Thierry Breton: Vor Trump war es in Brüssel nicht erlaubt, über ein Ende des Ukraine-Kriegs zu sprechen

11. 11. 2024 | Thierry Breton war bis September geschäftsführender Vizepräsident der EU-Kommission. Im französischen Fernsehen gab er seiner Freude Ausdruck, dass man seit dem Wahlsieg von Trump in Brüsssel über Bedingungen für eine Beendigung des Russland-Ukraine-Kriegs sprechen darf. Vorher sei das nicht erlaubt gewesen.

Der ehemalige Kommissar für Binnenmarkt und Industrie sagte am 7. November, einen Tag nach Bekanntgabe des Siegers der US-Wahl, auf TF1-Info (ab 1h02min, franz.):

„Es ist unglaublich. Gestern fanden die Wahlen statt, und heute sprechen wir über etwas, das wir nicht sehen wollten, das wir uns nicht vorstellen konnten. Es geht um die Bedingungen für die Beendigung des Krieges in der Ukraine. Das war wieder etwas, was wir uns nicht einmal erlaubt haben, zu erwähnen! Auf jeden Fall kann ich Ihnen sagen, dass dies in den europäischen Institutionen wirklich etwas war, worüber wir absolut kein Recht hatten zu sprechen! Und nun ist es da, wir sind da. Trump ist ein Beschleuniger. Wir sind Zeugen einer Beschleunigung.“

Im weiteren Verlauf seiner Unterhaltung mit dem Moderator machte er unmissverständlich klar, dass dieses Sprechverbot von Washington ausging.

Mit anderen Worten sagt er: Unzählige Ukrainer mussten sterben, nicht nur weil Russland die Ukraine überfallen hat, sondern auch, weil die Biden-Regierung keine Beendigung dieses Krieges wollte, und Europa sich dem Willen der US-Regierung beugen musste.

Arnaud Bertrand hat den einschlägigen Videoausschnitt mit englischen Untertiteln auf X.com gepostet.

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