Wie man sich mit Linux aus der Microsoft-Überwachung befreit

2 Nachträge (4.10.) | 3. 10. 2023 | Der Beitrag über die neuen inquisitorischen Geschäftsbedingungen von Microsoft stieß auf großes Echo. Rolf Imobersteg, der sich mit dem offenen Betriebssystem Linux auskennt, das auch ich nutze, hat aufgeschrieben, welche Empfehlungen für Linux-Anfänger seine Tests der verschiedenen Versionen ergeben haben, und gibt weitere Tipps zu Browsern, Suchmaschinen etc.

Bevor wir zur etwas längeren Ausarbeitung von Herrn Imobersteig kommen, ein kürzerer Tipp von meiner guten Computer-Fee, wie man von Bundesregierung und EU gesperrte Netzseiten problemlos aufrufen kann, und ein paar Linux-Tipps und Infos von Lisa, Michael, und Thomas.

Um behördlich zensierte Netzseiten aufrufen zu können, muss man nur einmalig eine Einstellung vornehmen:

  • beim Brave-Browser unter Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit > Sicherheit den Punkt „Sicheres DNS wählen“ und dort Cloudfare (1.1.1.1) auswählen. Cloudfare zensiert nicht.
  • Bei Firefox unter Einstellungen > Datenschutz & Sicherheit am besten in die Suchfunktion der Einstellungen „DNS“ eingeben. Dann wird man auf „Maximaler Schutz“ verwiesen und kann dort Cloudfare als DNS auswählen.

Lisa, Michael und Thomas lassen wissen:

„Genaugenommen gibt es kein Linux-Betriebssystem. Das Betriebssystem ist GNU (für Gnu Not Unix) mit dem Kernel Linux. Linux ist nur ein ganz kleiner Teil des GNU-Betriebssystems, ca. 1% davon. Wenn man also das gesamte Betriebssystem nur „Linux“ nennt, unterschlägt man die Arbeit der 99% anderen Programmierer, und das sollten wir nicht tun. Aus diesem Grund sollte man diese Betriebssysteme (da gibt es ja viele davon) richtigerweise
GNU/Linux nennen.

Auch wenn wir YouTube sehr ungern empfehlen, findet man dort sehr gute Anleitungen, wie man GNU/Linux Systeme installiert (How to install Ubuntu …).

Als GNU/Linux Systeme empfehlen wir z. B.:

– Lubuntu (das ist der kleine Bruder von Ubuntu). Zu finden auf der Ubuntu-Seite unter „Flavours“. Ein sehr schlichtes, schlankes Programm. Funktioniert auch auf sehr alten Rechnern hervorragend. Null Schnikschnak!

– Linux Mint (Wer kein Schnikschnak mag, sollte die einfachste Version installieren. Zusätzlich/nachträglich kann man alles immer über den Paketmanager hinzufügen.)

„Ubuntu“, also den Klassiker, empfehlen wir nicht mehr so gerne, weil er unserer Meinung nach fast schon zu überladen ist mit Funktionen, die keiner braucht.“

Und jetzt zu den Tipps von Rolf Imobersteg:

Linux einfach erklärt

von Rolf Imobersteg, Stand: Oktober 2023, leicht gekürzt und editiert von N.H.

Das Betriebssystem (OS = Operation-System) Windows von Microsoft schnüffelt immer penetranter in unserer Privatsphäre. Es will uns überzeugen, dass wir uns mittels eines neuen, (oder schon) erstellten Onlinekontos, bei Microsoft & Co. anmelden. Dazu ist eine Microsoft ID wie z.B eine Hotmail oder Outlook Email Adresse notwendig. Falls nicht vorhanden, muss eine Outlook Email Adresse erstellt werden.

Jedes mal, wenn wir den Computer hochfahren, weiss das Microsoft in Amerika. Es weiss auch wann, wo, und wie viele Minuten wir den Computer benutzen, und kennt ALLE unsere Interessen und was wir mit dem Edge Browser so alles im Internet angeschaut haben. Ein Windows PC verbindet sich innerhalb von 2 Stunden bis zu 50 Mal mittels einer verschlüsselten Verbindung, mit vielen grossen Computern (Cloud – Rechenzentren) von Microsoft in Amerika oder Irland.

