17. 10. 2015 | Berufsschullehrerin (anonymisiert): Die von Ihnen in „Eine Flüchtlingspolitik, die die Schwächsten gegen die Schwachen ausspielt, treibt diese zu rechten Parteien“ verwendeten Worte hörte ich beinahe wörtlich von meinen Einzelhandels-Berufsschülern angesichts der Flüchtlingsproblematik. „Was wird aus uns?“ und „Wer kümmert sich um uns?“ sind die einhelligen Sorgen.
Ich hörte Gespräche unter Schülern, dass man demnächst NPD wählen wolle, weil man sich durch die etablierten Parteien nicht vertreten fühlt.
Die Schule befindet sich nicht in Sachsen, Meck-Pomm oder Thüringen, sondern in Baden-Württemberg im Speckgürtel von Stuttgart!
Ich sehe, dass die jungen Menschen keine schlechten Menschen sind, sie sich interessiert und kooperativ verhalten, Jugendliche mit Migrationshintergrund sind selbstverständlich integriert. Wer ihnen mit Moralparolen kommt oder sie als rechte Dumpfbacken ausgrenzt, verliert sie tatsächlich an die Rechten. Und unsere verlogene Politik schaut gerne zu, wenn sich die Verteilungskämpfe am unteren Rand abspielen und nach dem Superreichtum nicht gefragt wird.