Wie vor wenigen Tagen berichtet, hat das EU-geförderte Projekt Jitsuvac eine umfangreiche und extrem manpulative Handreichung für Ärztinnen und Ärzte herausgebracht. Damit sollen diese dazu gebracht und dabei unterstützt werden, jegliche Bedenken der sich ihrer Kunst anvertrauenden Menschen hinsichtlich der Sicherheit und Notwendigkeit einer Corona-Impfung oder jeglicher umstrittener zukünftigen Impfung mit psychologischen Tricks ins Leere laufen zu lassen oder mit zum Teil hanebüchenen Argumenten zu entkräften.
Die Handreichung atmet durch und durch den Geist von Sozialingenieuren. Das sind Wissenschaftler und Politiker, die sich als Ingenieurselite verstehen, die dafür verantwortlich ist, eine von menschlichen Maschinenteilen geformte soziale Megamaschine in Schuss und optimal am Laufen zu halten.
Den deutschen Part in dem Fünfländerprojekt hat ein Team von Psychologen und Verhaltenswissenschaftlern der Uni Erfurt um Cornelia Betsch beigesteuert. Sie war Mitglied im Corona-Expertenrat der Regierung und hat diese mit den Arbeiten zur Meinungsforschung und -manipulation ihres Teams intensiv beraten. Aber nicht nur das: Sie hat für die WHO zusammen mit dem RKI einen globalen Standard für die Optimierung der Meinungs- und Verhaltensmanipulation entwickelt. Doch zunächst ein kurzer Rückblick auf eine Auswahl ihrer entsprechenden Untaten in Deutschland zur Einordnung.
Lange Liste manipulativer Exzesse
Betsch warb mit anderen Wissenschaftlern noch Ende 2022 in einer pseudowissenschaftlichen Publikation dafür, mit einer allgemeinen Impfpflicht die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden. Denn die meisten Impfskeptiker würden sich dann notgedrungen in ihr Schicksal fügen und hätten – einmal geimpft – nichts mehr, wogegen sie aufbegehren könnten.
Sie täuschte zusammen mit der Chefin der damals neu eingerichteten RKI-Propagandaabteilung Mirjam Jenny die Öffentlichkeit mit einer Studie mit der irreführenden Behauptung, an neun von zehn Infektionen seien Ungeimpfte beteiligt. Auch daraus machte sie ein Argument für eine Impfpflicht.
Die Psychologin Jenny ihrerseits war unter anderem verantwortlich für eine hochgradig manipulative RKI-Broschüre zur Bewerbung der diskriminierenden 2-G-Regelung, die nicht geimpfte oder vor kurzem genesene Menschen von großen Teilen des öffentlichen Lebens ausschloss.
Ein Kernprodukt der Erfurter Manpulationswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler ist die hochfrequente COSMO-Bevölkerungsumfrage zu Einstellungen, Ansichten und Verhalten mit Relevanz für die Pandemiepolitik, mit der Betsch schon im März 2020 am Start war. Dieses „COVID-19 Snapshot Monitoring“ diente in enger Abstimmung mit dem RKI dazu, Kommunikationsmethoden zu testen und genau auf die durch die Umfragen ermittelten Einstellungen der Bevölkerung abzustimmen. Man wollte auch frühzeitig herausfinden, wie man etwaige Skepsis hinsichtlich der erst als Hoffnungswerte existierenden Impfstoffe am effektivsten beseitigen könnte. Die 70. und vorerst letzte Umfrage fand im November 2022 statt.
Im Februar 2022 wurde unter anderem folgendes abgefragt:
„Allen Teilnehmenden wurde jeweils ein Beratungspflicht- und ein Impfpflichtszenario präsentiert, dabei wurden betroffene Altersgruppen (ab 12 oder ab 18 Jahren) sowie die Sanktionierung variiert (Geldstrafe oder Geldstrafe plus Arbeitsverbot). Die Beratungspflicht wurde eher akzeptiert, führt zu weniger Verärgerung und weniger Motivation, die Pflicht zu umgehen – allerdings auch zu einer geringeren Impfbereitschaft als die Impfpflicht.“
Empfehlungen lauteten beispielhaft:
„Eine wissenschaftliche Begründung der Impfpflicht sowie Maßnahmen zur Verringerung des durch die Impfpflicht ausgelösten Ärgers sind wichtig (z.B. Erklären des sozialen und wirtschaftlichen Nutzens).
Das Vertrauen von Ungeimpften in die Bundesregierung ist bereits so niedrig, dass es kaum mehr verspielt werden kann. Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung sollten vor allem darauf fokussieren, das Vertrauen der Mehrheit von Geimpften zu erhalten und idealerweise zu stärken.“
Diese Umfragetechnik erhob die WHO zum empfohlenen globalen Standard.
