Man kann die Aufforderung zur Pflege des eigenen Gartens auf vielfältige, interessante Weisen verstehen. Ich verstehe sie bevorzugt so, das jeder aufgefordert und in der Lage ist, die Welt in seinem eigenen, mehr oder minder bescheidenen Einflussbereich zu einem besseren, schöneren Ort zu machen. Diese Maxime ist ein wirksames Gegenmittel gegen die Hoffnungslosigkeit, die einen leicht überkommt, wenn man sich die riesigen Probleme und das unendliche Leid der ganzen Welt vor das innere Auge hält und spürt, dass man viel zu klein und machtlos ist, um ernsthaft etwas dagegen tun zu können.
Der Satz kann auch als Feststellung des Vorrangs praktischen Tuns über das theoretische Räsonieren ohne handfeste Konsequenz verstanden werden. Man kann ihn auch als Aufforderung verstehen, die eigene Wahrnehmung der Welt, den inneren Garten, zu entwickeln, bevor oder anstatt dass man die Welt versucht, den eigenen Vorstellungen anzupassen. Oder man versteht ihn als Rückzugsaufforderung oder Rückzugsoption. Wenn ich mit Menschen zu tun bekam, die Deutschland während der Repression der dunklen Corona-Zeit verließen, dachte ich meist in diesem Sinne: Wozu auswandern? Wenn man sich aus Politik und gesellschaftlichem Leben zurückziehen will, kann man sich auch einfach in seinen Garten zurückziehen.
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Aus dem Buch und über das Buch
Leseproben
Im Verlagstext über den 2021 erschienenen Spiegel-Bestseller heißt es:
„Millionen Menschen haben ihren Job verloren. Doch der Aktienmarkt boomt. Hunderttausende Mittelständler sind in finanzielle Not geraten. Doch der DAX erreicht Rekordwerte. In unserem Wirtschaftssystem läuft etwas gewaltig schief – und es wird noch schlimmer kommen, wenn wir nicht endlich den Hebel umlegen. Norbert Häring zeigt, wie einflussreiche Unternehmen die Corona-Krise nutzen, um ihre Macht zu zementieren und eine lang geplante Agenda zur digitalen Kontrolle umsetzen. Zeit für ein neues System, das allen dient, nicht einer kleinen Elite.“
Das Buch ist heute so aktuell wie eh und je. Bargeldabschaffung, Digital- und Smartphonezwang gehen schneller voran denn je. Unsere Regierung hat sich vor den Karren der amerikanischen IT- und Finanzkonzerne und der Regierung in Washington spannen lassen. Wer dieses Buch gelesen hat, versteht die Hintergründe dieser Kampagne, zu denen nicht zuletzt die Rivalität der USA mit China um die geopolitische Vorherrschaft gehört. Das Ziel ist der Übergang vom Kapitalismus in einen Techno-Feudalismus. Die Alternative, die ich aufzeige, ist der Übergang vom Kapitalismus in eine echte soziale Marktwirtschaft. (Kapitalismus und Marktwirtschaft sind nicht das Gleiche, sondern Gegensätze.)
