Auf Twitter macht sich der Verdacht breit, dass es bei der Ernennung von Karl Lauterbach zum Gesundheitsminister einen technischen Übertragungsfehler gab.
Am 21. Januar erschien auf RP-Online ein Interview mit Lauterbach mit der Überschrift: „Mehrere Corona-Infektionen können zu einer unheilbaren Immunschwäche führen“. In einem mittlerweile gelöschten Tweet verbreitete Lauterbach das Interview und zitierte daraus seine Aussage, wonach Studien mittlerweile sehr deutlich zeigten, dass die Menschen mit mehreren Covid-Infektionen es häufig mit einer nicht mehr zu heilenden Immunschwäche zu tun haben.
Im folgenden ging es dann nicht etwa um die Frage, ob es nicht vielmehr die Mehrfachimpfungen sein könnten, die zu der grassierenden Immunschwäche beigetragen haben. Wir wollen das hier einmal nicht vertiefen.
Am 22. Januar um 13.43 Uhr twitterte Christina Berndt, bisher eine der wichtigsten journalistischen Unterstützerinnen Lauterbachs unter Verweis auf ihren Kommentar in der Süddeutschen Zeitung:
„Infektionen mit #Corona sollen zu einer „nicht mehr zu heilenden Immunschwäche“ führen? Dass @Karl_Lauterbach erneut so dramatisiert, und hier auch noch vorläufige Daten, zeugt von einer schwer zu heilenden Kommunikationsschwäche.“
Wiederum neun Stunden später korrigierte sich Lauterbach auf Twitter mit den Worten:
„Es gab einen technischen Übertragungsfehler im BMG. Das Zitat war: „Studien zeigen mittlerweile sehr deutlich, dass die Betroffenen es häufig mit einer Immunschwäche zu tun haben, deren Dauer wir noch nicht kennen.“ Von unheilbarer Immunschwäche kann derzeit noch keine Rede sein.
Am folgenden Morgen des 23. Januar schließlich mutierte der „technische Übertragungsfehler“ zu einem angeblichen menschlichen Versagen. Dem Welt-Journalisten Tim Röhn teilte das Ministerium auf Anfrage mit, in Röhns Worten auf Twitter:
„Es sei wie folgt gewesen: Erhalt Interview zur Autorisierung. @Karl_Lauterbach kennzeichnet im Text u.a., „nicht mehr zu heilende Immunschwäche“ müsse raus. Sprecher @hkautz übersieht Änderung und versendet autorisierte Fassung an RP.“
Später am gleichen Morgen verbreitete Lauterbach per Twitter schließlich das „korrigierte“ Interview auf RP-Online unter der Überschrift: „Es ist bedenklich, was wir bei Menschen beobachten, die mehrere Corona-Infektionen gehabt haben“.
Im geänderten Text heißt es nun:
„LAUTERBACH Es ist bedenklich, was wir bei Menschen beobachten, die mehrere Corona-Infektionen gehabt haben. Studien zeigen mittlerweile sehr deutlich, dass die Betroffenen es häufig mit einer Immunschwäche zu tun haben, deren Dauer wir noch nicht kennen. [Anmerkung der Redaktion: Es gab einen Autorisierungsfehler. Die Änderung des Ministers wurde an dieser Stelle vom Bundesgesundheitsministerium nicht übertragen. Der Redaktion liegt der interne Vorgang dazu vor. Hierbei handelt es sich um die korrigierte Fassung des Satzes.]“
Maximal unglaubwürdiges und charakterloses Dementi
Laut Lauterbach und seinem Ministerium ist es also so gewesen:
Karl Lauterbach hat im Interview gesagt, oder RP-Online hat ihm das in den Mund gelegt, dass es viele nicht mehr heilbare Immunschwächekranke unter mehrfach Corona-Infizierten gebe.
Karl Lauterbach hat diese Aussage auf seinem gerichtlich-festgestellt rein privaten, inoffiziellen Twitter-Account wiederholt und verbreitet.
Über einen Tag später, nachdem eine bisher freundlich gesinnte Journalistin ihn in einer der größten deutschen Tageszeitungen dafür scharf kritisiert hat, stellt der Minister auf seinem privaten Twitter-Account klar, dass es sich um einen „technischen Übertragungsfehler“ gehandelt habe. Seine Aussage habe ganz anders gelautet.
Den, wie es dann später heißt, menschlichen Fehler, habe der Pressesprecher zu verantworten, der eine Korrektur der Aussage Lauterbachs im Prozess der Interviewautorisierung nicht weitergegeben habe.
Offene Fragen
Es bleiben bei dieser Version sehr viele Fragen offen, die kaum plausibel zu beantworten sind.
- Warum hat Lauterbach die falsche Aussage im Interview getätigt?
- Warum hat er sie auf Twitter wiederholt?
- Warum hat es bis zur „Korrektur“ so lange gedauert?
- Wer soll ihm unter diesen Umständen glauben, dass es sich um einen technischen Übertragungsfehler gehandelt hat?
- Warum behauptet er das, wenn es sich doch angeblich um menschliches Versagen gehandelt haben soll?
- Warum kann ein gewohnheitsmäßiger Lügner so lange in Deutschland Minister sein?
- Warum wirft er seinen Pressesprecher derart offensichtlich vor den Bus, sodass selbst Wohlgesinnte die Augen nicht mehr vor seiner Niederträchtigkeit verschließen können?
Mehr
Und der Vollständigkeit halber noch aus den Kurzmeldungen:
31.12.22 Lügenbaron Lauterbach: Unhinterfragt durfte immer-noch-Gesundheitsminister(!) Karl Lauterbach im ZDF behaupten, dass sich nur noch Menschen anstecken, „die nicht ausreichend geimpft sind oder eine Vorschädigung haben“.
24.11.22 Lügenbaron Lauterbach sagt dem ZDF am 23.11. „Die Impfung schützt nicht mehr vor der Ansteckung“, um das Auslaufen der Einrichtungs-Impfpflicht zu begründen. In seiner steuerfinanzierten Impfwerbekampagne behaupten Fußballer Hitzelsberger, Porno-Uwe und andere, sie schützten durch Impfung „sich und andere“.
10.11.22 Lügenbaron Lauterbach hatte wortreich versichert, bei seiner Impfkampagne würden 84 Menschen aus der Mitte der Gesellschaft, „keine Schauspieler“, ohne Bezahlung ihr eigenes Schicksal oder ihre Motive berichten. Mindestens einer ist als Schauspieler enttarnt worden.
5.11.22 Landgericht Ellwangen hat geurteilt: Öffentliche Falschbehauptung von Gesundheitsminister Lauterbach, Impfung sei nebenwirkungsfrei, ist vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt und muss nicht zurückgenommen werden.
31.10.22 Nach einen Bericht der Bild hat Gesundheitsminister Lauterbach die millionenteure „Ich schütze mich“-Kampagne ohne Ausschreibung an eine SPD-nahe Werbeagentur vergeben. Die Version des Ministeriums, die Agentur sei als Unterauftragnehmerin der Hauptagentur tätig geworden, wies letztere zurück.
24.8. Lauterbach behauptet in Bundespressekonferenz, Impfungen begrenzten die Pandemie, weil Geimpfte früher Symptome bekämen und daher zu Hause blieben, während bei Ungeimpften die Symptome erst kämen, wenn die Viruslast schon hoch ist. (Internationale) Reaktionen reichen von Belustigung bis Entsetzen.