In seinem Jahresgutachten 214/15, Kapitel 7, übernahm der Sachverständigenrat die These des arbeitgeberfinanzierten Instituts der deutschen Wirtschaft, wonach die Diskussion über die zunehmende Ungleichheit in Deutschland vor allem auf einem Wahrnehmungsproblem beruhe, weil die Menschen die Ungleichheit viel größer einschätzen als sie ist. Handelsblatt-Redakteur Norbert Häring hatte in einer Bitte um Stellungnahme darauf hingewiesen, dass für den normalen Leser die Autorenschaft der These nicht erkennbar wird und die Weisen gefragt:
Achim Truger: Replik zur Stellungnahme des Sachverständigenrats
Es ist gut, dass der Sachverständigenrat (SVR) nach Intervention des Handelsblatts in seiner Stellungnahme vom 29.11.2014 auf unsere Kritik am letztjährigen Jahresgutachten (2013) reagiert hat. Wir hatten diese Kritik ursprünglich bereits im April 2014 in einem IMK Report zur Steuerschätzung geäußert und bekräftigen sie in aktualisierter Form in einem Aufsatz für den Wirtschaftsdienst. Unsere Kritik bestand darin, dass der SVR bei seinen Berechnungen der Mehrbelastungen durch die kalte
EZB-Schattenrat glaubt nicht, dass Staatsanleihekäufe viel Gutes bewirken
Der EZB-Schattenrat, dem 15 hochkarätige Volkswirte aus Finanzinstituten und Hochschulen angehören, hat sich auf seiner letzten Sitzung mit der Frage befasst, ob die weithin erwarteten Staatsanleihekäufe durch die EZB die lahmende Wirtschaft wieder in Schwung bringen werden. Wenige erwarten sich in dieser Hinsicht viel von der Maßnahme. Dass die lahmende Kreditvergabe dadurch in Gang kommt erwartet niemand. Am meisten Hoffnungen ruhen auf dem Übertragungskanal Schwächung des
Wirtschaftsweise weisen Kritik zurück
Das Handelsblatt berichtet in seiner Montagsausgabe auf Seiten 1 und 13 über die Kontroverse um den Sachverständigenrat und Ungereimtheiten in dessen jüngstem Jahresgutachten. Auf handelsblatt.com/sachverstaendigenrat dokumentiert das Handelsblatt die Anfrage des Redakteurs Norbert Häring mit der Auflistung der vermeintlichen Ungereimtheiten und die sehr ausführliche Antwort des Sachverständigenrats. So kann sich jeder selbst ein Bild davon machen, ob
Stimmt es wirklich, lieber Sachverständigenrat, …
… dass es keine beunruhigenden Entwicklungen bei der Vermögensverteilung gibt? Zur Einschätzung der fünf Weisen: „Ausgehend von der Analyse der Einkommens- und Vermögensverteilungen erkennt der Sachverständigenrat aktuell in Deutschland keine beunruhigenden Entwicklungen“, hier als Kontrastprogramm ein Text zu dem, was bei den Reichen so los ist, also bei der Gruppe, die in der Verteilungsanalyse des Sachverständigenrats ausgeklammert bleibt.
Wie die Wirtschaftsweisen tricksen und täuschen: Teil 4 – Leistungsbilanz
Mit fast jeder überprüften Quelle, welche die Wirtschaftsweisen im jüngsten Gutachten zum Beleg ihrer Behauptungen anführen, erhärtet sich der Eindruck, dass „tricksen und täuschen“ milde Ausdrücke sind für das, was die Professoren tun. Allzu oft steht in den zitierten Quellen nicht das Behauptete, manchmal sogar das Gegenteil, etwa wenn behauptet wird, Investitionen im Ausland erhöhten die Investitionen daheim.
Re: Stimmt es wirklich, lieber Wolfgang Münchau, …
Guten Tag Herr Häring, Zum Thema Geldschaffung der Geschäftsbanken haben Sie schon viel geschrieben. Das interessiert mich besonders, da ich in einer Regionalbank arbeite. Aber was passiert eigentlich in Investmentbanken im Rahmen der Emission neuer Anleihen für ein Unternehmen? Wie werden hier die Konten angesprochen, welche Art von Geld fließt in welcher Abfolge von wem zu wem?