Sehr geehrter Herr Häring, je mehr ich über die EZB weiß, desto mehr stellen sich mir einige Fragen. Eine davon wäre zum Beispiel, wieso jemals ein Staat in Europa auch nur einen Cent zur Bankenrettung aufgewendet hat. Wieso hat die EZB nicht einfach zum Beispiel die HRE saniert (Begründung: Finanzmarktstabilität). Oder wenn das vielleicht zu direkt ist, warum nicht einfach über einen kleinen Umweg:
Der betreffenden Staat gibt Staatsanleihen in genügendem Umfang aus mit Laufzeit etwa 1000 Jahre.Die Rendite ist denkbar schlecht, etwa 0 Prozent oder negativ, sodass keiner sonst auf die Idee kommt sie zu zeichnen, außer die betroffene Bank. Man einigt sich darauf, dass das Geld nicht sofort fließen muss.Die Bank reicht die Staatsanleihe als Sicherheit bei der EZB ein und refinanziert sich so vollständig. (Oder noch besser, die EZB kauft die Staatsanleihen von der Bank, also exakt das was heute auch passiert)
Jetzt hat der Staat Schulden bei der EZB mit Laufzeit praktisch unendlich bzw. bei negativer Rendite würden sie sich quasi selbst tilgen. Die Bank ist saniert und kann weiterarbeiten oder besser, sie wird abgewickelt(das dürfte bei einer gesunden Bank einfacher sein, als bei einer halbtoten).
Eine weiter Frage bezieht sich auf folgenden Umstand:Angel Merkel sagt 2008 die deutschen Spareinlagen sind sicher. Wohlwissend, dass wenn es tatsächlich zum Bankenrun käme, das unmöglich zu halten ist.
Wieso hat die EZB nicht gesagt, die europäischen Einlagen sind sicher? Also „What ever it takes“ im Bezug auf Spareinlagen. Dazu vielleicht noch die Banken mit ausreichend Liquidität versorgen, als der Interbankenmarkt ausgetrocknet ist und/oder wie oben beschrieben handeln und schwupps Finanzmarktkrise, Eurokrise nie gewesen.
Sind diese Vorstellungen zu weit hergeholt? Jedenfalls sehe ich zumindest keinerlei Rechtsbruch. Zudem wäre aus meiner Sicht alles mit dem Argument der Finanzmarktstabilität gedeckt.
Mit freundlichen Grüßen
Florian Buschek