So kann man es auch sehen. Über Wikileaks wird wieder einmal öffentlich, wie uns unsere amerikanischen Alliierten massenhaft, mit allen erdenklichen Mitteln ausspähen und dabei jede Menge ihnen bekannter gefährlicher Sicherheitslücken unserer digitalen Infrastruktur für Kriminelle zugänglich lassen, nur um sie selbst möglichst lange gebrauchen und missbrauchen zu können. Für den Digital-Chefredakteur der FAZ ist das ein Grund, Wikileaks zu verdammen.
Matthias Müller von Blumencron schreibt:
„In atemberaubender Geschwindigkeit hat sich Wikileaks zum größten Digital-Saboteur der westlichen Welt entwickelt. Längst folgt die Organisation nicht mehr klassischem Hacker-Idealismus, sondern einer antiwestlichen Agenda. Gezielt greifen die Aktivisten in demokratische Prozesse ein, sie beeinflussen Wahlen und schwächen die Sicherheitsstruktur. Fast immer richten sich die Aktionen gegen die Vereinigten Staaten und ihre Dienste. An deren digitaler Anti-Terror-Aufklärungsarbeit hängen allerdings die Sicherheitsbehörden der gesamten westlichen Welt, insbesondere auch die Deutschen. (…) Wer ist eigentlich Wikileaks heute? Ein geheimer Arm russischer Propaganda?„
Ich bin beeindruckt. Jetzt fehlt nur noch der Aufruf, dass unsere amerikanischen Freunde zu unserem Schutz eine Datenbank für all unsere Passwörter und die unserer Unternehmen einrichten, und wir ihnen diese Passwörter freiwillig geben, damit wir endlich sicher sind. Der einzige Hinderungsgrund für diese finale Lösung aller Sicherheitsprobleme ist Wikileaks, das dafür verantwortlich ist, dass unsere Daten bei NSA und CIA nicht sicher sind.
P.S. (9.3): Unsere Social-Media-Nutzernamen dürfen wir ja bei Einreise in die USA schon freiwillig nennen und die Heimatschutzbehörde denkt auch darüber nach, uns das bald auch für unsere Passwörter von Facebook und Co. zu erlauben, damit wir die Chance auf eine Einreiseerlaubnis erhöhen können. Der Weg ist nicht mehr weit.
[9.3.17]