Zwei Mitglieder des Forschungsnetzwerks zur Wettbewerbsfähigkeit der Europäischen Zentralbank haben in der Arbeitspapier-Reihe der EZB eine Studie veröffentlicht, die es in sich hat. Sie zeigt, dass die Verschlechterung der Wettbewerbsfähigkeit durch steigende Arbeitskosten nicht Ursache der zunehmenden Defizite der heutigen Euro-Krisenländer im Außenhandel war. Das wollen uns diejenigen glauben machen, die für die europäische Krisenstrategie verantwortlich sind, eine Strategie, die einseitig auf
Wie die EZB an den Banken vorbei Geld in Umlauf bringen könnte
In Reaktion auf meine HB-Kolumne zur Irrelevanz des Leitzinses der Europäischen Zentralbank hatten viele Lesern gebeten, meine Behauptung mit Beispielen zu unterfüttern, die EZB könnte leicht an den Banken vorbei das benötigte Geld in die Wirtschaft schleusen. Ich hatte geschrieben, der Geldmangel werde immer enger, weil die von der EZB bereitgetellte Liquidität für die Banken nicht zu mehr Krediten führe, dass aber die EZB als Interessenwalterin der Geschäftsbanken den Weg an den Banken vorbei
Issing, Trichet und die fünfte Gewalt (Goldman Sachs)
Bundesbank-Gold: Widersprüche, offene Fragen und eine Hypothese
Der für die deutschen Goldreserven zuständige Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele hat in einem Interview mit dem Handelsblatt (19.2.) den langsamen Abtransport des Goldes aus New York verteidigt, den das Handelsblatt am 6. Februar in einer Titelgeschichte kritisiert hatte (Zusammenfassung und Kommentar vom 6.2. hier, Leserkommentare hier). Thieles Erklärungsversuche hinterlassen mehr denn je den Eindruck, dass es Dinge gibt, die er nicht sagen kann oder will. mehr
Geld aus dem Nichts: Privileg mit Hindernissen
Im zweiten Teil in der Rubrik „Über das Geld“ geht es um folgende Fragen: Warum gründet nicht jeder seine eigene Bank, wenn sich das so lohnt? Warum explodiert die private Geldschöpfung nicht und endet schnell in Hyperinflation? Für den eiligen Leser hier eine Kurzfassung.
Sparen macht reich, aber es ist keine soziale Tugend
Es gibt eine einzige falsche Binsenweisheit, die sehr vielen falschen Politikempfehlungen zugrunde liegt. Es ist die Behauptung, dass man erst sparen müsse, um zu investieren, und die davon abgeleitete These, dass mehr Ersparnis zu mehr Investitionen führt. „Falsch“ nenne ich die abgeleiteten Empfehlungen nur in dem Sinne, dass sie nicht bewirken, was sie angeblich bewirken sollen. Es gibt natürlich viele Nutznießer dieser
Warum Deflation gefährlich ist, oder: Draghi doth protest too much
Leider gibt es im Deutschen keinen ebenso schönen Ausdruck wie im shakespeareanischen Englisch dafür, wenn jemand so ausführlich etwas betont, dass man das Gegenteil für wahr hält. In Hamlet sagt Hamlets Mutter: „The lady doth protest too much, methinks.“ Sie kommentiert damit, dass eine sie darstellende Schauspielerin allzu blumig betont, dass sie nach dem Tod ihres Mannes nicht wieder heiraten werde. Ähnlich konnte EZB-Chef Mario Draghi auf der Pressekonferenz (hier) der Europäischen