Stern redet zynischen Kommentar zum Polizistenmord mit einer Falschbehauptung schön – Entschuldigung bleibt aus

8. 06. 2024 |  Der Stern hat vor den schwer verunglückten Online-Kommentar seiner Redakteurin Herrnkind zum Polizistenmord in Mannheim verspätet eine Erklärung mit Änderungshinweis gesetzt. Herrnkind durfte oder musste ein Stück veröffentlichen, in dem sie erklärt, wie sie ihren Kommentar angeblich gemeint habe. Wenn das wahr wäre, würde das Magazin eine komplett unfähige Journalistin beschäftigen. Die Episode ist symptomatisch.

Am 3. Juni hatte der Stern  – wie berichtet – den Kommentar „Bauarbeiter leben gefährlicher als Polizisten – mit dem Tod des Beamten wird Politik gemacht“ von Kerstin Herrnkind veröffentlicht. Am Folgetag wurde der erste Teil des Titels entfernt, ohne Änderungshinweis. Auf den Sturm der Entrüstung reagierte der Stern nach Tagen Verspätung mit dem folgenden redaktionellen Hinweis unter dem Artikelvorspann:

„Hinweis der Redaktion: Dieser Meinungsbeitrag erschien ursprünglich mit der Zeile „Bauarbeiter leben gefährlicher als Polizisten – mit dem Tod des Beamten wird Politik gemacht“. Diese Zuspitzung in der Zeile hat in sozialen Netzwerken, aber auch bei uns in der Redaktion für heftige Diskussionen gesorgt. Wir haben den vorderen Teil nachträglich entfernt, weil er als zynische Relativierung des Todes des Polizeibeamten verstanden werden kann. Die Autorin hat in einem separaten Artikel nochmal klargestellt, wie sie ihren Kommentar gemeint hat.“

Eine Bitte um Entschuldigung kommt der Redaktion nicht über die Lippen.

Die Politik, die mit dem Mord nach Herrnkinds Einschätzung zu Unrecht gemacht werde, bezog sich darauf, dass vorschnell ein islamistisches Motiv des afghanischen Täters vermutet oder behauptet werde, wo er doch auch psychisch krank sein könnte, wie eine Reihe anderer islamischer Attentäter, deren Beispiele sie anführt. Welche „Politik“ sie daran stört, macht sie nicht explizit. Man darf annehmen, dass es darum geht, dass damit „rechte“ Narrative übermäßig liberaler Zuwanderung und von dadurch bedingter Kriminalitätszunahme  bedient werden. Hier schreibt offenbar eine Anhängerin offener Grenzen.

Dabei spricht Geisteskrankheit von Attentätern überhaupt nicht gegen die These, dass es unverantwortlich ist, die Grenzen für jeden, der kommen mag, zu öffnen. Mutmaßlich ist die Inzidenz gefährlicher psychischer Erkrankungen unter den Einwanderern seit 2015 erheblich höher als in der (bis dahin) heimischen Bevölkerung. Das mag mit traumatischen Erfahrungen zu tun haben, aber auch damit, dass Familien und Staaten radikalisierte und  psychotische Verwandte und Staatsbürger, mit denen sie nicht mehr zurecht kommen, in reichere Länder ziehen lassen, damit diese sich um sie kümmern. Und selbst wenn auch das nicht zutreffen und der Grund sein sollte, sondern nur die mit der Masseneinwanderung verbundenen kulturellen und sozialen Verwerfungen der Grund für die zunehmende Kriminalität sein sollten, hätten die Warner, die man als „rechts“ verunglimpfte, Recht gehabt.

Weitere Argumente Herrnkinds – wofür ist nicht ganz klar – sind, dass andere Berufe gefährlicher sind als der des Polizisten, dass die Zunahme der Angriffe mit einer steuerfreien Entschädigung für angegriffene Beamte zu tun haben könnte, und dass auch von Polizisten oft Gewalt ausgeht und diese sich dann gern gegenseitig decken.