Welche Informationen da genau übertragen werden, daraus macht Microsoft ein grosses Geheimnis, angeblich sollen diese sogenannten Telemetrie-Funktionen zur Verbesserung der Stabilität des Windows Betriebssystems beitragen.

Durch die Twitter-Files durften wir erfahren, dass Twitter, Google, Youtube, Facebook usw. extrem viele Informationen gesammelt und auch viele Millionen Meinungen und Videobeiträge wegzensiert haben. Daran waren auch grosse Teams der verschiedenen Geheimdienste beteiligt.

Vor 13 Jahren hat uns der Amerikaner Snowden darüber informiert, dass alle US-Firmen Daten von der gesamten Weltbevölkerung sammeln müssen, (Patriot-Act) im Auftrag der paranoiden US-Regierung.

Da die Windows Betriebssysteme generell als unsicher gelten, muss zwingend ein Antivirus Programm installiert werden, das auf unserem Computer viele Ressourcen frisst. Ich habe gemessen, das alleine ein Antivirenprogramm um die 10 Watt Strom verheizt, je nach verbauter PC-Hardware, und das nur, um uns in vermeintlicher Sicherheit zu wiegen.

Das Land der Freiheit hat auch vor Jahren empfohlen, das Virenschutzprogramm aus Russland, Kaspersky, nicht zu benutzen da zu unsicher. Dass Kaspersky amerikanische Schnüffelprogramme von der Amerikanischen Regierung auf etlichen Computern gefunden hat, haben die Mainstreammedien natürlich nicht mitgeteilt. Was sagt das aus, das Kaspersky als einziges Antivirenprogramm diese Schnüffelprogramme entdeckt hat?

Da Linux viel sicherer ist, benötigt es kein Energie fressendes Antivirenprogramm, schon alleine dadurch wird dein Computer spürbar agiler und schneller. Falls doch, stellt Linux den Gratis Virenscanner ClamAV im Programmverzeichnis bereit. ClamAV soll vor allem dem Schutz des Email Verkehrs dienen, also eher rudimentär.

Ich habe mir im Oktober 2023 die Mühe gemacht auf meinem Multimedia-PC (Hardware von Ende 2021) Windows 11 Pro zu installieren. Windows besteht auf eine Internet Verbindung(!!), sonst geht es nicht weiter mit der Installation. Etwa 15 mal Hoch- und Runterfahren war notwenig um alle Updates und Konfigurationen abzuspeichern. Ganz zum Schluss darf man dann auf ein Lokales Windows 11 Konto umstellen, aber Microsoft weiss ja dann, wer diesen PC besitzt.

Diese Installation hat über 2nbsp;Stunden meiner Lebenszeit gekostet. Linux Mint ist in 20 Minuten mit allen Updates und 10 Computer-Programmen installiert.

Bis heute macht Microsoft ein grosses Geheimnis daraus, wie genau Windows funktioniert, und hat den Quellcode noch nie veröffentlicht. Der Quellcode (oder Programmcode) von Linux ist mittels GPL oder GNU (GNU General Public License) für alle öffentlich einsehbar. Eine riesige Schar von vielen Tausend Computer Experten, verteilt auf alle Erdteile, verbessert und kontrolliert Linux jeden Tag.

Ich erkläre Linux anhand eines Beispiels aus dem Automobilbau.

Bis vor kurzem wurde jedes Auto mittels eines Verbrennungsmotors angetrieben, im PC entspricht das dem Kernel, jedes Computer Betriebssystem benutzt seinen Kernel, wie einen Motor. Nur die Kernel Programme von Linux sind völlig offen, und für alle, die sich mit der Programmierung auskennen, überprüfbar.

Es gibt da viele verschiedene Motoren, Grosse und Kleine, vom 1 bis 12 Zylinder.

