Die unglaubliche Dreistigkeit, mit der das Paul-Ehrlich-Institut sich 2024 erste Gedanken macht, wie man die (Nicht-)Sicherheit der Covid-Impfstoffe feststellen könnte

Mit Nachtrag 2. 10. 2024 | Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI), eine weisungsgebundene Behörde im Ressort von Karl Lauterbach, ist für die Prüfung und Sicherstellung der Arzneimittelsicherheit verantwortlich, insbesondere auch der Covid-Impfstoffe. Die Behörde hat sich gut drei Jahre Zeit gelassen bis sie sich nun erste Gedanken in Form einer Machbarkeitsstudie macht, wie sie einigermaßen verlässlich feststellen könnte, wie viele und wie schwere Nebenwirkungen die Hundertmillionenfach verimpften Mittel gehabt haben und noch haben.

In der September-Ausgabe seines Bulletin zur Arzneimittelsicherheit berichtet das PEI über „Eine Machbarkeitsstudie zur Risikoevaluation der COVID-19-Impfstoffe (RiCO) auf Populationsebene in Deutschland“ (S. 28-34). Es geht um ein laufendes Projekt, bei dem die Uniklinik Köln, die Ruhr-Universität Bochum und das PEI „die Zusammenführung sowie die prinzipielle Auswertbarkeit der benötigten Gesundheitsdaten“ testen. Diese Daten sind die Impfdaten aus den Impfzentren, diejenigen von den impfenden Arztpraxen und die Krankenkassendaten. Die Frage ist: Wie gut wird Lieschen Müller, die in einem Impfzentrum geimpft und in einer Arztpraxis geboostert wurde, in den Krankenkassendaten wiedergefunden? Werden Lieschen Müllers Daten fast immer, meistens, selten oder fast nie richtig zusammengeführt?

Ziel ist es, „die Forschung zur Sicherheit und Wirkungsweise der COVID-19-Impfstoffe in Deutschland weiter zu vertiefen“. „Weiter zu vertiefen“ ist eine sehr schönfärberische Umschreibung des Zustands, dass das PEI-Institut bisher nichts getan hat, als die auf (nicht vergütete) Eigeninitiative von Ärzten abgegebenen Verdachtsmeldungen von Impfnebenwirkungen zu sammeln.

Das PEI macht sich also über drei Jahre nach Beginn der Massen-Impfkampgane mit in Rekordzeit entwickelten und zugelassenen, neuartigen Impfstoffen erste Gedanken, wie es seine gesetzliche Aufgabe, deren Sicherheit sicherzustellen, methodisch angehen könnte. Wenn schon die an Weisungen der Regierung gebunenen Staatsanwaltschaften sich dafür nicht interessieren, dann sollte ein Bundestags-Untersuchungsausschuss dringend aufklären, wer für diese eklatante Arbeitsverweigerung zum Schaden der Bevölkerung verantwortlich ist.

Wir erinnern uns, was geschah, als der Vorstandsvorsitzende der BKK ProVita, Andreas Schöfbeck, im Februar 2022 in einem Brief an das PEI auf Basis der Daten seiner Krankenkasse vor einer dramatischen Untererfassung der Impfnebenwirkungen warnte. Ihm wurde umgehend vom Verwaltungsrat seiner Kasse gekündigt, weil er Querdenker- und AfD-Narrative bedient habe. Die gesetzlich vorgeschriebene(!) Auswertung der Krankenkassendaten unterblieb weiter. PEI-Chef Paul Cichutek bekam von Bundespräsident Steinmeier (SPD) das Bundesverdienskreuz umgehängt.

Wer die Rosstäuscherei des PEI beim Namen nennt, wird entlassen, wer sie verantwortet, wird belobigt
Mehr 3.03. | 2. 03. 2022 | Der Vorstand der BKK ProVita hat in einem Brief an das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) auf Basis der Daten seiner Krankenkasse von einer dramatischen Untererfassung der Impfnebenwirkungen gesprochen. Der PEI-Chef seinerseits verantwortet einen Sicherheitsbericht zu Impfungen, mit dem die Öffentlichkeit auf überaus dreiste Weise getäuscht wird. Raten Sie, wem fristlos gekündigt wurde.

