Die Geldpolitik der EZB ist nicht locker, sie ist restriktiv

1. 04. 2014 | Am Donnerstag ist es wieder soweit. Der Rat der Europäischen Zentralbank berät in Frankfurt darüber, was er tun könnte, um zu verhindern, dass die Inflationsrate immer weiter absinkt und womöglich noch für den Euro-Raum insgesamt negativ wird, nicht wie bisher nur für einzelne Staaten. Wieder wird EZB-Chef Draghi versichern, man werde die expansive, also die Konjunktur stützende Geldpolitik noch lange so beibehalten oder noch lockern.

Das Problem nur: Die Geldpolitik der EZB ist alles andere, nur nicht expansiv oder locker. Das sieht man nicht nur im Vergleich zu anderen Notenbanken wie der Federal Reserve der USA oder der Bank von England. Es gilt auch, wenn man die Zinsentwicklung im  Euro-Raum für sich betrachtet, wie man im Handelsblatt lesen kann.

Wenn man die Bilanz der EZB anschaut, wird es ganz duster für Draghis Behauptung. Die EZB-Bilanz ist in den letzten rund 20 Monaten um rund 1000 Milliarden Euro oder ein Drittel geschrumpft. Expansion sieht anders aus.

Auch Draghis gewohnheitsmäßiges Abwiegeln hinsichtlich der Deflationsgefahr ist nicht überzeugend. Seine Erklärungen was Deflation sei und warum sie ein Problem darstelle, lenkt von den wahren Problemen ab. Siehe mein Beitrag zur Deflationsgefahr

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