Es ist nicht gut gelaufen für die Impfpropagandisten, die es nicht ertragen können, dass es noch ein paar Menschen gibt, die das Covid-Impfangebot noch nicht angenommen haben. Der Fußballer Joshua Kimmich wurde durch den Boulevard gezerrt, weil er sich erdreistet hat, sich (noch) nicht gegen Corona impfen zu lassen. Er kroch jedoch nicht zu Kreuze. Nach einem furiosen Sieg der Bayern stellte er sich am Samstag einem inquisitorischen Interviewer und berichtete ganz ruhig und sachlich von seiner noch nicht ausgeräumten Sorge wegen möglicher Spätfolgen der Covid-Impfung, über die man wegen fehlender Langzeitstudien kaum etwas wisse.
Schadensbegrenzung war angesagt. Den Chef des Paul-Ehrlich-Instituts, Klaus Cichutek, hatte man schon vorher für das ZDF genötigt, die Lügen zu verbreiten, Spätfolgen von Impfungen gebe es generell nicht und könne es bei den neuartigen Covid-Impfungen auch nicht geben.
Wofür der Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts Ruf und Ehre aufs Spiel setzt – mit Nachtrag
Nun also der Chef der Gesellschaft für Immunologie, der es auch besser wissen muss. Er formuliert in einem über die Nachrichtenagentur dpa weit verbreiteten Interview noch unbedingter und damit noch leichter nachweisbar falsch als Cichutek. Nebenwirkungen träten bei Impfungen immer nur innerhalb von Wochen auf, denn:
„Danach ist die Immunreaktion abgeschlossen und der Impfstoff ist aus dem Körper verschwunden. Was offensichtlich viele Menschen unter Langzeitfolgen verstehen, nämlich dass ich heute geimpft werde und nächstes Jahr eine Nebenwirkung auftritt, das gibt es nicht, hat es noch nie gegeben und wird auch bei der Covid-19 Impfung nicht auftreten.“
Dass das gelogen ist, habe ich im oben verlinkten Beitrag zu Cichutek an Beispielen von Impfungen mit Spätfolgen gezeigt. Watzl kann unmöglich wissen, ob Covid-Impfstoffe zu einer späten unerwünschten Immunreaktion führen werden.
Betroffene Impfstoffe waren solche gegen:
Kronzeugen für hetzende Medien
Wie perfide die Hetze gegen nicht gegen Corona geimpfte Menschen in manchen Medien mit Hilfe solcher ehrloser Wissenschaftler wie Cichutek und Watzl von nicht minder ehrlosen Journalisten betrieben wird, zeigt beispielhaft ein Kommentar auf ntv.de. Der beginnt mit:
„Jeder Mensch sollte über seinen eigenen Körper selbst bestimmen dürfen. Das Persönlichkeitsrecht sowie das Recht auf die Integrität von Leib und Leben sind hohe Rechtsgüter. Das ist klar, das darf nicht angetastet werden.“
Und dann macht er einen ganzen langen Kommentar lang nichts anderes als Kimmich dieses Recht mit allen möglichen Argumenten abzusprechen. Unwissenschaftliche Falschbehauptungen wie die von Cichutek und Watzl spielen dabei natürlich eine prominente Rolle. Und jede Menge Unsinnsargumente. Selbst dass sein Trainer Nagelsmann trotz doppelter Impfung an Corona erkrankt ist – wie viele andere – wird irgendwie noch zu einem Argument für die soziale Impfpflicht Kimmichs gemacht.
Stiko-Chef Mertens gegen Kimmich (und gegen Watzl)
Nachtrag (25.10): Am 25.10. wurde per dpa auch noch der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, aufgeboten, um Kimmich zu kontern. In der Wissenschaft sei man sich einig, dass spät auftretende Nebenwirkungen nach einer Impfung „nicht vorkommen, beziehungsweise eine extrem seltene Rarität bei einzelnen Impfstoffen“ gewesen seien, darf er sagen. Mit seinem Nachsatz von der extrem seltenen Realität widerspricht er dem Chef der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, der gesagt hatte: „… das gibt es nicht, hat es noch nie gegeben und wird auch bei der Covid-19 Impfung nicht auftreten.“
Aber auch Mertens Behauptung ist falsch. Die Spätfolge „besonders schweres Dengue-Fieber“ bei einem Impfstoff gegen Dengue-Fieber trat häufig auf, die Spätfolge Narkolepsie bei einem Impfstoff gegen die Schweinegrippe trat nicht „extrem selten“ auf. Das tödliche Blutschwitzen bei Kälbern von Kühen, die mit einem Pfizer-Impfstoff gegen eine virale Durchfallerkrankung geimpft worden waren, trat häufig auf . Nur der Aussageteil „bei einzelnen Impfstoffen“ stimmt. Zumindest ist es nur bei einigen wenigen bekannt.
Hinterhältig ist die (z.B. im ntv-Bericht) zur Dachzeile erhobene Aussage von Mertens, Kimmich sei „sicher ein Fachmann im Fußball“, aber eben nicht in Sachen Impfen. Gerade so, als hätte sich Kimmich als Corona-Impfexperte an die Öffentlichkeit begeben. Dabei ist das genaue Gegenteil der Fall. Kimmich wurde von „investigativen“ Boulevard-Reportern mit seiner privaten Nichtimpfentscheidung an die Öffentlichkeit gezerrt und öffentlich dafür abgeurteilt, sowie nach dem nächsten Bayern-Spiel zu einem inquisitorischen Interview genötigt, bei dem er sich rechtfertigen sollte. Das hat er zu gut gemacht und wird nun dafür als (unwissender) Fußballspieler, der bei seinem Fach bleiben sollte, herabgesetzt.
