Kapital und Arbeit könnten zu einer Einheit, statt zu Gegensätzen werden, folgert die Allianz aus der von Thomas Piketty und seinem Buch „Das Kapital im 21. Jahrhundert“ angestoßenen Ungleichheitsdiskussion. Wer jetzt meint, einer der weltgrößten Vermögensverwalter träte für Besitz und Lenkung der Produktionsmittel durch Arbeiter und Angestellte ein, der wird allerdings enttäuscht. Es geht um etwas anderes.
Unwörter des Jahres: NGO und Zivilgesellschaft
In den letzten Jahren und insbesondere den letzten Monaten wurde das Orwellsche Neusprech-Wort „Zivilgesellschaft“ im deutschen Sprachgebrauch so allgegenwärtig, dass es die meisten besseren Begriffe verdrängt hat. Mit dem schon länger heimischen Unwort „Nichtregierungs-organisation“ gelingt es den beiden Begriffen, immer mehr Leuten den Geist zu verwirren.
Die guten Gründe für das lange Zögern der Fed
Ende September hatte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) nach fast sieben Jahren Nullzinspolitik zum x-ten mal die zuvor monatelang in Aussicht gestellte Zinswende verschoben. Im Dezember soll es nun endlich soweit sein – wenn nicht wieder etwas dazwischen kommt, wie ein Schwächeanfall der Aktien, denn darauf reagiert die Fed sehr sensibel. Dabei liefert schon die Wirtschaftslage gute Gründe zum Abwarten.
Fallstricke der Geldschöpfung
Welch schwierige moralische und juristische Fragen sich stellen, wenn Unternehmen das Recht haben, Geld aus dem Nichts zu schaffen, zeigt ein bizarres Urteil aus Österreich von November 2015. Die Raiffeisenbank Deutschlandsberg hatte jahrelang im Namen des Angeklagten Thomas M. Konten geführt, die dieser nie eröffnet hatte. M. räumte sie teilweise leer.
TTIP-Overdrive – Die EU-Kommission hat den Verstand verloren
Hinweis vom 22.3.2016: „Der Autor Fritz Glunk weist darauf hin, dass die EU-Kommission zwischenzeitlich einen neuen Textvorschlag zur Regulatorischen Zusammenarbeit veröffentlicht hat (siehe hier). Der folgende Text kommentiert somit einen inzwischen überholten Sachstand.“
Flüchtlingsheuchelei (3): Luxemburg liest uns die Leviten
Der Außenminister von Europas größter Steueroase, Jean Asselborn, hat vor einem Zerfall der Europäischen Union und vor einer Wiedereinführung von Grenzkontrollen zwischen den EU-Staaten gewarnt, weil manche die wahren Werte der Union nicht verinnerlicht hätten. Luxemburg soll nach dem Plan des EU-Kommissionspräsidenten und langjährigen obersten Steuervermeidungsgehilfen Luxemburgs, Jean-Claude Juncker, 808 Flüchtlinge aufnehmen. Da sollen andere sich mal ein Beispiel nehmen.
Flüchtlingsheuchelei (2): Nur arbeitsfähige Flüchtlinge sind erwünscht
Die derzeit überaus liberale Flüchtlingspolitik unter dem Stichwort Willkommenskultur wird uns damit erklärt, dass die Regierenden ein Herz für Verfolgte und Bürgerkriegsopfer entdeckt haben. Das ist schön, passt aber nicht dazu, dass sie dabei den alt-eingeführten Grundsatz „Frauen und Kinder zuerst“ in sein Gegenteil verkehren wollen. Das legt eine zynische Interpretation nahe.