In einem Beitrag zu Mario Draghi und der Group of Thirty hatte ich jüngst thematisiert, dass der EZB-Chef dazu beiträgt, einer Wunschliste von Bankern an die Aufseher einen offiziellen Anstrich zu geben. Nun habe ich weitere verstörende Details herausgefunden.
Wie ich hier (auf Englisch) ausführlich berichte, gab es in der Vergangenheit in den Berichten der Group of Thirty, einer gemischten Gruppe aus Top-Bankern und Notenbankern, der Draghi angehört, Sätze, die feststellten, dass die Empfehlungen darin nur den jeweiligen Arbeitsgruppen zuzureichnen seien, nicht den übrigen Mitgliedern der G30, wie Draghi. Auf sie berief sich der Ombudsman der EU, als er Anfang 2013 auf eine Beschwerde hin feststellte, es sei hinreichend klar, dass Draghi sich nicht unbedingt hinter solche Empfehlungen stelle.
1. Aus den seither veröffentlichten Berichten der G30 wurden diese Hinweise entfernt.
2. Eine Presseschau zeigt, dass die internationalen Medien so berichten, als stünden die gesamten G30 (einschließlich Draghi und anderer Amtsträger) hinter den Empfehlungen.
3. Ein Führungsmitglied der Bankaufsichts-Arms der EZB, Julie Dickson, hat als Beobachterin an einer Arbeitsgruppe der G30 teilgenommen, die Empfehlungen an die Bankaufseher erarbeitete. Dabei steuerte sie „Intellekt und Erfahrung bei“, wie es in dem Bericht heißt.
Aus meiner Sicht ist das eine unhaltbare Vermengung der Interessen von Aufsehern und Beaufsichtigten.
Why Mario Draghi will not be able to stay in the Group of Thirty