Philipp Amthor schrieb einst auf dem Briefpapier des Deutschen Bundestages an den damaligen Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier eine Lobeshymne auf die KI-Firma Augustus Intelligence. Er bat um politische Unterstützung für das Unternehmen und verschwieg dabei, dass er Aktienoptionen des Unternehmens hielt und sich Reisen zu Treffen mit Augustus-Vertretern nach New York City, Korsika und St. Moritz teuer bezahlen ließ. Das Unternehmen bekam mindestens zwei Audienzen mit dem damaligen Parlamentarischen Staatssekretär des Bundeswirtschaftsministeriums.
Dieser Nachweis einer von Skrupeln gänzlich ungehemmten Bereitschaft zum verdeckten Lobbyismus für die IT-Branche zum eigenen Vorteil hat Amthor offenbar in den Augen der Union bestens für das Amt des Staatssekretärs im Digitalministerium qualifiziert. Diverse weitere Skandale, die der Jungpolitiker in Serie produzierte, konnten angesichts dieser wichtigen Qualifikation sein Comeback als Spitzenkraft der Regierung nicht verhindern.
Um zu verstehen, um wessen Interessen es bei der Digitalen Brieftasche geht, in der Personalausweise, Führerscheine und weitere offiziellen Dokumente digital gespeichert werden sollen, muss man eigentlich nicht mehr wissen, als dass dieser Philipp Amthor die Pläne der Regierung dafür präsentieren durfte. Es geht um die Interessen der großen Digitalkonzerne, und für die US-Geheimdienste, die dank des CLOUD-Act jederzeit auf diese Daten werden zugreifen können.
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