Um den Motor herum wird dann das Auto aus dazu gekauften Teilen zusammengebaut.

Linux Betriebssysteme werden aus sehr vielen Paketen um den Kernel herum zusammengebaut. Das Ergebnis ist dann eine Linux Distribution.

Linux OS = Linux Operation System = Linux Distribution (Kernel + viele Programme)

Auf https://distrowatch.com/ können wir eine Hitparade von den vielen verschiedenen Linux Distributionen sehen, und welche auf Platz 1 ist. Wir können aus über 280 verschiedenen Linux Distributionen auswählen, was uns am meisten gefällt und nützen könnte.

Jede Linux Distribution (Linux OS) wird komplett mit Browser, Mail-Programm, Office-Suite und vielen anderen installierten Computer Programmen, die alle Gratis sind, ausgeliefert. Wer ein Programm vermisst, schaut im Programm-Verzeichnis (Tausende Gratis PC-Programme) nach, und installiert es einfach.

Es ist somit viel einfacher und auch mit viel weniger Zeitaufwand verbunden, ein Linux OS zu installieren, da man es komplett mit allen notwendigen Programmen, wie Browser, Email Programm und Office Suite usw. sozusagen in einem Rutsch installiert.

Vor der Installation eines neuen Programms wird das Passwort abgefragt, somit kann nicht ein Kind, oder sonst irgendwer, auf meinem PC Programme installieren, die ich nicht will.

Bei Firefox und Thunderbird wechsle ich die Profile im Profilordner aus, und schon verfüge ich über die gewohnte Arbeitsumgebung, mit allen Lesezeichen und AddOns und kann sofort damit arbeiten. Aufwand um die 5nbsp;Minuten.

Microsofts Windows wird nur 1x pro Monat, am 2.nbsp;Dienstag mittels Update aktualisiert. Linux wird beinahe jeden Tag aktualisiert, und somit alle Sicherheitslücken geschlossen.

Die Linux Aktualisierungsfunktion (Update und Upgrade) aktualisiert zudem alle installierten PC Programme gleich mit, mit nur 2-3 Maus-Klicks. Bei Windows muss ja jedes Programm, wenn es nicht von Microsoft angeboten wird, einzeln und kompliziert manuell aktualisiert werden.

Linux Distributionen benötigen viel weniger Platz auf der Festplatte, als die dicke Berta Windows von Microsoft. Man kann alten Computern mittels einem Linux OS eine Verjüngungskur verpassen, und das Gerät länger benutzen. Es gibt sogar speziell schlanke und angepasste 32-Bit Linux Distributionen, mit denen man sogar einen uralt PC aus dem Jahr 1998 wie einen Pentium-3, wieder in Betrieb nehmen kann.

Französische Computer Programmierer haben zum Beispiel extra eine Linux Distribution für Entwicklungsländer, im speziellen für Afrika, (Emmabuntüs) geschaffen, speziell um alten PCs, die der westliche Konsument weggeworfen hat, ein zweites Leben zu ermöglichen. In Togo wurden schon über 640 wiederbelebte Emmabuntüs PCs an Schulen abgegeben.

Ich habe viele Wochen dafür aufgewendet, die verschieden Linux-OS zu installieren und zu testen. Sehr erfolgreich habe ich vor 10 Jahren bei Kollegen Linux-Mint installiert, diese Anwender sind mit Linux-Mint sehr zufrieden.

Nun teste ich seit 2 Jahren sehr erfolgreich Linux Manjaro und SUSE. Diese sind nicht für Anfänger geeignet.

Von Windows habe ich mich verabschiedet und biete auch keinen Windows Support mehr an. Um dann alle Probleme zu lösen, benötigt man viele Stunden Lebenszeit.

Langlebige Linux Distributionen müssen in der LTS Version nur alle 4 Jahre neu installiert werden, andere hingegen bieten z.T. nur 9 Monate Sicherheitsupdates. Somit installiere ich bei Ubuntu & Linux-Mint & Debian nur die LTS Versionen. LTS = Long Term Support.

