Am 7. Februar kündigte Moderatorin Deborah Roberts in der Sendung Good Morning America des Senders ABC an, für mindestens zwei Wochen von ihrem Smartphone auf ein einfaches Mobiltelefon (Flip Phone) umzusteigen. Am 1. März berichtete sie in der Show von ihren Erfahrungen. Sie scheint es nicht allzu sehr genossen zu haben, vor allem weil man in New York inzwischen viel leichter mit Uber unterwegs ist als mit dem Taxi und weil sie die Bequemlichkeit von Apple Pay vermisste. Außerdem brachte Good Morning America in der Sendung Tipps von einer Expertin, wie Eltern ihre Kinder von den Bildschirmen wegbekommen können, damit diese besser schlafen, eine bessere Körperhaltung bewahren, weniger nervös sind und mehr Kontakt zu Eltern und Geschwistern aufbauen.
Der britische Telegraph berichtete am 5. Februar groß über den „Trend diesseits und jenseits des Atlantiks“. Hier ein (übersetzter) Auszug:
„Die Idee des Flip-Phone-Februars besteht nicht darin, einfach einen Monat lang ohne Telefon auszukommen. Zu viel in der modernen Welt hängt nicht nur davon ab, dass man mit anderen Menschen kommuniziert, sondern auch davon, dass man Zugang zum Internet hat. Die Herausforderung besteht vielmehr darin, die Abhängigkeit von Ihrem Smartphone zu verringern, indem Sie entweder die Apps und Funktionen Ihres aktuellen Telefons drastisch einschränken oder noch einen Schritt weiter gehen und Ihr Smartphone gegen ein „Dumbphone“ eintauschen – ein zunehmend in Mode kommendes Telefon im Retro-Stil mit nur grundlegenden Anwendungen und einer Telefontastatur. Mit der zunehmenden Abkehr von der Smartphone-Sucht gibt es inzwischen Dutzende solcher Telefone auf dem Markt. Viele sind Klapphandys. Die meisten sind viel billiger als moderne Smartphones. Und jedes wird mit dem Versprechen geliefert, dass man, wenn man es in die Kneipe mitnimmt, von allen um einen herum darauf angesprochen wird.“
Der Artikel empfiehlt, zuerst nachzuschauen, welche Apps die meiste Zeit stehlen und diese zuerst zu löschen, dann die E-Mail-Synchronisation zu beenden. Es gibt Hinweise auf Probleme, von denen man manche mit wenig Planung relativ leicht überwinden kann, und auf Support-Gruppen, wo man sich Tipps und Erfahrungsberichte holen kann.
Und die Belohnung:
„Wenig überraschend berichten die Umsteiger vom Flip-Phone-Februar und vom Dumbphone im Allgemeinen von mehr Freizeit, größerer Konzentration, mehr Energie und weniger schmerzenden Nacken. Vielleicht sind sie auch von ihrem Arbeitgeber gefeuert worden, aber das werden sie im März herausfinden.“
Ich kann aus eigener Erfahrung berichten, dass man mit sehr wenig Smartphone-Nutzung sehr gut auskommen kann.
Seit eineinhalb Jahren habe ich wieder ein Smartphone, für Anwendungen, ohne die nur noch schwer auszukommen ist. Ich nutze es sehr selten.