Arm gegen noch ärmer, die US-Variante

Die USA sollten mehr Geld für die eigenen Armen ausgeben und weniger für jene in den Entwicklungsländern. Diese provokante America-first-Forderung stammt von Princeton-Professor Angus Deaton, einem der führenden ökonomischen Armutsforscher. Für seine „Analyse von Konsum, Armut und Wohlfahrt“ erhielt er 2015 den Alfred-Nobel-Gedächtnispreis der Schwedischen Reichsbank, auch kurz Ökonomie-Nobelpreis genannt. Seine Analyse ist erstaunlich schwach.

mehr

Die bevorstehende Erneuerung der SPD in 20-Netzwerker-Thesen – und was diese wirklich bedeuten

Die Netzwerker in der SPD haben in 20 Thesen aufgeschrieben, wie sie sich die Erneuerung der Partei vorstellen, damit die ehemalige Volkspartei nicht bald im Gerangel um die Plätze drei bis fünf der Parteienlandschaft versinkt. Die Thesen wirken nur wie eine Ansammlung von leeren Floskeln. Übersetzt man sie in Normalsprache, wird daraus ein schockierender Abgesang auf die deutsche Sozialdemokratie.

mehr

Fortsetzung von „Warum Migration gut fürs Geschäft ist“

Die Mitglieder des Global Agenda Council on Migration

Ein Vizevorsitzende der Gruppe kam von Western Union, der Geldtransfergesellschaft, der andere von der schwedischen Regierung. Mit dabei waren außerdem die Internationale Organisation für Migration (IOM), Repräsentanten von EU-Kommission und Weltbank, die Liechtensteiner Jeeves Group, mit Büros in der Karibik, die den Superreichen treuhänderische Dienste anbietet, außerdem einige internationale Konzerne und Beratungsfirmen, sowie ein Regierungsvertreter aus Bangladesch und ein Soziologieprofessor aus Holland.

Der UN High-Level Dialog zur Migration

Beim High-Level Dialog der UN bestritten später die Agenda-Gruppe-Mitglieder Schweden, Bangladesch und IOM drei von vier Zusatzveranstaltungen mit Ausführungen über die Vorteile und Wichtigkeit der Migration.

Die Internationale Organisation für Migration war von der UN aufgefordert worden, für den High-Level-Dialog vorbereitend tätig zu werden. Die IOM formulierte Empfehlungen an die Dialogteilnehmer, die im Februar 2013, unmittelbar nach dem Jahrestreffen des Weltwirtschafsforums in Davos, veröffentlicht wurden. Die ersten beiden, der IOM wohl am wichtigsten, lauteten:

„1. Die öffentliche Wahrnehmung von Migranten verbessern

Aufruf zu enem grundlegenden Wandel der öffentlichen Einschätzung hin zu Migration als einen Prozess der gemanagt werden muss, nicht als ein Problem, das gelöst werden muss. Insbesondere geht es darum, von einer engen und anangemessenen Sicht auf das Phenomen als Flucht vor Armut mit negativen Auswirkungena auf die Gastgebergemeinschaften wegzukommen, und die wichtige Rolle zu würdigen, die Migranten als Partner bei der Entwicklung des Gastlandes und des Heimatlandes spielen können und spielen.

Fehlwahrnehmungen von Migration durch faktische Information über gegenwärtige demographische und andere relevante Trends begegnen, sowie über den historisch überwältigend positiven Beitrag der Migranten.

Die Migranten und die Gastgebergesellschaft einbeziehen, nicht zuletzt um Diskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt gegen Migranten zu vermeiden. Zum Beispiel empfiehlt die IOM in ihrem 2011 Weltmigrationsreport eine globale Kampagne zur Wahrnehmung des Beitrags den Migration und der Migranten in der Gesellschaft leisten.

2. Migration in die Entwicklungsplanung einbeziehen

Begünstigen des Mainstreamings von Migration in die Entwicklungsplanung und die breitere sektorale Planung auf lokaler, nationaler und globaler Ebene, sowohl in Entwicklungsländern als auch in entwickelten Ländern. (..) IOM wirbt für die Einbeziehung von Migration in die Nach-2015 Entwicklungs-Agenden, weil Migration (i) ein wichtiger Ermöglicher für nachhaltige Entwicklung, (ii) ein integraler Bestandteil einer globalen Entwicklungspartnerschaft und (iii) eine Schlüsselkomponente für Konsultationen zu Bevölkerungsdynamik, Gesundheit, Entwicklung, Wachstum und Beschäftigung ist.“

{5.3.2018]

Die Lehren aus dem isländischen Bankenskandal

Island hat weniger Einwohner als Wuppertal. Und doch hat es das Land fertiggebracht, 2008 eine der im internationalen Maßstab ganz großen Bankenpleiten hinzulegen. Kein anderes Land hat die Vorgänge, die in diese internationale Finanzkatastrophe führten, so rigoros aufgeklärt. Das Parlament setzte das Bankgeheimnis außer Kraft und berief eine Untersuchungskommission. Deren Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass die Bankaufsicht, die wir heute betreiben, das Bankgeschäft kaum sicherer macht.

mehr

„Die Abschaffung des Bargelds“ gibt es jetzt als Taschenbuch – und hier ein Leseprobe

Vor wenigen Tagen ist die Taschenbuchversion von Die Abschaffung des Bargelds und die Folgen in die Buchhandlungen gekommen. Die Hardcover-Ausgabe hat sich knapp 12.000 mal verkauft – ein schöner Erfolg. Das Taschenbuch kostet 10,- Euro und ist soweit aktualisiert, dass die wesentlichen neuen Entwicklungen zwischen Ende 2015 und Ende 2017 berücksichtigt und eingeordnet sind. Als Appetithappen für Untentschlossene finden Sie im Folgenden die Einführung.

mehr

Hinweis auf zwei englische Texte

Auf den Englischen Seiten habe ich einen Beitrag zu Ökonomen gepostet, die hartnäckig verfälschte Ergebnisse zugunsten von Studiengebühren veröffentlichen, und dazu, wie unterschiedlich NBER in den USA und CEPR in London damit umgehen. Außerdem finden Sie dort aktuell einen Gastbeitrag von Milford Bateman dazu, wie sich nun auch das größte Mikrokreditinstitut in Kambodscha für das große Geld entschieden hat.

CEPR vs. NBER: Two approaches for dealing with false research in favor of tuition fees

Wall Street comes to Cambodia’s microcredit sector

Bargeldklage geht zum Bundesverwaltungsgericht

Der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel hat heute in mündlicher Verhandlung unsere Revision gegen das Urteil des Verwaltungsgerichts Frankfurt verworfen. Die hessischen Verwaltungsrichter der zweiten Instanz urteilten, daraus dass das Bundebankgesetz Euro-Bargeld zum „alleinigen gesetzlichen Zahlungsmittel“ macht, folge keine Pflicht für hoheitliche Stellen, dieses anzunehmen. Trotzdem ist das Urteil ein Erfolg.

mehr

1 91 92 93 94 95 96 97 98 99 192