Da Precht bisher als Alliierter der Corona-Mahner galt – immerhin veröffentlichte er letztes Jahr ein Buch darüber, dass die Bürger die Pflicht hätten, ihrer Regierung zu folgen -, war das ein schweres Vergehen. Dagegen muss der Spiegel als Sturmgeschütz des Corona-Autoritarismus alles aufbieten, was das Verunglimpfungsarsenal so hergibt.
Das Ergebnis, das Wissenschaftsredakteur Marco Evers unter dem Titel „Wer ist Dr. Wirrkopf und wenn ja, wie viele wirklich“ zustande brachte, ist rekordverdächtig: 19 Schläge unter die Gürtellinie in einem nicht besonders langen Text. In fast jedem Satz, der sich eignete, hat er eine Beleidigung untergebracht.
Bevor ich die lange Liste präsentiere, sei kurz die krasseste von vielen Falschbehauptungen des „Wissenschaftsreporters“ erwähnt: „Die Zulassungsverfahren für die in Rekordzeit entwickelten Impfstoffe wurden nicht abgekürzt oder vereinfacht,“ behauptet er allen Ernstes. Außerdem weiß er, dass Nebenwirkungen von Impfungen „ausschließlich innerhalb von Tagen oder Wochen auftreten können, niemals aber Monate oder Jahre später.“
Nun also die Liste der Beleidigungen. Solche, die bei (hier nicht gegebener) angemessener Dosierung in einem professionellen journalistischen Text verwendbar wären, habe ich eingeklammert.
- Wirrkopf
- (Talkshow-Dauergast)
- intellektuell abgestürzt
- schwadroniert
- auf Querdenker-Niveau
- viele Menschen halten ihn für klug … warum nur?
- (dampfplaudern)
- erzählt gedanklich ungefilterten Unsinn
- (ärgerlich)
- (gefährlich)
- (intellektueller Scheinriese)
- (Quatsch)
- Nähe zum Milieu der Querdenker
- (unwürdig)
- hat Meinung vermutlich (!) anhand Schmalspur-Internetinfos gebildet
- in verschwörerischer Querdenker-Manier
- denkt nicht vor dem Reden
- (Vielsprecher)
- Schwurblertum pur
Damit könnte sich Evers zum Favoriten für den noch auszulobenden Relotius-Preis für Gossen-Journalismus emporgeschrieben haben. Glückwunsch.
P.S.: Ich habe vor kurzem hier zwei kritische Beiträge zu Precht publiziert. Wer mag, darf die Beleidigungen zählen. Aber da ich mich mit meinem Blog im Bereich des Schmalspur-Internetjournalismus bewege, wäre der Vergleich wohl nicht fair.
P.P.S. (3.11): Ein aktueller Beitrag im British Medical Journal zum Schmu, der in der Pfizer-Impfstoffstudie betrieben wurde und die Aufsichtsbehörde FDA nicht sehr interessierte, zeigt, was von der Behauptung zu halten ist, das Zulassungsverfahren sei weder abgekürzt, noch vereinfacht worden.
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