Mit dem was der ehemalige griechische Finanzminister Yanis Varoufakis wollte, haben sich die deutschen Medien nie ernsthaft auseinandergesetzt. Stattdessen wird er in aggressiver Penetranz auf sein Äußeres und sein Auftreten reduziert und als Person wahlweise lächerlich oder unmöglich gemacht. Das geht selbst vier Monate nach seinem Abtritt ungebremst weiter. Offenbar ist er immer noch gefährlich.
Burdas Focus: So geht Lügenpresse
Im Tonfall einpeitschender Kriegsberichterstattung überwunden geglaubter Zeiten „berichtet“ das angebliche Nachrichtenmagazin Focus von der Rede des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras im EU-Parlament und der Gegenrede des deutschen Abgeordneten Manfred Weber. Fakten! Fakten? Fehlanzeige!
Tagesthemen markieren neuen Tiefpunkt des beitragsfinanzierten Kampagnenjournalismus
Ein Finanzminister macht sich lächerlich, nur weil er in Deutschland auftritt, eine Verhandlungsdelegation frühstückt zu lange und ist unpünktlich und die Stimmung in Brüssel und der SPD ist schlecht, erfahren wir. Zum Inhalt der gescheiterten Verhandlungen erfahren wir in einem langen Tagesthemen-Bericht dagegen sehr wenig, und das bisschen ist auch noch falsch. Die Gegenseite wird dabei konsequent nicht angehört. Journalismus?
FAZ-Griechenlandberichterstattung schlägt immer wildere Volten
Die FAZ berichtet : „Derweil gibt es Gerüchte über ein Sondertreffen im griechischen Finanzministerium unter Führung von Alexis Tsipras – nicht Varoufakis“, und auch: „Bekannt ist, dass Washington zumal an die Bundesregierung schon seit einiger Zeit appelliert, auch Zugeständnisse zu machen.“ Also aus der FAZ ist das eher nicht bekannt. Meint die Zeitung wohl den „Brief aus Athen“, aus dem das bekannt ist? Und was ist an den „Gerüchten“ dran?
Wenn es gegen Herrn V. geht, gilt das deutsche Presserecht nicht mehr
Die Bankrotterklärung des deutschen „Qualitäts“-Journalismus ist total. Für die Fortsetzung ihrer Kampagne gegen den griechischen Finanzminister ist ihnen jedes Mittel recht und Grundsätze des Journalismus sowie Presserecht gelten nicht mehr. Die Anti-Griechen-Schreiber merken dabei nicht einmal, wie sie sich selbst überführen.
Die Brüsseler Rufmordmaschine läuft weiter auf Hochtouren
Unter der Überschrift „Wieso Varoufakis das „wahre Hindernis“ ist“ beschreibt die Süddeutsche was ein halb-anonymer Minister Rufschädigendes über seinen griechischen Kollegen Varoufakis zu sagen hat. Ein weiteres Schlaglicht auf die Brüsseler Propagandamaschine und auf den deutschen Plan B für Griechenland.
Die Geheimnisse der Brüsseler Rufmordmaschine
Der griechische Journalist Nikos Sverkos lüftet ein paar ranzig stinkende Geheimnisse der Spin-Doktoren in Brüssel. Sie erklären, warum Yanis Varoufakis im übrigen Europa so eine schlechte Presse hat, und warum die Berichte aus Brüssel sich so gleichen, obwohl sie den Anschein erwecken, jeder Autor habe Hintergrundinformationen von überall her eingesammelt.