Eine andere Art von Linux sind Rolling-Release Distributionen, die kann man immer wieder aktualisieren, und wichtig, auch den Kernel auf den neusten Stand bringen.

Es gibt nur relativ wenige Linux Distributionen im Rolling-Release Format. Dieses Format wird nicht für Linux Anfänger empfohlen, weil das Upgrade vielleicht nicht funktionieren könnte, bei mir hingegen klappte es immer einwandfrei. Vor allem die Arch-Linux Systeme bevorzugen die Rolling-Release Funktion.

Früher musste bei Linux der Terminal oder die Konsole (schwarzer Bildschirm, wie früher bei Microsoft DOS), also ohne Windows oder Grafische Benutzeroberfläche (GUI = Grafik-User-Interface) benutzt werden, um sein Linux perfekt einzurichten. Da war Experten-Wissen gefragt und viele wagten sich deshalb nicht an Linux.

Wer die Terminal-Befehle kennt und so den Terminal perfekt bedienen kann, ist auch heute noch im Vorteil. Mit den Jahren wurde aber immer mehr auf die GUI gesetzt, und so können wir ein Linux von heute vollkommen so bedienen wie z.B. Windows, mit Fenstern. Ich selber bediene Linux vor allem mittels Fenstern, den Terminal benutze ich nur, wenn es sein muss. Ein Linux Programmierer benutzt ausschliesslich den Terminal, für alles.

Da ich nun seit 3 Jahren ausschliesslich mit Linux arbeite finde ich, dass Linux sogar einfacher und intuitiver zu bedienen ist, als das bevormundende Windows 11.

Dieses Dokument wurde mit Linux SUSE und dem TextMaker von SoftMaker-Office-Pro 2021, entwickelt in Deutschland, mit super gutem Duden Korrektor, verfasst.

Anmerkung N.H.: Das Layout des Dokuments wurde für diesen Blogbeitrag verändert.

Es gibt vom gleichen Anbieter FreeOffice gratis, ohne Duden Korrektor, oder LibreOffice das bei jedem Linux-OS automatisch mit installiert wird. FreeOffice und SoftMaker-Office-Professional 2021 verfügen über eine bessere Kompatibilität zu Microsoft Office Dokumenten als LibreOffice. FreeOffice & SoftMaker-Office Pro 2021 gibt es auch für Windows und Apple: https://www.freeoffice.com/de
Diese Version ist meine gekaufte Pro Office 2021 Version.

Der Desktop

Desktop = Schreibtisch = Bildschirmoberfläche

Bei Windows und Apple gibt es nur je einen einzigen, der nur nach einem Systemupgrade anders ausschaut. Bei Linux gibt es sehr viele verschieden Desktops.

Mein Favorit ist KDE, weil ich damit sehr einfach meinen 4K Bildschirm für meinen Multimedia PC im Wohnzimmer, skalieren kann, damit die Symbole nicht sehr klein erscheinen. Bei 4K habe ich die Skalierung auf 175 oder 200% eingestellt.

Auch grafisch gefällt mir KDE sehr. Immer wenn ein Linux installiert wird, bevorzuge ich die KDE Version, falls möglich, vor allen anderen.

KDE ist nicht nur eine Desktopumgebung. Enthalten sind auch zahlreiche Anwendungen (Programme), die fast alle mit einem „K“ beginnen oder eins enthalten, beispielsweise Krita, Digikam, Konqueror, Kmail oder Kdenlive. Die Programme basieren auf den gleichen Bibliotheken und passen optisch perfekt zum Desktop. Ich arbeite mit diesen freien Programmen und bin bis heute damit sehr gut gefahren.

Bei Linux-Mint verwende ich gerne den Cinnamon Desktop, der dem von Windows sehr ähnlich ist. Ideal für Umsteiger von Windows auf Linux. Grafisch sehr schön anzuschauen, intuitiv und einfach zu bedienen, eignet sich vor allem für neuere PCs, mit einer einigermassen leistungsfähigen Grafik-Karte, PCs ab Jg. 2010, gilt auch für KDE.