Deutschland und die WHO
Schon am 29. Juli 2020 stellte die WHO das in Erfurt entwickelte System als „WHO-Instrument für verhaltensbezogene Erkenntnisse über COVID-19“ anderen Regierungen zur Verfügung, mit den Worten:
„Ein WHO-Instrument zur schnellen, flexiblen und kosteneffizienten Überwachung von Wissen, Risikowahrnehmung, Verhalten und Vertrauen in der Öffentlichkeit steht den Ländern der Europäischen Region der WHO jetzt zur Verfügung. Das Instrument ist für alle frei zugänglich. Es wurde in Zusammenarbeit mit der Universität Erfurt (Deutschland) und der COSMO-Gruppe, einem für diese Forschung gegründeten Konsortium, entwickelt.“
An dem Leitfaden zur Nutzung des Umfrageinstruments wirkten laut WHO außerdem mit:
- Robert Koch Institut (Lothar Wieler, Patrick Schmich)
- Leibniz Institute for Psychology Information (Michael Bosnjak)
- Bernhard Nocht Instiute for Tropical Medicine (Michael Ramharter)
- Science Media Center (Volker Stollorz)
- Yale Institute for Global Health (Saad Omer)
Das Science Media Center, eine angeblich journalistische und unabhängige Initiative, die mit großem Budget dafür sorgen will, dass Medien „korrekt“ über wissenschaftliche Erkenntnisse berichten, wäre einen eigenen vertieften Blick wert, den wir aber hier nicht werfen können. Nur so viel: Hauptsponsoren hinter Klaus Tschira (SAP) waren zuletzt das Bundesministerium für Bildung und Forschung, die Bertelsmann Stiftung, das DLR Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Google. In diesem Lichte wundert man sich weniger, warum eine „journalistische“ Aufklärungsinitiative bei so einem regierungsseitigen Manipulationsprojekt mitmacht, anstatt den Regierenden auf die Finger zu schauen.
Die Beteiligung des RKI an dem Leitfaden zeigt, dass der Gründung des WHO-Hub in Berlin mit Geld der Bundesregierung im September 2021 eine intensive Kooperation vorausging. Offenkundig hat sich Deutschland erfolgreich als Stützpunkt und Kooperationspartner für die Koordinierung der europäischen Pandemiepolitik durch die WHO angeboten.
Im Oktober findet in Berlin wieder der große jährliche Weltgesundheitsgipfel statt, gesponsert u.a. von der Gates-Stiftung, EU-Kommission, Youtube-Health, Pfizer, Johnson & Johnson, Bayer un weiteren Pharmakonzernen und -verbänden.
Es wäre naiv, von der Bundesregierung als engstem Alliierten der WHO in Europa zu erwarten, dass sie deren Machtzuwachs durch den geplanten Pandemievertrag und die Reform der Internationalen Gesundheitsvorschriften Widerstand entgegenbringt. Die CDU als größte Oppositionspartei war durch ihren überaus pharmafreundlichen Gesundheitsminister Jens Span maßgeblich beim Aufbau dieser symbiotischen Beziehung mit der WHO zum Nutzen der Pharmabranche beteiligt.
Ein globaler Manipulations-Standard aus Erfurt
Zurück zum WHO-Umfrageinstrument aus Erfurt und Berlin. Im Leitfaden werden als abzufragende Aspekte unter anderem aufgeführt:
- Einstellung der Bevölkerung zu bestehenden oder geplanten Maßnahmen und deren Aufhebung,
- Vertrauen in und Nutzung von unterschiedlichen Informationsquellen, um die Kommunikationsstrategie zu planen. Genannt werden Zeitungen, Gesundheitspersonal, soziale Medien, Radio, Gesundheitsministerium und -behörden,
- Verschwörungsglaube, um Trends in verschiedenen „Verschwörungstheorien“ zu erkennen, auf die man reagieren sollte.
Eine regelmäßige Umfrage zu den Einstellungen und Wünschen der Bevölkerung wäre an sich nichts Schlechtes, wenn sie im richtigen Geiste durchgeführt würde, nämlich um herauszufinden, was die Menschen wollen und eine entsprechende Politik zu machen. Die Fragen, die Wortwahl der Richtlinie und vor allem, was mit den Umfragen gemacht wurde, atmen aber einen ganz anderen, paternalistischen Geist von Sozialingenieuren. Sie wollen nur wissen, ob die Maschinenteile noch gut in Schuss sind, was man ihnen noch oder nicht mehr zumuten kann und welche repariert werden müssen. Man denke nur an die Jitsuvac-Initiative.
Dazu passt, dass die Umfragen laut Leitlinie von Ministerien oder Behörden organisiert werden sollen, nicht etwa von regierungsunabhängigen Stellen. Letztere könnten im Verein mit unabhängiger regierungskritischer Berichterstattung so etwas wie eine öffentliche Kontrollfunktion über die Pandemiepolitik der Regierungen ausüben. Aber gerade das ist nicht gewollt. Gewollt ist die Feinjustierung der Pandemiemaßnahmen und der zugehörigen Propaganda. Da ist es folgerichtig, das Kritik an der Regierungspolitik und ihrer übergroßen Nähe zu den Interessen der Pharmakonzerne unter Verschwörungstheorien gefasst wird.