Carsten Watzl rechtfertigt sich
Nachtrag 25.10.: Spät am 24.10. schrieb Carsten Watzl eine Folge von Tweets (Thread) auf Twitter, in dem er seine steilen Behauptungen („gab es nie, wird es nie geben“) gegen Einwände zu rechtfertigen und zu unterfüttern suchte. Er äußert sich dabei zu zwei der von mir angeführten Gegenbeispiele:
„Beispiel Narkolepsie nach Impfung gegen Schweinegrippe.
Auch hier traten die Nebenwirkungen innerhalb weniger Wochen nach der Impfung auf! Es hat aber länger gedauert, bis man das einem der Grippeimpfstoffe zugeordnet hatte. https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0033536
Er reproduziert aus der verlinkten Studie eine Grafik und setzt darüber die Überschrift: Im Durchschnitt 42 Tage von der Impfung bis zu Symptomen. Hier wählt er die für ihn günstigste Variante für die Definition des Auftretens der Nebenwirkungen. Die ungünstigste wären die ca. 370 Tage, die zwischen Impfung und Diagnose im häufigsten Fall vergingen. Was ist nun für derzeitige Skeptiker wie Kimmich relevanter? Der Zeitpunkt an den sich die Eltern der betroffenen Teenager nachträglich erinnern, wann es mit den Symptomen losging? Oder der Zeitpunkt, zu dem die Krankheit diagnostiziert wurde und damit erst öffentlichkeitswirksam werden konnte? Ich würde denken, eher letzteres.
Hinzu kommt: Die Studienautoren (das soll keine Kritik sein), beendeten die Erfassung im August 2010, als die schwedischen Behörden die Öffentlichkeit über die Narkolepsie-Nebenwirkung informierten. Die Impfungen begannen im Oktober 2009. Das heißt, auftretende Nebenwirkungen wurden nur maximal zehn Monate verfolgt. In diesen zehn Monaten, oder je nach Impftermin weniger, war den Betroffenen nicht bekannt, dass es diese Nebenwirkung gab. Leichtere Fälle von Narkolepsie sind schwer zu erkennen, wenn man nicht gewarnt ist, weil übermäßige Müdigkeit bei Teenagern häufig auftritt und in Grenzen als normal gilt.
„Beispiel Dengue Impfung. Hier haben sich krankheitsverstärkende Antikörper erst nach 3 Jahren gezeigt? NEIN! Diese sind direkt nach der Impfung aufgetreten, es hat nur 3 Jahre gedauert, bis man den Zusammenhang hergestellt hatte.“
Das ist irreführend. Klar sind die Antikörper direkt nach der Impfung aufgetreten. Das ist ja die Wirkung der Impfung. Aber die Nebenwirkung in Form einer Krankheitsverstärkung ist erst aufgetreten, wenn die Geimpften, die die Krankheit vorher noch nicht gehabt hatten, sich nach der Impfung mit der Krankheit ansteckten. Das konnte bald sein, aber auch erst Jahre später. Der Kritiker, auf den Watzel antwortet, hatte von der Möglichkeit gesprochen, dass sich der Effekt der krankheitsverstärkenden Antikörper erst später zeigt, nicht davon, dass sich die Antikörper erst später bilden. Peinlich, wenn ein Immunologie-Professor zu solchen Tricks greifen muss, um seine völlig überzogenen, wissenschaftlich nicht haltbaren Aussagen zu rechtfertigen.
Paul-Ehrlich-Institut streicht Todesfälle nach Impfung
Nachtrag 25.10.: Passend zur Beteiligung des Chefs des PEI an der irreführenden Propaganda zur Impfstoffsicherheit hat das PEI in seinen Sicherheitsberichten den Gliederungspunkt „4.6. Todesfälle nach Impfung gegen Covid-19“ entfernt. Bis zum 13. Sicherheitsbericht von August gab es ihn noch, im 14. Sicherheitsbericht vom 20.09. ist er ersatzlos gestrichen. Außerdem wurden die Informationen zu den Todesfällen nach Impfung im Sicherheitsbericht gut versteckt. Darauf hat transparenztest.de aufmerksam gemacht.
Wie das zu folgender Erkenntnis und Selbstverpflichtung des PEI passt, ist ein Geheimnis der Behörde und ihres Chefs:
„Eine offene Kommunikation auch möglicher Risiken ist eine Voraussetzung für eine hohe Impfakzeptanz in der Bevölkerung. Der Nutzen der COVID-19-Impfung für die Gesundheit Einzelner und der Bevölkerung sowie ihr Effekt im Kampf gegen die Pandemie hängt wesentlich vom Vertrauen in die Impfung ab. Um dem Rechnung zu tragen, informiert das Paul-Ehrlich-Institut über alle in Deutschland gemeldeten Verdachtsfälle von Nebenwirkungen oder Impfkomplikationen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gegen COVID-19 kontinuierlich in Sicherheitsberichten.“
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