Dem Aufsatz des PEI zufolge war es nicht die eigene Untätigkeit oder gar Verdunkelungsabsicht, die verhindert hat, dass „wie in Dänemark oder Schweden, pharmakoepidemiologische Studien zeitnah erfolgten und dadurch auch verschiedene Risiken, wie Myokarditis (…), entdeckt werden konnten“. Nein, es war der Datenschutz und die Schwierigkeit, die Daten zusammenzuführen. Eine Schwierigkeit deren Ausmaß zu ergründen und deren Überwindung zu planen, man erst 2024 angeht.

Wann genau das PEI das endlich anging, lässt sich auf Basis des Aufsatzes, trotz dessen Länge, nicht sagen. Der Text ist sehr vage und nennt keine Daten. Bis kurz vor dem Fazit liest er sich, als sei man noch mittendrin und habe noch keine Ergebnisse, dann kommen ein paar Sätze, die eher klingen als habe man schon Ergebnisse, aber ganz klar ist das nicht. Und schließlich das farblich hervorgehobene Fazit, das eine Beleidigung der Intelligenz der Leser darstellt:

„Durch die im Rahmen der Machbarkeitsstudie gewonnenen Ergebnisse besteht zukünftig die Möglichkeit, auch in Deutschland sekundärdatenbasierte Auswertungen zu Risikofaktoren und dem Verlauf von Long COVID und anderen mit einer SARS-CoV-2-Infektion assoziierten Erkrankungen vorzunehmen und dabei die Impfung als einen potenziellen protektiven Faktor mit zu berücksichtigen.“

Der Aufsatz handelt von der „Risikoevaluation der COVID-19-Impfstoffe“. Da kann es kein sinnvolles Fazit sein, dass man auf Basis der gewonnenen Ergebnisse (ob schon gewonnen oder noch zu gewinnen wird mir nicht klar) Auswertungen zu Long-Covid und anderen Krankheitsausprägungen von Covid vornehmen kann. Dass man dabei die Impfung nur als möglicherweise schützenden Faktor berücksichtigen will, sagt alles über die Verdunklungsabsicht der Behörde. Bei Risikoevaluation hat es um Nebenwirkungen zu gehen, nicht um die Hauptwirkung der Impfung. Dass das PEI diese schützende Wirkung nur vermutet spricht Bände. („Es wird davon ausgegangen, dass die COVID19-Impfung hierbei eine protektive Rolle innehat, wobei beispielsweise die Dauer der protektiven Wirkung noch unklar ist.“)

Kein Autor, der halbwegs geradeaus schreiben kann, würde solches unzusammenhängende Zeug ins Fazit scheiben. Man darf fest davon ausgehen, dass die Führungsebene auf das Fazit schaute und es so umgeschrieben hat, dass kein Medienvertreter damit etwas anfangen oder gar dem Institut einen medialen Strick aus seiner mehrjährigen Untätigkeit drehen kann.

Das mutmaßliche Motiv

Das Motiv für die Arbeitsverweigerung und Verdunkelung durch das PEI lässt sich unschwer vermuten. Die Nebenwirkungen sind so viele und so schwer, dass man die Impfstoffe nach allen bisher geltenden Standards vom Markt hätte nehmen müssen, wenn man nicht so intensiv weggeschaut und auf Auswertungen verzichtet hätte.

Im Brandenburger Corona-Untersuchungsausschuss äußerte die Leiterin der Abteilung Sicherheit von biomedizinischen Arzneimitteln und Diagnostika des PEI bis Mitte 2023 im September des gleichen Jahres nahezu Unglaubliches. Danach wurden die Daten aus der im Dezember 2020 vom PEI herausgegeben „SafeVac“-App nicht ausgewertet. Die App sollte eine einfache Meldung von Impfnebenwirkungen ermöglichen. Das PEI habe so viele Meldungen erhalten, dass die IT-Struktur der App darauf nicht vorbereitet gewesen sei. Außerdem sei man personell überlastet gewesen. Apollo News zitiert Keller mit den Worten: „Es gab Leute, die haben sich nur um Todesfälle gekümmert und Leute, die haben sich nur um Myokarditis gekümmert, wir hatten ja viel mehr Arbeit als zuvor, nur durch diesen Impfstoff. Wir haben aus anderen Abteilungen Hilfe bekommen, weil wir zu wenig Leute für die Bearbeitung der Impfnebenwirkungen hatten.“

Aber das PEi will uns mit seinem Aufsatz weismachen, man habe wegen Datenschutz und Problemen mit der Datenkompatibiltität keine Chance gehabt, zeitnah festzustellen, dass es viele und schwere Nebenwirkungen gab. Dabei gab es schon seit langer Zeit sehr starke Hinweise, dass die Anzahl der gemeldeten Nebenwirkungen, auch der schweren, bei Covid-Impfstoffen um ein hohes Vielfaches, etwa Faktor 20, höher lag als bei traditionellen Impfstoffen. Die Überlastung des PEI durch die Meldungen kam ja nicht von ungefähr. Es ist keine Rechtfertigung dafür erkennbar, dass das PEI in Anbetracht all dieser Warnhinweise während der ganzen Massenimpfkampagne untätig blieb und abwiegelte, wenn andere warnten.