Für die älteren Computer verwende ich gerne den Desktop von XFCE, auch grafisch sehr schön aufbereitet und auch intuitiv zu bedienen, ideal für Monitore bis Full-HD 1920 x 1080, bei 4K Monitoren ist die Skalierung etwas schwieriger einzustellen.

Dann gib es noch speziell ressourcenschonende Desktops für ältere PCs und Monitore wie z.B. IceWM-Desktop für Antix Linux, nicht an 4K Monitor getestet, max. 1920 x 1080 mit guter Grafikkarte oder nur 1280 x 720 Punkte Auflösung.

Viele Infos über die verschiedenen verwendeten Desktops bei Linux finden Sie unter: https://www.pcwelt.de/article/1140962/der-optimale-linux-desktop.html

Am liebsten verwende ich folgende Desktops, falls bei der Distribution angeboten. Im Prinzip sollte man jeden Desktop bei jedem Linus-OS installieren können.

1. KDE Plasma für PC, ab 2015 vor allem für 4 K Monitore, Skalierung perfekt einstellbar.
2. Cinnamon für PCs ab 2010 ist grafisch sehr schön gestaltet.
3. XFCE und LXQT plus IceWM vor allem für die älteren Computer.
4. Gnome früher sehr wichtig, wird wieder vermehrt verwendet, aktuell Gnome 3
5. Mate, Desktop der von Gnome 2 weiter entwickelt wurde.
6. Deepin ist eine Linux-Distribution aus China. Der Desktop kann nun, für versierte, auch auf anderen Linux OS installiert werden.
Bis jetzt der am schönsten grafisch gestaltete Linux Desktop.
7. Unity Desktop, der ehemalige Desktop von Ubuntu 2012 bis 2017

Der Browser

Es gibt viele verschiedene Browser, mit vielen oder wenigen Erweiterungsmöglichkeiten. Schnellere und langsamere. Solche die uns mehr oder weniger ausspionieren.

Den Urbrowser können wir noch heute benutzen, wenn wir möchten. Bei Manjaro & SUSE können wir den Konqueror immer noch installieren und benutzen. Er bietet aber nicht so viele Erweiterungsmöglichkeiten und Komfort wie mein Hauptbrowser Firefox.

Bei einem frisch installiertem Firefox-Browser musste ich, wenn ich bei Zensur-Tube einen Film anschauen möchte, vorher 2-3 blöde Werbefilme über mich ergehen lassen und wenn der Beitrag länger als 10 Minuten ist, werden noch mehr Werbefilme abgespult; eine totale Zumutung. Nun habe ich das AddON uBlock Origin installiert und die Filter aktiviert und aktualisiert. So angenehm, keine blöden Werbefilme und keine Anfragen über die zu setzenden Cookies mehr. Für optimales funktionieren muss er noch perfekt konfiguriert werden.

Privacy Badger, den Tracking Blocker.

Decentraleyes dazu installieren erhöht Anonymität und Sicherheit im Internet.

Auch den Smart Referer kann ich empfehlen.

Wer ab und zu ein Video auf seinen PC downloaden möchte, installiert das AddON Video Downloadhelper mit den gelb-blau-roten Punkten, sehr praktisch. Ich weiss aber nicht wie viele Daten dieser Downloadhelper auf meinem PC ausspioniert, man muss ihm viele Rechte einräumen, was ich nicht so gerne mache.

Für Sicherheits-Fanatiker gibt es dann noch einen gehärteten Firefox Spezialbrowser. Es handelt sich um den TorBrowser, viel sicherer aber langsamer als ein Standard Firefox. Mit dem Tor können wir uns quasi anonymisiert (aber nicht zu 100%) im Internet bewegen.

Um den Chrome Browser mache ich einen grossen Bogen, diese Datenkrake wurde von Google entwickelt und gefördert, da kann ich genau so gut nackt einkaufen gehen.

