Noch steigen die Sterbefälle an und mit Covid nicht

25. 03. 2021 | Ich weiß, sie haben Nachlauf. Aber weil die Tagesschau lieber jeden Tag sehr prominent die Anzahl der positiven PCR-Tests berichtet, in zwei Varianten, aber ohne Anzahl der Tests, anstatt relevante weitere Zahlen, mach ich es halt. An den 7 Tagen bis heute, Donnerstag, wurden nach meiner Addition 1.280 Fälle gemeldet, 22 weniger als in den 7 Tagen zuvor.

Quelle sind Daten von ntv.de auf Basis der RKI-Tagesberichte. Durch Nachmeldungen kann dieser Rückgang noch verschwinden. Das RKI schreibt am 18.3. zur Zeitverzögerung der Todesfälle:

„Zeit von Symptombeginn bis zum Tod In einer multinationalen Fallserie wird die mittlere Dauer (Median) von Symptombeginn bis zum Tod mit 18 Tagen (173) und in einer Übersichtsarbeit mit 16 Tagen angeben (174). Während der ersten COVID-19-Welle in Deutschland betrug diese Zeitspanne im Mittel (Median) 11 Tage (166).“

Wir sollten also von eineinhalb bis zweieinhalb Wochen Nachlauf der Todesfälle gegenüber Symptombeginn bei Erkrankten rechnen. Bei einigen unsymptomatisch Getesteten könnten noch wenige Tage dazukommen, sodass man drei Woche als Obergrenze des Nachlaufs ansehen darf.

Laut der Grafik der gemeldeten Fälle im RKI-Bericht von Donnerstag 25.3. lag der Tiefpunkt um den 15.2. Steiler wurde der Anstieg ab dem 1.3. Ersteres Datum ist fünfeinhalb Wochen her, letzteres dreieinhalb Wochen. Wenn das, was wir derzeit erleben, mehr wäre als eine PCR-Test-Hysterie, müssten wir allerspätestens ab jetzt einen deutlichen Anstieg der Sterbefälle an und mit Covid-19 sehen, eigentlich sollte er schon sichtbar sein.

Tagesschau-Nichtmeldung vor der Lockdown-Verschärfung: Sterbefälle an oder mit Covid liegen bei einem Fünftel des Wertes von Mitte Januar, Intensivpatienten bei der Hälfte

Änderungshinweis (26.3., 6:45 Uhr): Beitrag um die Absätze nach dem Umbruch erweitert. Was heute im wöchentlichen Sterbefallmonitoring des RKI zu lesen sein wird, wird nachgereicht.

RKI-Sterblichkeitsmonitoring

Das RKI lässt in seinem Freitags-Bericht wissen, dass die gesamten Todesfallzahlen (nicht nur Covid) zuletzt um mehr als 10 Prozent unter der durchschnittlichen Sterblichkeit der Vorjahre lag:

„In der Kalenderwoche 10 (08.03.2021-14.03.2021) starben 18.906 Personen (+456 zur KW 09) (s.
Abbildung 9). Die Anzahl der Sterbefälle in KW 10 liegt damit unter dem Niveau des Durchschnitts im Vergleichszeitraum 2017-2020 (Mittelwert = 21.497). In der Vorwoche lagen die Sterbefallzahlen bereits unter dem Vorjahresdurchschnitt“

Das passt nur sehr begrenzt zu einer schrecklichen Pandemie, die verlangt, das ganze öffentliche Leben herunterzufahren und dabei riesige Kosten und Schäden für die Menschen in Kauf zu nehmen.

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