Climate Action Against Disinformation (CAAD)

Die obskure Allianz mit nur teilweise offengelegter Mitgliedschaft dient der Nato- und geheimdienstnahen Organisation ISD dazu, sich dahinter zu verstecken und den eigenen Analysen und Forderungen ein „zivilgesellschaftliches“ Mäntelchen umzuhängen. Sie versorgt Mitgliedsorganisationen mit Erkenntnissen, die das mit ISD verbandelte Mitglied CASM Technology durch quasi-geheimdienstliche Ausforschung des Internets gewinnt, und organisiert den Austausch von Erkenntnissen der anderen Mitglieder untereinander und mit ISD..

Netzseite | Gegründet: 2022 von Institute for Strategic Dialogue (Jennie King)

Mitglieder

Auf der Netzseite genannt (Ende 2024): Friends of the Earth, Environmental Defense Fund, Global Center for Climate Justice, Climatenexus, InfluenceMap, Roots, Union of Concerned Scientists, CASM Technology, Institute for Strategic Dialogue, Center for Countering Digital Hate, Pupose, ClientEryth, Realtity Team, Green Latinos, Code for Africa, Conscious Adverstising Network, Check My Ads, Global Action Plan, Global Witness

Auf der Website nicht genannt (aus Bericht von Januar 2023): ACT Climate Labs; CARDS;  DeSmog; Dewey Square Group; E3G; Graphika; Media Matters for America; Greenpeace; University of Exeter.

CAAD präsentiert sich als „Allianz von über 50 Organisationen“ gegen Klima-Desinformation. Nur 20 Organisationen, die seit 2022 dabei sind, werden namentlich genannt. Zu diesen gehört maßgeblich das von den Regierungen der Nato- und Five-Eyes-Länder und großen Stiftungen finanzierte Institute for Strategic Dialogue (ISD) und die eng mit diesem zusammenarbeitenen Internet-Schnüffelorganisationen CASM Technolgy und InfluenceMap, sowie das Center for Countering Digital Hate (CCDH), sowie Check My Ads. Check My Ads hat es sich zur Aufgabe gemacht, Anbietern von schädlichen Inhalten, darunter „Klima-Desinformation“ Werbeeinnahmen zu entziehen. Möglicherweise unterstützt CASM Technology die Organisatoren der Werbeboykotte mit Informationen aus der eigenen Internetausforschung, bei der Aufstellung von Ausschlusslisten für Werbetreibende.

Aktivitäten

Mit einem offenen Brief (Archive.org) vor dem Klimagipfel COP26 im Jahr 2021 an die Gipfelpräsidentschaft und die Tech-Konzerne, den ISD zusammen mit CAN verfasste und den sich CAAD nach Gründung 2022 zu eigen machte, wurden die Regierungen und Plattformen aufgefordert, mehr Eifer bei der Zensur von Klima-Desinformation zu zeigen. ISD forderte darin eine „universelle Definition von Klima-Desinformation“ und lieferte diese gleich selbst. Es ist demnach ausdrücklich alles Desinformation, was von den Schlussfolgerungen des Weltklimarats  IPCC abweicht und nicht auf Linie mit den Zielen des Pariser Klimaabkommens liegt, was den „unzweifelhaften menschlichen Einfluss auf den Klimawandel“ relativiert und die Notwendigkeit (und Wirksamkeit) schnellen Handelns in Zweifel zieht. Mit anderen Worten: jegliche wissenschaftliche Diskussion über diese Fragen ist Desinformation und deshalb zu unterdrücken.

2024 stellte CAAD die gleichen Forderungen in einem weiteren offener Brief: vor dem Klimagipfel COP29. Federführung hatte wieder CAN.

Den CAAD-Bericht „Deny, Deceive, Delay Vol. 3: Climate Information Integrity ahead of COP28″, veröffentlicht im November 2023 zitierte die Nato als Quelle für die Behauptung, Putin stecke hinter der Klima-Desinformation in westlichen Ländern. Die Autoren sind im Bericht nicht genannt. Laut Jahresbericht von ISD-UK 2023 hatte ISD  die Federführung.

Stand 1. 01. 2025

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