Interessant und auch sicherer soll der Brave Browser sein.

Den Vivaldi Browser mit Email Programm (ehemals Opera aus Schweden) muss ich noch genauer anschauen. Er ist grafisch sehr schön gestaltet, mit unglaublich vielen Einstellmöglichkeiten, etwas für Freaks die gerne rumschrauben.

Der Opera Browser bietet sogar ein Gratis VPN um unsere Identität im Internet zu verschleiern.

Suchmaschinen

Wer sich einen neuen Browser installiert, bei dem ist dann die Google Suchmaschine als Standardsuchmaschine aktiviert. Mein erster Schritt ist dann, sofort eine andere Suchmaschine als Standardsuchmaschine einzustellen.

Wer sich gern völlig nackt in der Öffentlichkeit präsentieren will, benutzt dafür Google. Auch Yahoo und Bing von Microsoft und viele andere versuchen möglichst alle unsere geheimen Vorlieben und Interessen zu erfahren.

Um den Fängen der amerikanischen Datenkraken zu entkommen, gibt es wenigstens bei den Suchmaschinen einige Alternativen.

Sehr gut finde ich die Metacrawler, die 8-20 verschiedene Suchmaschinen für sich selber arbeiten lassen, die Herkunft des Suchenden wird dabei verschleiert und anonymisiert.

Ich benutze Metager aus Deutschland (Uni Hannover) schon seit vielen Jahren, mehr Infos https://metager.de/ und Infos auch hier https://www.metasuchmaschine.org/

Auch sehr gut ist Qwant und die soziale Lilo mit Wohltätigkeitsfunktion. Beide aus unserem Nachbarland Frankreich, ursprünglich nur in französischer Sprache, heute auch in Deutsch zu bedienen. Ich empfehle Lilo als Alternative zumindest zu testen, hat mich sehr überzeugt.

Thunderbird

Wer mehr als eine Mail-Adresse sein eigen nennt, fährt mit Thunderbird sehr gut. Thunderbird lässt sich auch sehr gut mittels AddOns (kleinen Zusatzprogrammen) für seine Bedürfnisse aufrüsten und einstellen. Ich installiere die Wörterbücher Deutsch und Englisch, die dann helfen allfällige Rechtschreibfehler einfach und effektiv zu korrigieren.

Mit Web-Translate 4.3 kann man jeden Text einfach in über 31 Sprachen übersetzen, ich würde dann als Übersetzungsprogramm DeepL auswählen, muss ja nicht immer alles Google fressen lassen. Gemäss Info des Entwicklers wird dieses AddOn nicht mehr weiter entwickelt und gepflegt, was sehr schade ist.

Thunderbird benutze ich seit 2003, und bin immer gut und sicher damit gefahren.

Bei Firefox und Thunderbird wechsle ich die Profile, nach einer neuen Installation eines Linux-OS, einfach im Profilordner aus, und schon verfüge ich über die gewohnte Arbeitsumgebung, mit allen Lesezeichen und AddOns und kann damit sofort arbeiten.

Mehr zu Linux

Sehr gute Infos über Linux auf Englisch und Deutsch unter https://linux-bibel.at/index.php/tipps-zur-linux-bibel/
Auf Deutsch gibt Robert Goedl aus Graz viele Tipps und bietet auch ein Forum an.

Viele Videos in deutscher Sprache über alle Linux relevanten Themen gibt es unter https://www.youtube.com/@LinuxGuides/videos

Eine Übersicht der angebotenen Linux Distributionen in Englisch bietet http://distrowatch.org/ oder auch https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Linux-Distributionen

Nachtrag (4.10.): Die Tests

Auf seinem Telegram-Kanal hat der Autor ausführlichere Ergebnisse seiner Linux-Tests veröffentlicht, bisher Mint, Manjaro und SUSE.