Klarstellung völlig unplausibel

Was die „Klarstellung“ der Autorin angeht, wie sie ihren Kommentar angeblich gemeint hat, so überzeugt der ganz und gar nicht. Auch von ihr wäre eine Entschuldigung dafür, dass sie sich schwer im Ton vergriffen hat, viel überzeugender. Herrnkind schreibt unter dem Titel: „Keine Relativierung des Polizistenmordes in Mannheim“:

„Dass Polizisten getötet werden, wie jetzt in Mannheim (…) geschieht selten. Zum Glück. Und noch mal, das habe ich bereits in meinem Kommentar geschrieben: Trotzdem ist jeder Polizist, der im Dienst ums Leben kommt, verletzt oder krank wird, einer zu viel. Gleiches gilt für Menschen, die auf dem Bau arbeiten. (…)  Nach dem Tod eines Polizisten meldet sich die Politik regelmäßig zu Wort. Häufig mit vorschnellen Urteilen, um bei der Wählerschaft zu punkten. Menschen trauern und stellen Kerzen auf. Zu Recht. Wenn Bauarbeiter sterben, wird das kurz vermeldet. Kein Politiker ergreift das Wort, die Menschen halten keine Mahnwache, obwohl es Zeit dafür wäre. Wie kann es angehen, dass so viele Menschen auf Baustellen sterben? Warum interessiert sich für diesen Skandal offenbar niemand? Nur darauf wollte ich hinweisen, ohne etwas zu relativieren.“

Wenn Frau Herrnkind mit ihrem Kommentar nur auf den Skandal hinweisen wollte, dass beim Tod von Bauarbeitern kein Politiker das Wort ergreift und keine Mahnwachen gehalten werden, darauf dass so viele Menschen auf Baustellen sterben und sich offenbar niemand dafür interessiert, dann ist sie eine sehr unfähige Texterin. Denn dann hat sie vergessen, über das zu schreiben, worüber sie angeblich schreiben wollte. Die Bauarbeiter kommen nur mit einem einzigen Satz vor: „In Deutschland stirbt statistisch gesehen fast jeden fünften Tag ein Bauarbeiter.“ Der Rest ist Relativierung des „bedauerlichen“ Polizistenmords.

Die Spitzenkandidatin der Linken für die Europawahl, Carola Rackete, steht Herrnkind in nichts nach, wenn es darum geht, migrantische Gewalt zu relativieren. Im Interview mit Welt-TV am 7. Juni weicht sie zunächst sehr hartnäckig entsprechenden Fragen aus und sagt dann (ab min. 3:25) , als der Interviewer auf einer Antwort beharrt, nur: „Übergriffe und Gewalttaten gab es auch vorher schon“.  Für sie ist die Lösung aller mit Masseneinwanderung verbundenen Probleme „die Multimillionäre und Milliardäre“ stärker zu besteuern, damit genug Geld da ist, um alle Wohnungs- und Geldprobleme der unteren Schichten und der Kommunen zu lösen und die Integration einer nach oben offenen Anzahl von tatsächlichen oder vermeintlichen Flüchtlingen zu finanzieren.

Fazit

Warum ich auf diese Entgleisung eines Magazins so viele Zeilen verwende? Weil sie symptomatisch für die verlogenen Rückzugsgefechte einer woken, identitätslinken Anhängerschaft offener Grenzen ist, die selbst von den vorhersehbaren Konsequenzen nicht betroffen ist und die Betroffenen als rechte Wutbürger diskreditiert. Jetzt, wo die Konsequenzen allzu deutlich werden, und Leser, Zuschauer und Wähler sich kein X mehr für ein U vormachen lassen, versuchen sie die Spuren zur eigenen Mitschuld zu verwischen.

Die Entgleisung des Stern und das Interview von Rackete sind nur besonders offenkundige Fälle. Andere machen es geschickter. Die ARD etwa sprach in den ersten Tagen nach dem Attentat immer von einem „afghanischstämmigen“ Angreifer. Das einfachere und passendere Wort „Afghane“ vermied man, mutmaßlich weil es stärker zu der Frage eingeladen hätte, warum ein islamistischer Afghane hier lebt. „Afghanischstämmig“ klingt so, als wäre er schon ein Deutscher geworden, denn nur für solche Fälle ist der Hinweis auf die Abstammung sinnvoll.

Die grüne Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt, die sich seit 2015 öffentlich über die kulturelle Umwälzung durch die Masseneinwanderung freut, und noch vor einigen Monaten beklagt hatte, dass „Gewalttaten Einzelner“ Vorurteile gegen Geflüchtete befeuerten, kommentierte den Polizistenmord – passend dazu – mit den Worten, wer so etwas tue, um Andersdenkende zum Schweigen zu bringen, verlasse den Boden der Demokratie und sei „ein Fall für den Rechtsstaat“. So als wären alle nötigen Konsequenzen gezogen, wenn der Täter verurteilt und nicht belobigt werde. Mit diesem Spurenverwischen sollen sie nicht durchkommen.

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