28. 11. 2016 | Wenige Tage, nachdem der Atlantic Council eine Liste mit angeblichen Trojanischen Pferden des Kreml in Deutschland und Europa veröffentlichte, kommt die Washington Post mit einem aufsehenerregenden Beitrag, in dem sie eine schwarze Liste von US-Medien propagiert, die angeblich Teil eines russischen Propagandanetzwerks sind. Die vorgeschlagenen Gegenmaßnahmen im McCarthy-Stil ähneln denen des Atlantic Council. Man kann diesen Vorgang gar nicht wichtig genug nehmen. Denn Facebook und Google werden das als Zensuranleitungen nehmen.
Der Autobahnraub von Allianz und Co. und die Medien (mit Nachtrag 15.11.)
Es ist bemerkenswert, wie unterschiedlich die Einschätzungen der überregionalen Presse sein können. Der Spiegel schreibt aus Hamburg, fernab des Münchener Allianz-Hauptsitzes, von einer schleichenden Autobahnprivatisierung zum Nutzen der Versicherer. Die Süddeutsche Zeitung, die in München verlegt wird, findet es dagegen prima und zeigt doppleplusgute Kreativität bei der Darstellung der Pläne.
Propagandasatz des Tages
Der erste Satz eines Berichts von Spiegel Online zu einem Interview des syrischen Präsidenten Assad lautet: „Während in seinem Land ein blutiger Bürgerkrieg herrscht, gibt der syrische Präsident Assad Interviews.“ Das klingt wie „Während Rom brennt, fiedelt Nero.“ Dabei sind Kriege immer auch Kämpfe um die öffentliche Meinung (der Artikel ist der beste Beweis dafür). In dem Interview sagt Assad den Lesern der New York Times, dass er die USA für den Krieg verantwortlich macht.
Kanada würde auf Investorengerichte verzichten, aber die EU-Kommission nicht
Es gehört hierzulande nicht zum guten Ton, zu berichten, was die Ceta-blockierenden Wallonen sagen und wollen. Deshalb will ich hier wiedergeben, was der wallonische Ministerpräsident Paul Magnette am 24. Oktober im Interview mit der französischen Libération über die Verhandlungsposition der Kanadier und der EU bei Ceta gesagt hat.
„Die Welt“ bewirbt sich um den Preis für die dreisteste pseudo-ökonomische Lesertäuschung des Jahres
Die unerhörte Selbstkrönung der Sahra W. – Anatomie einer Umdeutung
Sahra Wagenknecht nutzt ihre Talkshow-Popularität aus, um sich ohne Rücksicht auf den Zeitplan des Parteivorstands selbst als Spitzenkandidatin der Linken zu nominieren. Gegen diese parteischädigende Egomanie regt sich Widerstand aufrechter Parteifunktionäre. Das erfahren wir beinahe gleichlautend aus allen Medien, von der linken Junge Welt bis zu Spiegel Online. Mit den tatsächlichen Abläufen hat das ganz wenig zu tun. Wie konnten nur fast alle Medien gleichzeitig so versagen? Eine Spurensuche.
Der Spiegel auf dem Weg zum Kampfblatt – Mit Nachtrag zu Sascha Lobo gegen Julian Assange
Mit seiner stark verspäteten und dafür umso tendenziöseren Berichterstattung über den Schwächeanfall von Hilary Clinton auf Spiegel Online zeigt der Spiegel, dass ihm das konsequente Führen seiner politischen Kampagnen inzwischen weit wichtiger ist als halbwegs seriöse Information der Leser.