Ergänzende Hinweise zum Umstieg

Wolfgang Klein schreibt (Auszug):

„Leider geht seit einiger Zeit ein böser Geist um: „Secure Boot“ bzw „Unified Extensible Firmware Interface“, kurz UEFI. Das ist grob gesagt eine neuere Version des BIOS, also das rudimetäre System, das loslegt, wenn der Rechner eingeschaltet wird, die Hardware überprüft und dann das eigentliche Betriebssystem (Windows, Linux, MacOS, o.a.) von der Festplatte startet. Dieses in vielen modernen Rechner installierte UEFI soll sicherstellen, daß nur „zertifizierte“ Betriebssysteme auf dem Gerät gestartet werden können, um die Sicherheit der auf dem Gerät gespeicherten Daten zu gewährleisten. Und jetzt raten Sie mal, welcher Konzern für die Zerrtifizierung von Betriebssystemen zuständig ist, und welches Betriebssystem dadurch immer wieder Probleme mit dieser Zertifizierung bekommt? 😉

Es kann also gut sein, daß das Installationsmedium, mit dem Linux installiert werden soll, meist ein USB-Stick, auf dem Zielgerät nicht sofort starten kann. Das ist aber kein Grund, die Flinte ins Korn zu werfen, denn meistens kann diese Sperre deaktiviert werden. Dazu, und auch zur Installation, sollten sich Nicht-Computer-Fachleute dann etwas Hilfe holen.

Was jedoch sehr, sehr wichtig ist: Linux ist nicht Windows! Diese simple Tatsache muss jede(r) Umsteigewillige immer wieder bedenken! Es ist nicht so, als ob man von einem Auto in ein Auto einer anderen Marke umsteigt, lediglich ein anderes Interieur und einige Schalter an anderer Stelle vorfindet. Nein: der Umstíeg von Windows auf Linux ist eher wie ein Umstieg von einem Auto auf ein Motorrad!

Was will ich damit sagen? Auto und Motorrad sind beides Fahrzeuge, beide bringen einen von A nach B und erfüllen somit ihren Zweck. Aber Auto und Motorrad beruhen auf völlig verschiedenen physikalischen Gesetzen und beide haben eine völlig andere Fahrdynamik, und man kann nicht einfach für ein Auto gedachtes Zubehör an einem Motorrad anbringen.

Auf Linux übertragen heißt das: man kann nicht einfach ein Windows-Programm kaufen und dann auf Linux installieren wollen, z.B. das neueste Ballerspiel, Photoshop, oder eine Spezial-Software, die in der Buchhaltung benötigt wird. Zwar gibt es Möglichkeiten, Windows-Programme unter Linux zum Laufen zu kriegen, aber das könnte frischgebackene Umsteiger vielleicht überfordern, denn dazu ist etwas mehr Wissen erforderlich.

Ich sage dies nicht, um Leute von einem Umstieg abzuhalten! Ganz im Gegenteil: ich möchte jede(n) ermutigen, es zumindest zu versuchen! Aber diese Unterschiede sind etwas, daß beim Umstieg im Hinterkopf behalten werden muss. Triviale Tätigkeiten wie Textverarbeitung, Tabellelkalkulation, Internet, E-Mail, Bildbearbeitung, Filme abspielen: all das beherrscht Linux schon lange mit Links. Aber man darf eben nicht erwarten, daß Startmenü aufklappen und sofort das Lieblings-Programm aus Windows vorzufinden. Die Frage „Wo ist denn Outlook?“ z.B. sollte unter Linux nie gestellt werden. 😉

Wichtig ist, daß sich Anwender von Windows darüber im Klaren sind, daß Word nur *eine mögliche* Art der Textverarbeitung ist, daß Excel nur *eine mögliche* Art der Tabellenkalkulation ist, und daß Outlook nur *ein mögliches* Programm zum Schreiben von E-Mails ist, und daß es für jede dieser Aufgaben auch andere Programme gibt. Wer das einmal begriffen hat, und bereit ist, mit anders aussehenden Programmen dieselben Aufgaben wie bisher zu erledigen, wird sehr schnell mit einem großen und positiven „Aha!-Erlebnis“ belohnt.“

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