Ein kritisch-hilfreicher Leser meines Beitrags zum PEI und der Nichtveröffentlichung der SafeVac-2.0-Beobachtungsstudie zur Covid-Impfstoffsicherheit, wies mich auf der Plattform X auf eine aktuellere Seite des PEI zur „Sicherheit von COVID-19-Impfstoffen“ hin, die zuletzt am 8. April 2025 aktualisiert wurde. Dort heißt es unter Sicherheitsstudien:
„Neben der Nebenwirkungsbeobachtung auf Basis eingehender Verdachtsfallmeldungen von Impfkomplikationen – die sogenannte Spontanerfassung von unerwünschten Wirkungen – engagiert sich das Paul-Ehrlich-Institut mit aktiven Pharmakovigilanz-Studien für eine hohe Impfstoffsicherheit.“
Als Beleg gibt es einen Kasten zu SafeVac 2.0, in dem es wie von mir von einer anderen PEI-Seite zitiert heißt, nach Abschluss der Datenerhebung Ende 2023 werde das Institut die Studie auswerten und die Ergebnisse veröffentlichen. Es gibt in dem Kasten noch einen Link zu einem Beitrag von September 2022 zu SafeVac 2.0. In diesem wiederum wird behauptet:
„Alle Meldungen von Nebenwirkungen im zeitlichen Zusammenhang mit einer COVID-19-Impfung, die Geimpfte über die SafeVac-App gemacht haben, wurden in der Nebenwirkungsdatenbank des Paul-Ehrlich-Instituts registriert. Zusammen mit Meldungen aus anderen Meldewegen hat das Paul-Ehrlich-Institut die Daten ausgewertet und im Hinblick auf neue Signale analysiert. Die Ergebnisse hat das Paul-Ehrlich-Institut in seinen periodisch erscheinenden Sicherheitsberichten veröffentlicht.“
In den Sicherheitsberichten konnte ich allerdings keinerlei Hinweis darauf finden. Den Bericht von März 2025, der sich mit der Zeitspanne 27.12.2020 bis 31.12.2024 befasst, habe ich kursorisch gelesen und nach den Stichwort „safe“ bzw. „SafeVac“ durchsucht. SafeVac wird nicht erwähnt. Der Bericht verweist auf einen ausführlicheren Sicherheitsbericht von Juni 2023. Auch darin Fehlanzeige.
Die Meldungen aus SafeVac wurden also offenbar unterschiedslos mit den Spontanmeldungen von Impfnebenwirkungen vermischt. Das wäre so wenig sachgerecht, dass man es schon Vertuschung nennen könnte. Denn SafeVac-Meldungen sind etwas ganz anderes.
Die Anzahl derjenigen, die sich die SafeVac-App geholt und sich unabhängig von schon aufgetretenen Nebenwirkungen angemeldet haben, um ihren künftigen Gesundheitszustand überprüfen zu lassen, darf nicht, wie es bei den Spontanmeldungen geschieht, mit den vielen Millionen Impfungen in Beziehung gesetzt werden, sondern muss mit den rund 700.000 Teilnehmern der SafeVac-Studie in Beziehung gesetzt werden. Wegen der viel geringeren Dunkelziffer von Nichtmeldungen von Nebenwirkungen, wäre die Melderate wahrscheinlich sehr viel höher. Wenn das PEI diese Meldungen tatsächlich – wie behauptet – in die Datenbank mit den Spontanmeldungen hat einfließen lassen, und bei der Auswertungen nicht nach Herkunft der Meldung unterschieden hat, hat es damit die – mutmaßlich hohe – Nebenwirkungsrate aus SafeVac vertuscht.
Im Brandenburger Corona-Untersuchungsausschuss äußerte – wie berichtet -, die Leiterin der Abteilung Sicherheit von biomedizinischen Arzneimitteln und Diagnostika des PEI bis Mitte 2023 im September des gleichen Jahres nahezu Unglaubliches. Danach wurden die Daten aus der SafeVac-App nicht ausgewertet. Das PEI habe so viele Meldungen erhalten, dass die IT-Struktur der App darauf nicht vorbereitet gewesen sei. Außerdem sei man personell überlastet gewesen. Apollo News zitiert Keller mit den Worten: „Es gab Leute, die haben sich nur um Todesfälle gekümmert und Leute, die haben sich nur um Myokarditis gekümmert, wir hatten ja viel mehr Arbeit als zuvor, nur durch diesen Impfstoff. Wir haben aus anderen Abteilungen Hilfe bekommen, weil wir zu wenig Leute für die Bearbeitung der Impfnebenwirkungen hatten.“
Wenn die Dame vom PEI nicht gelogen hat, darf man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit vermuten, dass das PEI nur deshalb kein Sicherheitssignal erkennen konnte, weil es wohlweislich auf die sachgerechte Auswertung von SafeVac verzichtet und die Daten daraus durch Vermischung mit Spontanmeldungen verdünnt hat. Wenn dem so ist, muss das strafrechtliche Konsequenzen für den ein oder anderen Bundesverdienstkreuzträger haben.
Änderungshinweis (13.6.): Ich habe die Anzahl der Teilnehmer an SafeVac 2.0 von „rund 70.000“ auf „rund 700.000“ korrigiert.