Helfen wir dem MDR, die richtige Balance zwischen Zensur und Qualitätskontrolle zu finden!

19.12 2023 | Der ARD-Sender MDR hat einen Beitrag zu DNA-Verunreinigungen in Impfstoffen ausgestrahlt und wenig später ohne vernünftige Begründung „vorläufig“ aus der Mediathek genommen, bis er überprüft sei. Um dem Sender zu helfen, die richtige Balance zwischen Qualitätskontrolle und Zensur zu finden, bitte ich meine Leserinnen und Leser um Mithilfe.

Der MDR hat die Löschung nicht vernünftig begründet, sondern nur vage von „Fragen und Anregungen“ gesprochen, die den Sender erreicht hätten.

Nicht auszuschließen ist, dass die Fragen und Anregungen aus dem, wie bei allen ARD-Anstalten „staatsfern“ aufgestellten Rundfunkrat des MDR kamen, zum Beispiel von der Ministerin für Inneres und Sport des Landes Sachsen-Anhalt, Dr. Tamara Zieschang, oder dem Staatssekretär für Medien des Freistaats Thüringen, Malte Krückels, oder von Regina Kraushaar, der Präsidentin der Landesdirektion Sachsen, einer Mittelbehörde des sächsischen Innenministeriums.

Mit solchen Leuten kann man es sich als vom Rundfunkbeitrag abhängiger Sender gegebenenfalls nicht verscherzen. Aber ob und was diese „staatsfernen“ Rundfunkräte den MDR-Oberen gegenüber an Fragen und Anregungen geäußert haben, wissen wir nicht.

Gelesen haben wir die interne Kritik der MDR-Kolumne Altpapier an dem Beitrag und den Hinweis des Senders, es habe sich herausgestellt, dass man die Prüfungsmethode der zitierten Wissenschaftlerin nicht kenne. Der Kolumnist zitiert aus der gelöschten Sendung:

„Ob diese Analyse allerdings zutrifft und vor allem, ob die mutmaßliche DNA-Belastung Schaden anrichten kann – diese Fragen konnten wir als Redaktion allerdings nicht abschließend beantworten.“

Darauf antwortet er seinen MDR-Kollegen:

„Okay, Freunde, wenn ihr nicht wisst, ob die Behauptungen, die ihr verbreitet, stichhaltig sind, und wenn ihr nicht wisst, ob sie dann, wenn sie stichhaltig wären, auch relevant wären, dann solltet ihr diese Behauptungen gar nicht erst verbreiten, vor allem nicht, wenn es um Leben und Tod geht.“

Unsichere Informationen, bei denen es um Leben oder Tod geht, also um alles, was mit Corona zu tun hat, soll der Sender also nicht verbreiten.

Allerdings: sicher ist nur der Tod. Was ist unsicher, im Sinne von zu unsicher um es zu verbreiten? Wenn es sich nicht um einen willfährigen Akt der Selbstzensur von der Regierung unbequemen Informationen handeln soll, dann muss sich der Beitrag jenseits dessen bewegen, was der MDR bisher als nicht zu unsicher betrachtet hat, um darüber zu berichten. Ausweislich all dessen, was man an nicht gelöschten Beiträgen im Umfeld von Corona beim MDR findet.

Da findet man zum Beispiel einen Beitrag von Ende 2021 über mögliche Wege zur „Superimmunität“. Darin wird, unter Verweis auf ein Mausexperiment, propagiert, dass eine drastische Senkung der ersten Impfstoffdosis die Immunitätswirkung deutlich erhöhe und auch die Kombination von verschiedenen Impfstoffen die Ergebnisse deutlich verbessere. Einen die Unsicherheit offenlegenden Hinweis wie im aktuellen, gelöschten MDR-Beitrag, dass man nicht wisse, ob die Analyse zutrifft, sucht man vergebens, ebenso eine Altpapier-Kolumne, die den Beitrag kritisiert.

Im November 2021 verkündete der MDR, dass die Corona-Impfung die Spermienqualität nicht verschlechtere, sondern sogar tendenziell verbessere – auf Basis einer Mini-Studie aus den USA mit 45 Probanden und ohne eine nicht-behandelte Kontrollgruppe.

Im Januar 2022 verkündete der MDR ohne erkennbaren Anlass das Gleiche nochmals mit einem inhaltsgleichen, aber durchgängig neu formulierten Beitrag, diesmal aber am Ende mit dem ausdrücklichen Hinweis auf das Fehlen einer Kontrollgruppe und die geringe Anzahl an Probanden, sowie mit einer Überschrift, die als Frage formuliert war, statt der früheren Aussage: „Kein Einfluss auf Sperma“.

Das scheint die überaus pflegliche Art zu sein, wie man beim MDR Beiträge glattzieht, die bei der Verkündung regierungsgenehmer Inhalte Unsicherheit nicht ausreichend berücksichtigt haben. Aber belastbar kann man solche Vergleiche nur ziehen, wenn man mehr Fälle betrachtet.

Ich lade Sie ein, liebe Leser, mir dabei zu helfen, dem MDR zu helfen, die Balance zwischen Qualitätssicherung und Zensur zu finden. Schicken Sie mir Links zu MDR-Beiträgen im Themenfeld-Corona, die zum Zeitpunkt der Publikation erkennbar unsichere Informationen beinhalten, die sich später als falsch oder mindestens fragwürdig herausgestellt haben, gern mit ein zwei Sätzen, wie die unsichere Info lautete.

Falls Sie Infos zu in der Vergangenheit gelöschten MDR-Beiträgen haben oder finden, schicken Sie mir diese gerne auch.

Vielen Dank.

Ich werde auf einer separaten Seite kurz auflisten, was ich bereits habe, um Doppelarbeit möglichst zu vermeiden: https://norberthaering.de/mdr-liste/

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