann auch Kredit aufnehmen (müssen), haben am Ende alle nur mehr Schulden und sind noch ärmer als vorher.

Auch der weltweite Kampf der Finanzbranche zur Verdrängung des Bargelds wird von der Better Than Cash Alliance aus Finanzbranche, IT-Branche und ihren politischen Alliierten mit den falschen Versprechungen der Finanziellen Inklusion als Wundermittel zur Armutsbekämpfung geführt.

Wundermittel finanzielle Inklusion – auch bekannt als Bargeldabschaffung
12. 06. 2017 | Im Juli werden die Regierungschefs, Notenbankpräsidenten und Finanzminister der G20 mit ihrem Gipfel Hamburg in den Ausnahmezustand versetzen. Zu einem Schwerpunkt der deutschen G20-Präsidentschaft hat Finanzminister Wolfgang Schäuble die „finanzielle Inklusion“ erklärt. Das ist eine Art neues Wundermittel in der Entwicklungspolitik mit dem die Armut besiegt werden soll. Sein profanerer Name lautet Bargeldabschaffung.

Grameen Telecom vertreibt mit Finanzierung durch Mikrokredite von der Grameen Bank Mobiltelefone an arme Haushalte in armen ländlichen Regionen. Diese sollen dann sich und ihre Nachbarschaft aus der Armut befreien, indem sie anderen gegen Bezahlung die Nutzung des Geräts ermöglichen.

Ich kann aus der Ferne nicht beurteilen, inwiefern dieses Gerichtsverfahren und viele andere gegen Yunus in Bangladesch (auch) einen politischen Hintergrund haben. Klar ist jedoch, dass Yunus in seinem Heimatland aufgrund der schlechten Erfahrung mit dem angeblichen Wundermittel Finanzielle Inklusion, das er dort verkauft, sehr viel weniger geliebt und geachtet wird als von seinen Freunden in Washington, New York und Oslo.

Ich nehme es als gutes Zeichen, dass sich die Institutionen in vielen Ländern nicht mehr alles gefallen lassen, was in den Konzernzentralen und westlichen Hauptstädten angeblich zu ihrem Wohle ausgeheckt wird. Auch für den Erhalt des Bargelds ist es ein gutes Zeichen.

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Erwiderung aus dem Mikrokreditlager auf meine Attacke gegen Yunus
29. 04. 2020 | Man sollte dem Mikrokredit-Guru und „Quacksalber“ Muhammad Yunus den Friedensnobelpreis aberkennen, hatte ich geschrieben. Denn keine seiner unrealistischen Heilsversprechen in Sachen Armutsbeseitigung sind eingetroffen. Ich finde das auch deshalb wichtig, weil heute die gleichen Quacksalberargumente von den Bargeldabschaffern a là Better Than Cash Alliance zur Tarnung ihrer wahren Motive vorgeschoben werden. Ein hochrangiger Mitarbeiter der deutschen Mikrokreditszene hat eine Erwiderung geschrieben.

„Finanzielle Inklusion“, Code für Bargeldabschaffung in Entwicklungsländern, und was davon zu halten ist
13. 10. 2017 | Von Philip Mader.* | Nach mehr als 30 Jahren fehlt noch der Nachweis für eine armutslindernde Wirkung von Mikrofinanzen. Im Namen der Armutsbekämpfung wird aber mit „finanzieller Inklusion“ das Wachstum des Armutsfinanzmarkts weiter angekurbelt und die Abschaffung von Bargeld zugunsten privater Zahlungsdienste gefördert. Entwicklungspolitisch zweifelhaft, winken für Finanzindustrie und Regierungen neue Profite, Daten, und Formen sozialer Kontrolle.

Wie eine gekaufte UN-Organisation mit Visa und Mastercard an der Abschaffung des Bargelds arbeitet: Teil 2: Finanzielle Inklusion als Vorwand
17. 04. 2016 | Eine Better-Than-Cash Alliance will mit dem von Bill Gates gekauften United Nations Capital Development Fund wie in Teil 1 beschrieben, innovative Bezahlsysteme voranbringen und Bargeld zurückdrängen, angeblich zum Wohle armer Menschen in Entwicklungsländern. Obwohl es in Wahrheit nur um Profite und Überwachung geht, machen Entwicklungshilfeministerien und Förderbanken mit.

FINCA-Replik auf Deutsch, mit Anmerkungen von mir
7. 12. 2015 | Der Mikrokreditgeber FINCA nimmt die Vorwürfe, die ich auf diesem Blog geäußert habe, offenkudig sehr ernst und hat nun auch eine deutsche Übersetzung seiner Erwiderung zur Verfügung gestellt. Am Ende finden Sie dazu zwei Anmerkungen von mir. Meine Kritik erhalte ich aufrecht.

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