Bereit machen zum harten Oster-Lockdown! Der Inzidenzhype wird hochgefahren

15. 03. 2021 | Seriöse Experten und Medizinerverbände sind sich einig, dass es unsinnig ist, Politik und Kommunikation zu Corona auf die Zahl der positiv Getesteten zu stützen, ohne Rücksicht auf die Zahl der Tests und die Zahl der ernsthaft Kranken und Gestorbenen. Doch erfährt man über Tests fast nichts und über letztere kaum etwas. Das würde nämlich nicht zur Vorbereitung eines harten Oster-Lockdowns passen.

Jeden Abend bekommt man in der Tagesschau prominent die (steigende) Anzahl der positiv Getesteten und seit neuerem die Wocheninzidenz prominent serviert. Wie viel getestet wurde, erfährt man so gut wie nie, aber dass die steigenden Fallzahlen nichts mit mehr Tests zu tun haben, dürfen seit Freitag erst das Robert-Koch-Institut (RKI), dann „Experten“ betonen. Offenbar, ohne etwas zu wissen, denn das RKI bekommt seine ohnehin sehr rudimentären Testzahlen erst mit Tagen Verzögerung. Am Mittwoch werden wir erfahren, wie viel letzte Woche PCR-getestet wurde.

Egal, allenthalben ist davon die Rede, dass die zaghaften Öffnungsschritte wegen der steigenden Fallzahlen zu Ostern wieder rückgängig gemacht werden müssen. Schließlich haben die Kanzlerin und die Ministerpräsidenten in ihren letzten undemokratischen Corona-Kungelrunden gegen jede Vernunft die Inzidenz ohne Rücksicht auf die Anzahl der Tests zum Maß aller Dinge gemacht. Und das, obwohl mit der massenhaften Verfügbarkeit von Schnelltests eine deutliche Testvermehrung absehbar ist.

Mit Schnelltests droht die deutsche Corona-Politik vollends in den Wahnsinn abzugleiten

Daten über die Intensivbettenbelegung gibt es in der Tagesschau fast nicht mehr, seit diese stark rückläufig ist, Todeszahlen gibt es selten und praktisch nicht mehr in graphischer Darstellung des Verlaufs.

Das RKI sagt in seinen täglichen Situationsberichten sehr wenig über die Todesfälle in der zeitlichen Entwicklung. Nur die jeweilige Meldung des Vortags wird mitgeteilt. Mit drei Wochen Verzug wird eine lieblose Excel-Tabelle mit den Covid-Todesfällen online gestellt.

Klar, die Entwicklung der Todesfälle hat einen Nachlauf von wohl zwei Wochen hinter der Entwicklung der Infektionen. Aber draufschauen sollte man schon. Von 5.727 in der 52. Woche des letzten Jahres ging die Zahl der Todesfälle an oder mit Covid bis zur 7. Woche 2021 auf 1.832 Fälle zurück. Das ist knapp ein Drittel. Sucht man sich die täglich genannten Todesfälle aus den RKI-Berichten zusammen, so sind diese bis letzte Woche weiter auf etwa 1.500 Fälle gesunken.

Wenn man Angst schüren und einen härteren Lockdown vorbereiten wollte, täte man gut daran, diese Zahlen zu vernachlässigen.

Was man eigentlich haben sollte, wäre die Anzahl derjenigen, die WEGEN Covid, also nicht mit Covid, ins Krankenhaus eingeliefert werden. Man hat sie aber aus unerfindlichen Gründen nicht einmal ohne diese Unterscheidung. Scheint nicht so zu interessieren.

Man hat immerhin die Belegung von Intensivbetten mit Covid-Patienten, wenn auch nicht unterschieden nach solchen die wegen Covid dort sind und denen, die mit Covid dort liegen. Hier bekommt man in den RKI-Situationsberichten immerhin eine grafische Darstellung der zeitlichen Entwicklung. Was sehen wir da?

Wir sehen seit dem Gipfel Anfang des Jahres bei 5.762 einen stetigen Rückgang auf weniger als die Hälfte bei zuletzt 2.775 Menschen mit Covid in intensivmedizinischer Behandlung, wobei in den letzten Tagen der Rückgang weitgehend zum Stillstand gekommen ist. Auch von diesen Zahlen sollte man tunlichst nicht reden, wenn man Angst schüren und einen verschärften Lockdown vorbereiten will.

Seien wir also gespannt auf Mittwoch, wenn die Zahl der gemeldeten Tests veröffentlicht wird.

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