3. 04. 2019 | Wenn man die Bankenregulierer und Notenbanker reden hört, dann könnte man glauben, die Lehren aus der großen Finanzkrise seien gezogen worden. Sie hätten vielleicht noch nicht alles Nötige umgesetzt, seien aber auf dem richtigen Weg schon weit vorangekommen. Nichts davon stimmt. Sie tun das, was schon seit Jahrhunderten nicht gegen Finanzkrisen geholfen hat.
Flucht aus der Target-Falle
Auf Makroskop hat Joachim Nanninga unter dem Titel „Norbert Häring in der Target-Falle“ (Link funktioniert nicht mehr) nach einer wohlwollenden Vorrede meinen Beitrag „Ökonomen in derTarget-Falle“ zerpflückt. Weil der Target-Saldo der Bundesbank von fast einer Billion Euro und die Diskussion darum nicht so schnell weggehen werden, und weil die Verwirrung groß ist, hier meine Antwort. Möge sie dazu beitragen, die Verwirrung etwas abzubauen.
„Nach der großen Finanzkrise haben sich die Böcke als Gärtner verkleidet“ – Helge Peukert im Interview
Am 15. September jährt sich die Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers zum zehnten Mal. Es kam zur „Kernschmelze“ im Finanzsystem, Rettungsschirme wurden aufgespannt, milliardenschwere Konjunkturprogramme beschlossen, Banken waren plötzlich „too big to fail“ und wurden reihenweise für „systemrelevant“ erklärt. Dazu hat der Berliner Wirtschaftsjournalist Thomas Trares Professor Helge Peukert von der Universtität Siegen befragt. Peukert ist Autor von „Die große Finanzmarkt- und Staatsschuldenkrise“ und „Das Moneyfest“.
Ökonomen in der Target-Falle
Der Streit um die Billionenforderung der Bundesbank an die EZB ist heißgelaufen. Zum Kern der Sache dringen die streitenden Ökonomen aber bisher nicht vor: Deutschlands Unwillen, sein Target-Guthaben einzusetzen, um im (Euro-)Ausland einzukaufen. Letztlich führt alles zu den absurd hohen deutschen Handelsüberschüssen und dem Lohndumping zurück.
Die neuen Kapitalregeln für Banken können Krisen so wenig verhindern wie die alten
Traditionell hat die Bankenaufsicht sich darauf konzentriert sicherzustellen, dass jede einzelne Bank eine solide Bilanz aufweist. Die Finanzkrise, die 2007 ausbrach, hat gezeigt, dass das nicht reicht. Nach der Pleite von Lehman Brothers 2008 waren fast alle großen Banken der westlichen Welt pleitegefährdet. Manchmal, so die Lehre, steuert das Finanzsystem auf eine Krise zu, ohne dass das an den Bilanzen einzelner Banken sichtbar wird. Deswegen haben sich die Aufseher international darauf geeinigt, auch eine sogenannte makroprudenzielle Aufsicht zu führen. Prudenziell“ ist ein Anglizismus, der so viel heißt wie „vernünftig“. In der Praxis ist jedoch wenig Vernünftiges an den neuen Regeln. Sie sind Augenwischerei.
Peter Bofinger schaltet sich mit einem unausgegorenen Beitrag in die Vollgeld-Debatte ein
Am 10. Juni stimmen die Schweizerinnen und Schweizer über die Vollgeldinitiative ab. Wenige Tage vor der Abstimmung schaltet sich der deutsche „Wirtschaftsweise“ Peter Bofinger mit einem Arbeitspapier in die Debatte ein. Darin stellt er einen Strohmann auf den er dann abwatscht, und das auch noch mit zum Teil ganz schlechten Argumenten.
Die soziale Maske der Mikrokredit-Mafia rutscht
30. 11. 2015 | Muhammad Yunus und seine Grameen Bank haben den Friedensnobelpreis dafür bekommen, dass sie versprachen, die Armut weltweit zu besiegen, indem sie armen Menschen in armen Ländern Zugang zu Schulden verschaffen. Daraus entstand eine Branche, die ihre leitenden Figuren reich macht und viele in Elend und Überschuldung stürzt. Eine Steuererklärung des großen „gemeinnützigen“ Mikrokredit-Unternehmens FINCA und ein interner Bericht sind verräterisch.