Wie der Berliner Kurier berichtet, war die zweistündige Performance „Dark Side of the GDR“ (deutsch: „Dunkle Seite der DDR“) der beiden gebürtigen Berlinerinnen Bibiana Malay und Grit Díaz de Arce zuerst Teil des Rahmenprogramms der Mitte Mai in dem Museum eröffneten Ausstellung „Re-Connect. Kunst und Kampf im Bruderland“. Dabei hat sie laut Museumsleitung bei der Eröffnung Zuschauer aufgebracht.
Eine weitere Aufführung, die für 7.6. geplant war, wurde deshalb abgesagt und soll nach einem Gespräch mit den Künstlerinnen nachgeholt werden, „da die Aufführung einzelner Szenen daraus bei der Ausstellungseröffnung Anwesende offenbar verletzt hat“. Auch hätten Personen, die am Ausstellungsprojekt beteiligt sind, ihre Mitarbeit aus diesem Grund abgesagt. „Wir nehmen das ernst und bedauern, dass es aufgrund der Aufführung zu Verletzungen gekommen ist“, teilte das Museum mit.
Welche Tönung die dünnen Häute der „Verletzten“ haben, teilte die Museumsleitung nicht mit. Wegen der Bevölkerungsstruktur in Ostdeutschland darf man vermuten, dass sie überwiegend hell sind.
Bibiana Malay im Gespräch mit MDR Kultur:
„Wir fühlen uns abgelehnt und verstehen nicht, warum wir unsere Geschichte nicht erzählen dürfen. Wir zeigen einfach, wie wir als Kinder damit umgegangen und nicht daran zerbrochen sind, sondern uns immer wieder selbst ermächtigt haben. Deswegen ist es eigentlich eine Ermutigungsgeschichte.“
Aber offenbar muss die Selbstermächtigung dunkelhäutiger Menschen zurückstehen, wenn sie das Weltbild antirassistischer, hellhäutiger Blockwarte vom armen Negerlein stört, das ohne ihre sprachpolizeiliche Wachsamkeit gänzlich hilflos wäre.