In Österreich gibt es – wie in Deutschland – immer weniger Geldautomaten und Bankfilialen. Die weißen Flecken auf der Landkarte werden mehr und größer. 2024 waren in Österreich 329 Gemeinden ohne Bargeldquelle. In Deutschland waren es laut dem jüngsten Bargeldbericht der Bundesbank 2023 knapp 5000 Gemeinden, die keine Bankfiliale und keinen Geldautomaten hatten. 3,6 Mio. Deutsche wohnen in diesen Gemeinden. 300.000 von diesen haben immerhin noch einen Einzelhändler vor Ort, der Bargeld auszahlt, 3,3 Mio. können sich nur in anderen Gemeinden Bargeld besorgen.
Damit es in Österreich nicht bei diesem Zustand bleibt, hat die dortige Zentralbank entschieden, in bis zu 120 Gemeinden selbst einen Geldautomaten aufzustellen. Damit das nicht dazu führt, dass die Banken sich einen schlanken Fuß machen, und ihre weniger rentablen Geldautomaten in kleineren Gemeinden weiter abbauen, hat der Gemeindebund mit den Banken ein Abkommen geschlossen. Darin verpflichten sich die Banken, bis Ende 2029 auf den Abbau von Geldautomaten zu verzichten.
Die Bundesbank pfeift dagegen lieber im Wald und erfreut sich an der noch hohen Zahl und Dichte der Geldautomaten außerhalb des ländlichen Raums:
„Ungeachtet des beobachteten Abbaus von Geldautomaten und Bankstellen und der sich verschlechternden Wahrnehmung der Bargeldverfügbarkeit in der Bevölkerung zeichnen diese Ergebnisse das Bild eines insgesamt dichten Netzes an Abhebeorten in Deutschland. Der Zugang zu Bargeld scheint somit für die deutsche Bevölkerung gegenwärtig gewährleistet zu sein.“
Außerdem will sie sich beim Eurosystem dafür einsetzen, dass Bargeld nicht auf kaltem Wege abgeschafft wird:
„Damit die Wahlfreiheit zwischen Bargeld und digitalen Zahlungsmitteln weiterhin besteht, muss auch zukünftig eine intakte Infrastruktur für die Bargeldversorgung vorhanden sein. Die Bundesbank setzt sich im Rahmen der Bargeldstrategie des Eurosystems dafür ein, dass Bargeld als Zahlungs- und Wertaufbewahrungsmittel verfügbar bleibt.“
Mehr nicht! Wir sollen glauben oder wenigstens hoffen, dass das reicht.
Hinweis: Hakon von Holst hat zuerst von den Plänen der Oesterreichischen Nationalbank berichtet.