Verhaltensmanipulation wird Regierungspflicht
Wie berichtet, haben die WHO-Mitgliedsregierungen im Mai eine Resolution verabschiedet, die es den Regierungen und der WHO zur Pflicht macht, die Verhaltenswissenschaften systematisch in der Gesundheitspolitik einzusetzen, insbesondere für die Förderung der Impfbereitschaft und zur Bekämpfung anderer Meinungen als der offiziellen Wahrheit der WHO.
Bei Verhaltenswissenschaft oder Behavioural-Insights-Forschung handelt es sich um einen rückkoppelnden Ansatz für die Politikgestaltung, der wissenschaftliche Erkenntnisse aus Psychologie, Kognitions- und Neurowissenschaft, Organisations- und Gruppenverhalten brücksichtigt.
Während es bei offenem und transparentem Vorgehen viele harmlose und nützliche Anwendungsmöglichkeiten gibt, wird die Methode hochproblematisch, weil manipulativ, wenn die Adressaten der entsprechend gestalteten Botschaften und sonstigen Maßnahmen nichts davon erfahren, dass diese gezielt auf ihre eigenen psychologischen Besonderheiten und Schwächen zugeschnittenen wurden. Sie können sich deshalb nicht dagegen wehren, manipuliert zu werden.
Im September 2022 haben Psychotherapeuten, Ärzte, Verhaltenswissenschaftler und andere Wissenschaftler in einem offenen Brief an die medizinischen Verbände eine Evaluation der Auswirkungen aller getroffenen Maßnahmen zur subtilen Verhaltensbeeinflussung der Bürger gefordert. Darin kritisieren sie auch die Aktivitäten von COSMO und darauf aufbauend der WHO. Sie bringen deren Tätigkeit in Verbindung mit der Nutzung von Schikane Ungeimpfter als Impfanreiz und von Angstkampagnen durch die Regierung.
Sie zitieren die Expertenkommission zur Evaluation der Corona-Maßnahmen mit der Feststellung:
“Allerdings verfolgten 2G/3G-Regeln nicht nur das Ziel, Neuinfektionen durch Minderung von Nahkontakten mit ungeimpften Personen zu vermeiden, sondern sollten auch für ungeimpfte Personen einen Anreiz zur Impfung geben (Nudging).”
Und sie zitieren aus der berüchtigten Angststrategie, verfasst im Auftrag des Bundesinnenministeriums, wo es hieß:
„Der Worst Case ist mit allen Folgen für die Bevölkerung in Deutschland unmissverständlich, entschlossen und transparent zu verdeutlichen. (…)
Um die gewünschte Schockwirkung zu erzielen, müssen die konkreten Auswirkungen einer Durchseuchung auf die menschliche Gesellschaft verdeutlicht werden: 1. Viele Schwerkranke werden von ihren Angehörigen ins Krankenhaus gebracht, aber abgewiesen, und sterben qualvoll, um Luft ringend zu Hause. (…) 2. Kinder werden sich leicht anstecken, selbst bei Ausgangsbeschränkungen, z.B. bei den Nachbarskindern. Wenn sie dann ihre Eltern anstecken, und einer davon qualvoll zu Hause stirbt und sie das Gefühl haben, Schuld daran zu sein, weil sie z.B. vergessen haben, sich nach dem Spielen die Hände zu waschen, ist es das Schrecklichste, was ein Kind je erleben kann.“
Solche menschenfeindlichen Exzesse, die unter anderem zu grassierenden psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen geführt haben, entstanden aus der von COSMO und der WHO propagierten und eingesetzten verhaltenswissenschaftlichen Rückkopplungsstrategie, bei der verhaltenswissenschaftlich unterfütterte Botschaften laufend darauf überprüft werden, wie die Kommunikation ankommt und diese dann entsprechend angepasst wird.
Mehr hiervon droht uns, wenn die WHO zusätzliche Macht bekommt; eine Organisation, die wie vielfach auf diesem Blog berichtet, schon länger sehr aktiv ist, bei der verhaltenswissenschaftlichen Kontrolle und Manipulation der Bevölkerungen.
Nachtrag (7.9.): Bericht der Internationalen Berater von 2019
Nach zwei Jahren Beratung hatte die von Gesundheitsminister Jens Spahn eingesetzte Internationalen Beratungskommission mit Mitgliedern wie Chris Elias von der Gates Foundation, Jeremy Farrar vom Wellcome Trust und Christian Drosten von der Charité 2019 in einem Abschlussbericht dargelegt, wie Deutschland die ihm angetragene und von der Regierung angestrebte leitende Rolle in der internationalen Gesundheitspolitik erreichen und ausfüllen könne.
Mehr dazu und zu den Hintergründen finden Sie im Betrag „Wie der Lockdown nach Deutschland kam“ auf multipolar. Dort gibt es auch mehr zur zwielichtigen Rolle von Gesundheits-Staatssekretär Hoko Rottmann-Großner und RKI-Chef Wieler. Rottmann-Großner war es, der bei der jüngsten Befragung Wielers durch den brandenburgischen Corona-Untersuchungsausschuss (Bericht), als Aufpasser des Ministeriums dabei war, um sicher zu gehen, dass Wieler nur das sagte, was das Ministerium ihm erlaubt hatte.
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