Die Federal Reserve muss am heutigen Donnerstag entscheiden, ob sie nach fast sieben Jahren Nullzinspolitik den Leitzins anhebt. Zum Glück hat Fed-Chefin Janet Yellen einen guten Berater in Sachen Finanzstabilität, einen früheren Aktienanalysten von Morgan Stanley, dem allerdings böswillige Neider seine Performance in Sachen Lehman Brother vorhalten.
Wie soll Yellen die globale Finanzstabilität lieber in Gefahr bringen? Indem sie durch fortgesetzte Nullzinspolitik die Vermögensmärkte weiter aufpumpt, oder dadurch, dass sie den Leitzins nach fast sieben Jahren erstmals erhöht und dadurch möglicherweise eine zerstörerischen Kapitalexodus aus den Schwellenländern und den Vermögensmärkten auslöst? Einen äußerst kundigen Berater für solche Fragen der Finanzstabilität hat Yellen in Patrick Pinschmidt, dem Executive Director des Financial Stability Oversight Committee, dem Yellen angehört. Pinschmidt ist ein früherer hochrangiger Aktienanalyst von Morgan Stanley. Seine Meriten hat sich Pinschmidt, wie die Website ZeroHedge ausgegraben hat, unter anderem dadurch verdient, dass er Ende August 2008 in einer Aktienanalyse auf allerlei bilanzielle Schwächen der Investmentbank Lehman Brothers hinwies und in Frage stellte, ob sie Abschreibungen auf illiquide Anlagen mit ihrem Eigenkapital auffangen könne. Er kam dann zu dem Schluss, die Analgeeempfehlung „Übergewichten“ für die Aktien von Lehman aufrecht zu erhalten. 20 Tage später war die Bank pleite.