Die meisten Fachgutachter der US-Medizinzeitschriften bekommen Geld von der Pharmabranche

8. 11. 2024 | Laut einer Untersuchung des Journal of the American Medical Association (Jama), ist es die Regel, dass externe Gutachter, die entscheidend dafür sind, welche Fachaufsätze zur Veröffentlichung angenommen werden, direkt oder indirekt Geld von Pharmafirmen bekommen. Dieser Interessenkonflikt dürfte dazu führen, dass Beiträge mit positiven Ergebnissen bezüglich der Wirksamkeit und Sicherheit von Medikamenten oder Impfstoffen großer Pharmafirmen eher veröffentlicht werden als solche mit negativen Ergebnissen.

Jama berichtet, dass die meisten Zeitschriften zwar die Offenlegung von Interessenkonflikten der Autoren verlangen, aber nur wenige das auch bei externen Gutachtern, die die Aufsätze bewerten, ausdrücklich vorschreiben. Laut einem Bericht von Infosperber über den kostenpflichtigen Jama-Aufsatz erhielten 60 Prozent von rund 2.000 Gutachtern der wichtigsten medizinischen Fachzeitschriften Geld von der Pharmabranche, entweder direkt oder indirekt über die Institutionen, für die sie arbeiteten. In den drei Jahren 2020 bis 2022 flossen durchschnittlich pro Gutachter 545.000 US-Dollar aus der Pharmabranche, also gut 180.000 Dollar pro Jahr.

Insgesamt beliefen sich die direkten Zahlungen an die Gutachter in den drei Jahren auf 64 Millionen Dollar. Hinzu kam eine Milliarde Dollar in Form von Zahlungen an die Institutionen, für die die Gutachter arbeiten. Das Geld floss vor allem für Beratung, Vorträge, Forschungssponsoring, Lizenzgebühren und Reisespesen.

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