Uni-Institut bietet Lehrmittel zur Wirtschaft für die Schule ohne versteckten Lobbyismus

17. 06. 2020 | Verschiedene Lobbygruppen bieten Lehrern und Schülern kostenloses Material für den Unterricht. Es transportiert unterschwellig Werte und Sichtweisen, die der jeweiligen Interessengruppe nutzen. Das Institut für Sozioökonomie der Universität Duisburg-Essen hat nun mit wirtschaftspolitik.cc eine Webseite mit Lehr- und Lernmitteln freigeschaltet, die das Gebot der neutralen Darstellung von kontroversen Standpunkten ernst nimmt.

wirtschaftspolitik.cc ist ein offenes und digitales Lern- und Lehrmittel, das ohne Installation und ohne Benutzerinnen-Account frei verwendbar ist. Die Inhalte sind in aller Regel frei nutzbar und können vervielfältigt werden. Es ist gedacht für den Schulunterricht in der Sekundarstufe II und für die Lehre an Hochschulen. Es kann als Materialsammlung oder als Lehrbuch eingesetzt werden.

Der Schwerpunkt liegt auf der gesamtwirtschaftlichen Betrachtungsweise. Das Werk soll laufend überarbeitet, erweitert und aktualisiert werden.

Mehr zu den Machern, dem Hintergrund und der Seite steht hier.

Die ersten drei Kapitel

Was will Wirtschaftspolitik? Kontroversen um wirtschaftspolitische Ziele

Die Beschäftigung mit Wirtschaftspolitik beginnt mit einem Blick auf verschiedene wirtschaftspolitische Ziele und die Kontroversen, die darum geführt werden. Wir lernen dabei eine Sprache kennen, in der Kontroversen um die Wirtschaft ausgetragen werden, und das Bruttoinlandsprodukt (BIP) als wichtigen Begriff in dieser Sprache. Wir schauen uns auch an, welche Kritik am BIP geäußert wird.

Wie lässt sich Arbeitslosigkeit bekämpfen? Kontroverse um angebots- und nachfrageorientierte Wirtschaftspolitik

Geringe Arbeitslosigkeit gilt als eines der wichtigsten Ziele der Wirtschaftspolitik. Warum ist das so? Wie lässt sich Arbeitslosigkeit bekämpfen? Anhand dieser Frage werden verschiedene Konzepte der Wirtschaftspolitik vorgestellt, die unterschiedliche Lösungen für wirtschaftliche Probleme vorschlagen. Sie werden häufig als angebots- und nachfrageorientiert bezeichnet und konzentrieren sich jeweils vorrangig auf eine Seite des BIP. Schließlich schauen wir uns an, was die Gründe dafür sein könnten, dass Wirtschaftsforscherinnen unterschiedliche Meinungen vertreten.

Wie lässt sich die Wirtschaft stabilisieren? Kontroversen um Konjunktur und Krisen

Die wirtschaftliche Entwicklung verläuft alles andere als stetig. Sie ist ständig kleineren Schwankungen ausgesetzt und manchmal kommt es auch zu starken Einbrüchen. Doch warum entstehen diese Schwankungen? Was kann die Wirtschaftspolitik tun, um für mehr Stabilität zu sorgen? Und was waren die Ursachen der großen globalen Wirtschaftskrise nach 2007 aus Sicht verschiedener Perspektiven?

Demnächst verfügbar

Wie lassen sich internationale Herausforderungen bewältigen? Kontroversen jenseits des Nationalstaats

In den letzten Jahrzehnten ist eine global verflochtene Weltwirtschaft entstanden. In Europa haben sich die Staaten entschieden, eine gemeinsame Währung zu verwenden. Das bringt neue Herausforderungen mit sich: Europa wurde von der „Eurokrise“ erschüttert. Der in der letzten Zeit erstarkte politische Populismus und Nationalismus kann auch damit zusammenhängen, dass diejenigen, die von der Globalisierung kaum profitiert haben, unzufrieden sind. Wie können diese Herausforderungen jenseits nationaler Grenzen bewältigt werden?

Welche Wirtschaftspolitik gegen die Klimakrise? Kontroversen um ökologische Herausforderungen

Wer bekommt welches Stück vom Kuchen? Kontroversen um die Verteilung von Einkommen und Vermögen

Mehr zum Thema:

Unterrichtsmaterial zum Thema „Bargeld – ein Auslaufmodell?“

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