Die Überwachungs-Horrorfantasien von George Orwell in „1984“ sind nicht nur kalendarisch längst überholt. Jetzt sind Zustände wie in „Staatsfeind Nr. 1“ Oder „Minority Report“ zu sehen, dabei Wirklichkeit zu werden. Die Polizei in Dubai geht künftig mit Google-Datenbrille auf die Jagd nach Verkehrssündern und Verbrechern. einsetzt. Das Gerät, das Fotos und Videos machen kann, wird dazu mit einer von der Polizei entwickelten Software ausgerüstet, die die Bildaufnahmen mit der Verbrecher-Datenbank abgleicht. Sobald ein Verdächtiger erkannt wird, erhält der Polizist, der die Brille trägt, einen Hinweis.
Das ist offenkundig erst der Anfang. Wenn einmal Hundertausende oder gar Millionen solcher Datenbrillen im kommerziellen Einsatz sind, wird es kaum noch möglich sein, seine Wohnung zu verlassen, ohne von Kameras erfasst und per Gesichtserkennungssoftware automatisch erkennungsdienstlich behandelt zu werden. Aber auch ohne Google-Glass fehlt dazu nicht mehr viel. Überall gerät man bereits in das Sichtfeld von privaten oder staatlichen Überwachungskameras. Wenn die zugehörigen Computer mit dem Internet verbunden sind, kann man davon ausgehen, dass die Bilder von interessierter Seite einsehbar sind, wenn sie in der Cloud gespeichert werden sowieso.
Das Bundesland Hessen ist nicht ganz so fortschrittlich und technikaffin wie Dubai, aber auch hier werden die Voraussetzungen geschaffen. Hier gehen die Polizisten mit Kameras auf der Schulter auf Streife. Gesichtserkennungssoftware wird hier allerdings (noch) nicht eingesetzt.