Markus Barth, Athen. Die griechische Zeitung Ta Nea meldet, US-Finanzminister Jack Lew habe Ministerpräsident Alexis Tsipras am vergangenen Freitag in einem Telefongespräch versichert, dass von amerikanischer Seite die nötigen Initiativen ergriffen würden, den Stillstand in den Brüsseler Verhandlungen zu überwinden.
Um bei der Erzielung eines Resultats zu helfen habe Lew seine Bereitschaft erklärt, das Thema auch beim morgen beginnenden G7-Gipfeltreffen in Deutschland auf die Tagesordnung zu setzen. Nach Informationen der Zeitung habe sich Lew von der Notwendigkeit überzeugt gezeigt, die Verhandlungen voran zu bringen um zu einer Übereinkunft zu kommen. Lew habe sich verpflichtet, sich dabei zu Gunsten Griechenlands einzusetzen, sowohl bei seinem deutschen Amts-Kollegen Schäuble als auch bei EZB-Chef Mario Draghi, Angela Merkel und IWF-Chefin Christine Langarde.
In einem zweiten Anruf habe der für Europa zuständige Assistent im US Treasury Department Daleep Singh versichert, dass Washington tun werde was es könne, damit der IWF ein dringend erforderliches Abkommen nicht blockieren werde. Die US-Funktionäre hätten der griechischen Regierung versichert, dass, im Gegensatz zu dem was publiziert werde, der IWF den Aussichten auf eine Einigung nicht feindlich gesinnt sei. Ganz im Gegenteil, die IWF- Direktorin Christine Langarde sei willens alles in ihrer Macht stehende zu tun um zu einem positiven Ergebnis zu kommen.
Die beiden Telefongespräche -nicht aber ihr Inhalt – wurden inzwischen von offizieller amerikanischer und griechischer Seite bestätigt. Wenn der beschriebene Ablauf der Wirklichkeit entspräche wäre das jedenfalls eine gute Erklärung für den von Tsipras und Varoufakis in den letzten Tagen gezeigten demonstrativen Optimismus.