Ausblick

Es ist verständlich, dass diejenigen Politiker und Parteien, die die überzogenen Corona-Maßnahmen zu verantworten haben, und den ans Kriminelle mindestens grenzenden Druck auf die Menschen, sich einer neuartigen, kaum getesteten medizinischen Prozedur zu unterziehen, alles tun, um eine Aufarbeitung zu verhindern. Aber das kann nicht auf Dauer gelingen. Auch das Schweigekartell der Medien, die Mittäter waren, ist dabei zu brechen. Es wird vielleicht nicht alles ans Licht kommen, aber genug. Schon jetzt ist Hauptthema der Konferenzen der Global-Health-Szene, wie man Vertrauen in die nationalen und vor allem internationalen Gesundheitsautoritäten, in die Pharmabranche und in deren Stiftungen wiederherstellen kann. Dabei wird alles erwogen und ausprobiert, was an Instrumenten zur heimlichen Meinungsmanipulation und Zensur zur Verfügung steht, gern mithilfe von künstlicher Intelligenz. Ob das Unterfangen gelingt, ist sehr fraglich, denn die Aufgabe wird mit jeder Schweinerei, die ans Licht kommt, und mit jedem Monat, um den die Aufarbeitung verschoben wird, größer.

Nachtrag: Chargen und Nebenwirkungen

Es gibt starke Indizien, dass sich die Häufigkeit von Nebenwirkungen bei unterschiedlichen Impfstoffchargen stark unterscheidet. Im Aufsatz des PEI zur Machbarkeit der Datenauswertung kommt das Wort Charge jedoch nicht vor.

In einer am 18.8.2023 veröffentlichten Stellungnahme zur Frage, ob es eine Häufung von Impfnebenwirkungen bei bestimmten Chargen des Pfizer-Biontech-Impfstoffs gab, schrieb das PEI:

„Das Paul-Ehrlich-Institut kann eine chargenbezogene Häufung von Verdachtsfallmeldungen zu Impfnebenwirkungen nach COVID-19-Impfungen mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer) auf Basis der Analyse der Daten aus der prospektiven Beobachtungsstudie mit der SafeVac 2.0-App nicht bestätigen. Eine chargenbezogene überproportionale Häufung der Anzahl gemeldeter unerwünschter Ereignisse bei bestimmten, in Deutschland verwendeten ComirnatyChargen, wie sie von den Autoren eines Research Letter mit Daten aus Dänemark veröffentlicht wurde (Schmeling et al. [1]), ist in der Auswertung der SafeVac 2.0-Daten weder für die Gesamtheit mittels App gemeldeter unerwünschter Ereignisse noch spezifisch für schwerwiegende unerwünschte Ereignisse erkennbar.“

Demnach wurden offenbar die SafeVac-Daten entgegen der Aussage der Leiterin der Abteilung Sicherheit des PEI doch ausgewertet. Der Brandenburger Untersuchungsausschuss sollte das ggf. prüfen. Das PEI weigert sich aber auf Anfrage nach dem Informationsfreiheitsgesetz, nähere Informationen aus dieser Auswertung herauszugeben. Deshalb hat die anfragende Rechtsanwältin Franziska Meyer-Hesselbarth beim Verwaltungsgericht Darmstadt am 28. August (Datum 10:42 korrigiert) im Eillverfahren den Antrag gestellt, das PEI „zu verpflichten, der Antragstellerin alle von ihm erstellten Auswertungen zur Häufigkeit von Nebenwirkungen bei in Deutschland zugelassenen SARS-CoV2-Impfstoffen nach Chargennummern (…) zugänglich zu machen, einschließlich solcher Auswertungen, die auf Basis der in der SafeVac-App2.0 erhobenen Daten erstellt worden sind.“

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