Kinder stören: Peinliche Krokodilstränen der ARD über die Leiden einer misshandelten Generation

19. 08. 2024 | Am 18. August hat die ARD den Wiederholungs-Tatort um 15 Minuten verschoben, um auf recht originelle Weise eine Lanze für die Rechte von Kindern zu brechen – und sich dafür ausgiebig selbst auf die Schulter zu klopfen. Da wurde beweint, dass es den Kindern schlecht gehe, weil sie Angst vor dem Klimawandel haben und unter der gesellschaftlichen Spaltung leiden. Von Selbstkritik keine Spur.

Die vom WDR produzierte Carolin Kebekus Show bekam den Spitzen-Sendeplatz für die Produktion  #KINDERstören, um damit „auf die Situation von Kindern aufmerksam zu machen“, auf ihre Ängste, die ihnen die Freude am Leben nehmen. Erwähnt wurden zuvorderst die Klimaangst und das aufgeheizte gesellschaftliche Klima. Blicken wir zur Ursachenanalyse zurück auf eine Pressemitteilung zur WDR-Klima-App für Schulen, die seit 2022 im Einsatz ist:

„Dank Augmented Reality stehen Schüler:innen im Klassenzimmer plötzlich mitten in einem brennenden Wald in Gummersbach oder sehen um sich herum Wassermassen der Flut im Ahrtal. Mit der Klima App können Lehrer:innen Unterstützung für einen zukunftsfähigen Schulunterricht erhalten.“

Mit dieser App sehen die Kinder die ganze Erde brennen und bekommen das Gefühl vermittelt, mitten in den Flammen zu stehen. Und dann beklagt man hinterher, dass die Kinder Panik schieben?!

Bildschirmfoto (Ausschnitt) vom Trailer der Klima-App

Beispiele, wie Tagesschau und Co. Klimapanik verbreiten, gibt es reichlich. Und nun sorgt man sich ohne jedes Eingeständnis eigener Fehler um die psychische Gesundheit von Kindern, die man gezielt in Panik versetzt hat, damit sie schön Freitags mit ihren Lehrern für Photovoltaik und Windkraft demonstrieren gehen. Es geht kaum heuchlerischer.

Der Sender vergaß auch völlig zu erwähnen, dass die beklagte schlechte psychische Verfassung der Kinder und die gesellschaftliche Spaltung maßgeblich mit der Angst- und Ausgrenzungskampagne der Corona-Zeit zusammenhängt, die von der ARD nach Kräften unterstützt worden war. Kindern wurde gezielt Angst gemacht, dass sie ihre Eltern und Großeltern umbringen könnten, wenn sie nicht auf ein normales Kinderleben verzichten und alles tun, was von ihnen verlangt wird, einschließlich den halben Tag Masken tragen, daheim bleiben, keine Freunde treffen und sich mehrmals die Woche einem Corona-Test unterziehen.

Mit einer medialen Hetzjagd auf die als „Schwurbler“ und „rechtsextrem“ geframten Abweichler haben die öffentlich-rechtlichen Sender nach Kräften zur Vergiftung des politischen Klimas beigetragen und die Radikalität der Maßnahmen erst ermöglicht, die sich auch gegen Kinder richtete und ihnen so viel Schaden zufügte. Im ZDF durfte der hochgelobte Satiriker Böhmermann Kinder mit Pestratten vergleichen. Eine Entschuldigung von diesem Menschen oder dem Sender steht noch aus. Moderatorin Sarah Bosetti, die Impfunwillige mit Blinddärmen verglich, wurde dafür mit Medienpreisen überhäuft.

Eine Entschuldigung für die Mithilfe beim Kinderquälen gab es folgerichtig nicht. Wenn die ARD-Verantwortlichen glauben, mit der Kinder-stören-Viertelstunde vor dem Tatort hätten sie genug Tugend signalisiert, um damit ihr Fehlverhalten während der Pandemie und in der Klimadebatte aufzuwiegen, dann täuschen sie sich gewaltig.

Mehr

Pisa, Drosten, Böhmermanns Ratten und die Schulschließungen
5. 12. 2023 | Weil Tagesschau und Co. das tunlichst vermeiden, will ich hier mit meinen bescheidenen Bordmitteln einen internationalen Vergleich der Schulschließungen und des Leistungsgrückgangs deutscher Schülerinnen und Schüler ziehen. Das Ergebnis legt einen Schluss nahe, der für die Regierung, Christian Drosten und Jan Böhmermann unvorteilhaft ist.

Die ARD interviewt Markus Söder – ein Schandfleck auf dem deutschen Journalismus
Hörbeitrag (extern) 19. 05. 2020 | Man mag eigentlich gar nicht mehr darüber schreiben, aber man darf die ARD mit ihrem zunehmend antidemokratischen und regierungshörigen Journalismusersatz in der Corona-Krise nicht durchkommen lassen. Das jüngste ARD-Extra zur Corona-Lage lehrt uns allzu viel über den korrekten Umgang mit kritischen Minderheitsmeinungen und erlauchten Regierungsfürsten.

Print Friendly, PDF & Email